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‚stadtprojektionen‘ ist ein mehrteiliges Projekt von Anna Vetsch und Nina Keel, das zu neuen Blicken auf verschiedene Stadtteile von St.Gallen anregen möchte: Foto- und stumme Filmarbeiten regionaler, nationaler und internationaler Kunstschaffender werden nachts auf Wände im öffentlichen Raum projiziert und führen so zu temporären visuellen Veränderungen im Stadtraum.

 Die dritte Ausgabe von ‚stadtprojektionen‘ wird vom 18.-21. April 2019 (Osterwochenende), jeweils von 20 Uhr bis Mitternacht, im St.Galler Quartier Lachen zu sehen sein.

Shishabars, schrille Festkleider, Babaganoush, Rosenwasser und pastéis de nata – wer in St.Gallen danach sucht, muss in die Lachen. Das multikulturelle Quartier nordwestlich des Bahnhofs ist der Austragungsort von ,stadtprojektionen III’. Stumme Film- und Fotoarbeiten werden an eine ehemalige Seifenfabrik mit Lagerhalle, eine einstige Fuhrhalterei neben einer heute rege genutzten Autowaschanlage sowie unvollendete Blockränder und Brandmauern projiziert. Sie liegen südlich der Zürcherstrasse, die den Stadtteil zweiteilt. Nördlich dieser lebhaften Hauptachse lockt ‚stadtprojektionen’ zu einem schachbrettartig angelegten Wohnquartier mit Mehrfamilienhäusern aus der Zeit um 1900. Weitere visuelle Interventionen gibt es beim Zentrum des Quartiers zu entdecken: Die Gebäudekomplexe rund um die Post wurden in den 1930-50er Jahren errichtet und beherbergen heute einen bunten und mitunter schnell wechselnden Mix an Läden und Beizen. Fürs Streifen durchs Quartier holt man sich einen Kebab im Lachen Imbiss, eine Bratwurst am Stand neben dem Denner, ein Stück Baklava bei Habibi oder ein pastéis de nata in der portugiesischen Bäckerei und entdeckt abseits der Film- und Fotoarbeiten eine von Kindern verwaltete Brache, Familiengärten oder grosszügige Parks. 

Folgende Kunstschaffende sind in der Ausstellung vertreten und enthüllen mit ortsspezifischen Arbeiten Eigenheiten des Quartiers Lachen: Felix Bächli, Beni Bischof, Jake Elwes, Conradin Frei, Cécile Hummel, Simone Kappeler, Daniela Keiser, Jiří Makovec, Uriel Orlow, Laurence Rasti, Maya Rochat, Shirana Shahbazi, Hannah Weinberger und ‚Frauen auf Bäumen' (Sammlung Jochen Raiß)

Begleitveranstaltungen 
Im Vorfeld von ‚stadtprojektionen III‘ gibt es am Montag, 8. April um 19.30 Uhr im Architektur Forum Ostschweiz (Davidstrasse 40) eine Podiumsdiskussion über städtische Lichtphänomene. Es diskutieren die Kuratorinnen Anna Vetsch und Nina Keel mit dem Kunsthistoriker Edgar Heilig, der das städtische Lichtkonzept 2008 mitgestaltet hat, sowie mit der Architekturhistorikerin Bernadette Fülscher, die sich mit Lichtinstallationen in verschiedenen Städten befasst hat. 
Ab dem 8. April ist zudem im Foyer der Kunsthalle St.Gallen (Davistrasse 40) durch Beni Bischof, der sein Atelier im Quartier Lachen hat, ein Vorklang von ‚stadtprojektionen' zu sehen. Die Projektion wird von aussen sichtbar sein. 

Hintergrund  
‚stadtprojektionen‘ befasst sich mit der Wahrnehmung des Stadtraums, insbesondere bei Nacht. Die sorgfältig auf die jeweilige Umgebung abgestimmten Projektionen sollen in den Tag nachwirken und zum Nachdenken über die Stadt – in Bezug auf ihre Geschichte und Gegenwart, auf architektonische, kulturelle und soziale Dimensionen – anregen. 

2016 initiiert, verbindet ‘stadtprojektionen’ verschiedene Interessen der beiden Kunsthistorikerinnen – an Fotografie und Film, am öffentlichen Raum sowie an der Geschichte der Stadt St.Gallen.  Mit der ersten Ausgabe von 2016 bespielte ‚stadtprojektionen‘ die Innenstadt mit neun sowie im Folgejahr das umtriebige Linsebühl-Quartier mit vierzehn Projektionen. Mit der dritten Ausgabe wagt sich ‚stadtprojektionen‘ wieder in ein neues Gebiet vor – ins multikulturelle Quartier Lachen.

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ANI – Verein für kuratorische Projekte
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St. Gallen