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MASI — Silvano Repettos ‹Unnütze Projektionen›

Lugano — Einen kleinen, mit goldenen Holzschnörkeln verzierten, leeren Bilderrahmen unter den Arm geklemmt, läuft Silvano Repetto zielgerichtet auf das MASI Logano zu – zum Ausstellungsaufbau. Der Künstler klingelt, aber keiner macht auf. Das Museum hat geschlossen. Die Aktion ist als Video festgehalten: eine Performance – eine aus einer neuen Serie Repettos, extra für die aktuelle Situation entwickelt. Alle dieser Aktionen handeln von der Unmöglichkeit, dass der vom Performer unternommene Versuch gelingt. So schneidet er zum Beispiel Grashalme mit einem Nagelklipser, dabei ist das Feld riesig gross. Der Künstler spielt mit Dimensionen und mit dem unangenehmen Moment, das entsteht, wenn wir realisieren, was wir tun: wenn eine Aktion droht zu misslingen. Gleichzeitig entsteht hier eine besondere Intimität zwischen dem Künstler und dem Gegenstand seines performativen Werks. Der 1968 in Mendrisio geborene Repetto geht genau da hinein, mit voller Absicht – schreckt nicht zurück vor der Unlogik, sondern benutzt diese und erschafft daraus seine eigene Logik. Diese ist komisch und ernst zugleich. ‹Unnütze Projektionen› nennt er seine neue Videoreihe, die derzeit online auf der Website des MASI zu sehen ist. Die Visuals sind mit einigen ‹unnützen Informationen› unterfüttert, die entgegen ihrer Ankündigung essenzielle Informationen enthalten. Wir erfahren zum Beispiel, dass der Künstler seine Performances nicht datiert, um sie zu universellen Momenten zu machen und dass sich seine Arbeit in der Aktion selbst definiert und nicht in ihrer Dokumentation. Trotzdem geben die Videos inspirierende Einblicke – und laden auch uns zum sinnbefreiten Spielen ein.
 

Silvano Repetto – Unnütze Projektionen, MASI Lugano, bis 28.02.
https://www.masilugano.ch/silvano-repetto/?lang=de

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MASI Lugano
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Silvano Repetto

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