Videokunst von ihren Anfängen bis heute weist eine Konstante auf: ihr unmittelbar sinnliches Körper-Werden von Sichtbargemachtem. Dimensionen verschieben sich, neue Räume tun sich auf. Das bewegte Bild wird zum Schrittmacher der eigenen Identität in einem veränderlichen Zustand visionären und innovativen Kunstverständnisses.
Fotografien sind schnell geknipst, ins Netz gestellt und über die sozialen Medien verbreitet. Eva und Franco Mattes beschäftigen sich damit, wer Bilder erschafft, konsumiert, rezipiert, reproduziert und aussortiert. Humorvoll weisen sie in ihrer ersten musealen Einzelausstellung im Fotomuseum Winterthur auf hintergründige Themen hin, die mit diesen digitalen Bildern verbunden sind. Der Rundgang regt dazu an, die eigene Position innerhalb der vernetzten Gesellschaft und den Umgang mit digitalen Bildern zu reflektieren.
Auf der Website des Johann Jacobs Museum sind aktuell nur kurze Filme von Dias & Riedweg zu sehen – und das seit 1993 zusammenarbeitende Duo ist nicht einmal auf den ersten Blick als Urheber zu erkennen. Bleibt also mehr Zeit für ein langes Gespräch über Nachhaltigkeit, Autorschaft – und darüber, dass diese oft mit Autorität verwechselt wird.
Soziologen verbinden Tätowierungen mit dem Untergrund, der Peripherie, mit etwas Verbotenem, aber auch dem Unterbewussten. Einige Ausdrucksformen des Untergrunds wurden wahrscheinlich zuerst vom Dadaismus in Poesie und Kunst sichtbar gemacht. Dennoch fehlt die Anerkennung von Tattoo als Teil unserer zeitgenössischen Kultur. Ein Plädoyer!
Ruhige Geste und samtige Texturen, Schwung und kühle Glätte – Markus Weggenmann kann beides. Erstmals zeigt der Zürcher Künstler seine halb empirische, halb konzeptuelle Malerei nun als Retrospektive. Das Kunstmuseum Appenzell mit seinem alu-verkleideten, von aussen industriell wirkenden, innen intimen Bau von Gigon & Guyer ist der perfekte Ort dafür.
À la Salle Crosnier de Genève, la proposition de David Knuckey met en lien des œuvres récentes avec d’autres réalisées spécialement pour l’occasion. Avec des peintures sur châssis et des objets sculpturaux, il se réfère à une histoire de l’art récente, tout en recourant à un répertoire d’images varié mêlant high and low culture – avec une prédilection pour le low.
Il festival berlinese d’arte e cultura digitale transmediale si svolge quest’anno in vari formati. L’esposizione ha luogo in alcuni spazi della città ed è visitabile online. Sono sempre presenti il programma film, le conferenze e gli eventi paralleli. Il sito web offre inoltre opere digitali, video, articoli e podcast durante tutto l’anno.
In die Kunsthalle Basel hat Lydia Ourahmane ihre ganze Wohnung übersetzt. Kühlschrank, Bett, Kübelpflanzen, Bücher gehören zur Installation, in die zudem Abhörgeräte unter Glashauben und eine Arbeit mit Laserstrahlen integriert sind. Einiges artikuliert sich erst im Kontakt, persönlich oder per Telefon.
So traurig wie das zerschlissene Sternenbanner über dem Rocking Chair hängt, so offenbart sich das gesellschaftliche Gewebe der USA am Ende der Ära Trump. ‹Lost in America› wirft ein Schlaglicht auf tief verankerten Rassismus und andere strukturelle Probleme einer ins Schlingern geratenen Weltmacht.
Der Künstler Gianni Motti widmet seine Ausstellung in der Galerie Mezzanin in Genf dem Nachdenken über das System der Pandemie. Was nehmen wir davon wahr und wie verändert sie uns? Wie so oft findet er für komplexe Situationen radikal einfache Bilder und Objekte.
März, astronomischer Frühling. Da müssten eigentlich doch die Museen und Galerien wieder öffnen. Auch das Gewerbemuseum Winterthur, eines meiner Lieblingshäuser, nicht zuletzt, weil es ein grossartiges Uhrenmuseum beherbergt. Doch das steht auf einem anderen Blatt. Aktuell hat Hella Jongerius das Sagen.
Seit den 1960er-Jahren ist Pia Zanetti als Fotojournalistin weltweit unterwegs. Für ihre Einzelausstellung in der Fotostiftung Schweiz sichtete sie Material aus ihrem Archiv, das mal farbig, mal schwarz-weiss, mal schnappschussartig, mal minutiös das Zeitgeschehen der letzten Jahre festhält.
Baumrinden haben Augen, Flechten kommunizieren, Schattenwürfe werden zu Trägern von Körpererweiterungen. Monika Feucht gibt den übersehenen Strukturen in den Dingen und Begebenheiten des Alltags zeichnend eine visuelle Stimme. Sie mischt Zeichensysteme neu auf.
In der Zürcher Schulanlage Schauenberg streuen Raphael Heftis Glasprismen Sonnenlicht zu immer wieder neuen und unberechenbaren Regenbogen. Der Künstler verbindet hier sein Interesse für Skulptur, Licht und Farbe zu einem Werk von überzeugender Einfachheit und universeller Zugänglichkeit.