Ilona Ruegg — Overspill

Ilona Ruegg, Overspill, 2023, 6 Skulpturengruppen am Limmatufer, Baden. Foto: Stefan Burger

Ilona Ruegg, Overspill, 2023, 6 Skulpturengruppen am Limmatufer, Baden. Foto: Stefan Burger

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Ilona Ruegg — Overspill

Baden — Das Thermalwasser ist in der Stadt Baden seit einiger Zeit Teil des Kulturkonzepts. Zahlreiche Initiativen setzen sich mit dem historischen Erbe der Bäderstadt auseinander und revitalisieren es, zum Beispiel mit dem Projekt ‹Heissi Brunne›. Ein solcher steht auch an der Uferpromenade, die an dem 2021 eröffneten Thermalbad von Mario Botta vorbeiführt. Dort wurde jüngst Ilona Rueggs Werk ‹Overspill› eingeweiht, mit dem sie 2020 den von der Josef-und-Margrit-Killer-Schmidli Stiftung lancierten Wettbewerb ‹Zeitgenössische Kunst Bäder› gewann. Die Künstlerin hat an sechs Positionen der Uferpromenade skulpturale Körper geschaffen, die auf die unsichtbare Unterwelt des Thermalwassers hindeuten. Sie setzen sich aus gegossenen Verbindungsstücken von Wasserrohrsystemen zusammen, die im Boden verschwinden oder aus ihm auftauchen. Das Thermalwasser spannt den Bogen vom heute bis in die tiefe Vergangenheit, als es bereits für seine heilende Kraft geschätzt wurde. Doch der gesellschaftliche und planetarische Kontext haben sich grundsätzlich gewandelt. «‹Overspill› schlägt ein System des Überschusses vor, das sich zwar auf die Stetigkeit des Fliessens bezieht, dieses aber in vielen Facetten bricht.» Die Zürcher Künstlerin ist bekannt für ihre raumgreifenden Kunst-und-Bau-Projekte oder Installationen, die häufig Kreisläufe und Produktionsprozesse aufgreifen. Für ihr Kunst-und-Bau-Projekt ‹Das Fassungsvermögen›, das sie 2020 für den von pool Architekten gebauten Werkhof für Entsorgung und Recycling der Stadt Zürich, realisierte, erhielt sie den Prix Visarte 2022.
baden.ch
prixvisarte.ch

Until 
25.06.2023

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