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Der diesjährige Internationale Museumstag findet in der Schweiz am Sonntag, 19. Mai 2019 unter dem Motto „Museen - Zukunft lebendiger Traditionen“ statt. Weltweit sind Museen aufgerufen, zum Thema lebendiger Traditionen Veranstaltungen anzubieten oder sich auch mit ihrem eigenen Programm am Internationalen Museumstag zu beteiligen.

Die lebendigen Traditionen, die auch als immaterielles Kulturerbe bezeichnet werden, gehören heute zu den spannendsten, dynamischsten und wahrscheinlich auch beliebtesten Themen in Museen. Angesichts der zunehmenden Globalisierung und Digitalisierung ist die Erhaltung dieses Kulturgutes zu einem zentralen Anliegen unserer Gesellschaft geworden.

Am Sonntag, 19. Mai 2019 laden die Museen anlässlich des Internationalen Museumstages dazu ein, über den Einfluss der lebendigen Traditionen auf unser alltägliches Leben nachzudenken und sich auf unterhaltsame und anregende Weise mit den vielfältigen Ausdrucksformen des immateriellen Kulturerbes auseinanderzusetzen.

Mit der steigenden Nachfrage und dem immer lebhafter auftretenden Bedürfnis nach immateriellem Kulturerbe, veränderten sich sowohl das Verständnis wie auch der Umgang damit. Lebendige Traditionen haben längst die schöngefärbte «Heile Welt»-Nostalgie hinter sich gelassen und sind im «Hier und Jetzt» angekommen. Sie poppen auf, beginnen zu blühen, changieren und bilden immer wieder neue Adaptionen – und zwar in allen Kontexten, sei es auf dem Land, in der Agglomeration oder im urbanen Raum.

Auf institutioneller Seite sind Museen die Hüter des materiellen wie auch des immateriellen Kulturerbes. Mit ihren Sammlungen und Ausstellungen stehen sie im Mittelpunkt der Kompetenz. Keine andere gesellschaftliche Instanz kann das materielle Kulturerbe derart bedeutungsvoll und sinnlich mit seinem immateriellen Teil zusammenführen. Das Immaterielle ist der eigentliche Gehalt, es umfasst das Wissen, die Leidenschaft und die Sensibilität, mit der die Ausübenden dem Erhalt, bzw. der Weiterführung dieser Traditionen Sorge tragen. «Lebendig» nennt man diese Traditionen, weil sie nicht mumifiziert wurden und sich nicht gegen den Lauf der Zeit gestellt haben, sondern weil sie aktuell sind und sich fortwährend den jeweiligen Bedürfnissen und Umständen anpassen können. Diese Energie, auf heutige Herausforderungen zu reagieren, sich als Prozess zu verstehen, trifft zentral auf die derzeitigen Museumsbestrebungen und entspricht ihnen sehr. Auch die Museen öffnen sich zunehmend, sie thematisieren was die Gesellschaft beschäftigt und binden Besuchende, bzw. Ausübende und ihre Bedürfnisse teilweise direkt mit ein in ihre Arbeit.

Partizipation, Innovation und gesellschaftlicher Auftrag heissen die wesentlichen Schlüsselaufgaben heutiger Museen. In diesem Kontext kann der Umgang mit dem immateriellen Kulturerbe die Museen auf lustvolle Art anregen, um Inhalte bereichern und in eine Zukunft führen, in der beide teilhaben an einer sinngebenden Perspektive: die Museen und die lebendigen Traditionen.

Der Internationale Museumstag existiert seit 1977. Letztes Jahr nahmen Museen aus 158 Ländern am Internationalen Museumstag teil. In der Schweiz sind ICOM Schweiz und der Verband der Museen der Schweiz für die Organisation und Koordination des Museumstags zuständig. Wobei die Museen ihr Programm selber gestalten. Anmeldung unter www.museums.ch/login

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