Wenn Anfang Mai die 57. Biennale von Venedig ihre Tore öffnet, wird der Schweizer Pavillon im Zeichen von Alberto Giacometti stehen, weil dieser dort nie ausstellen wollte. Neben Carol Bove befassen sich Hubbard/Birchler mit dem grossen Schweizer Künstler. In ihrem aufwendigen Filmprojekt verstricken sie sich in die Geschichte einer fast vergessenen ehemaligen Geliebten Giacomettis - und decken dabei Mechanismen der (Kunst-)Geschichtsschreibung auf.
Tarik Hayward war als Mitglied des Kreativtrios Körner Union höchst erfolgreich in der Überführung von Strategien und Energien der Avantgardekunst und der Subkultur in Werbekampagnen. Die Armut, die er in seinem seit 2012 entstehenden Werk visualisiert, steht dazu in auffallendem Kontrast. Dank der mit dem Prix du Jury Accrochage 2016 gekoppelten Schau im Musée cantonal des Beaux Arts Lausanne ist aus diesem Werkkomplex jetzt dort ein weiteres Kapitel zu sehen.
Zum zweiten Mal wird der ‹net based›-Preis für netzbasierte Kunst verliehen. Die Präsentation der Finalist/innen, die Wahl des Publikumspreises und die Prämierung im Basler Haus der elektronischen Künste/HeK sind üppig eingebettet. Interessierte können am ‹Internet-Meme›-Workshop teilnehmen oder durch den ‹Yami-Ichi›-Flohmarkt schlendern.
L'exposition collective proposée par Pauline Martin au Musée d'art de Pully questionne l'identité de la photographie. Les travaux d'une quinzaine d'artistes se jouent des absences du réel pour mettre en avant la réalité du papier. Trouées, grattées, découpées, ces oeuvres lacunaires se révèlent paradoxalement parler de notre rapport à la vie.
Frutto in gran parte del mese di permanenza dell'artista in Valle di Blenio, le creazioni che animano l'esposizione alla Fondazione La Fabbrica del Cioccolato ci invitano a riflettere sul nostro rapporto al territorio e sulla complessità dell'epoca di rottura nella quale viviamo.
Im Rahmen der Reihe ‹Situations› des Fotomuseums Winterthur realisierte Rudolph Jula den Foto-Essay ‹Vanishing Syria› - basierend auf Reiseerinnerungen und Begegnungen mit gestrandeten Syrern in Europa. Goran Galić, der mit Gian-Reto Gredig in eigenen Projekten oft die dokumentarische und mediale Berichterstattung thematisiert, befragte ihn dazu.
‹Sweet Dreams (Are Made Of This)› von der gleichnamigen LP wurde 1982 der erste grosse Hit des britischen Synthpop-Duos Eurythmics. Just Pop? Was, wenn diesem Werk - gemäss Leadsängerin Annie Lennox ein Mantra - eine unvermutete diagnostische Kraft innewohnte?
Kunstschaffende nutzen Spiegel gern als Medium der Reflexion über das Ich und die Welt. Auch die Medizin arbeitet mit Spiegeln. Neurowissenschaftler/innen erkunden, was Spiegelbilder auslösen können. Die Ausstellung ‹Mirror Images› im Kunstmuseum Thun bringt Spiegel in Kunst und Wissenschaft zusammen.
Wo ist das Geld und wo nicht? Wo sollte es hin? Das Kunstmuseum Liechtenstein blickt auf sich verändernde Geld- und Kapitalflüsse und den damit einhergehenden Wertewandel. Künstlerische Positionen von den Sechzigerjahren bis heute zeigen das breite Spektrum von Kritik, Idealismus und Reflexion.
Unter dem Titel ‹Hello, Robot› zeigt das Vitra Design Museum Technologien, Objekte und gesellschaftliche Implikationen der Robotik auf. Als Gestalter der Mensch-Maschine-Schnittstelle haben Designer im angebrochenen Zeitalter von Robotern und robotischen Systemen eine äusserst verantwortungsvolle Rolle.
Sich einen allumfassenden Überblick über die Welt zu verschaffen, ist ein unerfüllbarer Anspruch. Dennoch kann es einen Blick von oben geben, eine Metaebene als super-universale Gesamtansicht von Menschen und Prozessen - ein Versuch, den Francesco Jodice im Fotomuseum unternommen hat.
Sara Masüger visualisiert mit Körperfragmenten aus Zinn Erinnerungsvorgänge, die sich im Arbeitsprozess bald als abstraktes, bald als figuratives Formenvokabular herausbilden. Das Einfrieren von ephemeren Momenten und von körpereigenen Erinnerungen steht exemplarisch für ihr Schaffen.
Die Ausstellung ‹Cinéma mon amour. Kino in der Kunst› im Aargauer Kunsthaus zeigt Arbeiten von mehr als zwanzig Künstlerinnen und Künstlern, die sich dem Kino aus unterschiedlichen Perspektiven nähern. In den Blick rückt das, was gemeinhin eher verborgen bleibt – Potentiale zur Neuerfindung.
Das Museum Tinguely zeigt den britischen Künstler Stephen Cripps, einen unorthodoxen Grenzgänger. Die erste grosse Schau seit seinem frühen Tod vor 35 Jahren zeigt ihn als Geistesverwandten von Jean Tinguely und etabliert ihn in der Nachfolge der entmaterialisierenden Tendenzen der Sechzigerjahre.
Das Vorhaben, zumindest für eine Weile nicht an die Weltpolitik zu denken, scheitert bereits nach wenigen Schritten in die Ausstellung. Maria Lobodas ‹Havoc in the Heavenly Kingdom› in der Kunsthalle evoziert die Auseinandersetzung mit Machtverhältnissen, deren Bedingungen und Überwindbarkeiten.
Malerei ist der Bezugsraum für die Bilder und Objekte von Michael Krebber. So viel scheint auf Anhieb klar. Zudem lässt sich die ausgreifende Leichtigkeit seiner Präsentation verschiedener Träger auch als eine Form der unaufhaltsamen Migration von Bildern verstehen. Doch sollte Kunst nicht mehr zeigen?
Als Untergetauchte müsste man sie wohl bezeichnen: Anne Loch. Eine deutsche Malerin, die mit den Neuen Wilden in den Achtzigern fulminante Erfolge feierte, die aber plötzlich von der Bildfläche verschwand. Die innere Emigration ging mit diversen Ortswechseln einher, bis sie 2014 in Promontogno verstarb.
Seit einem Jahr hat Chur ein neues Kunstmuseum und dessen Angebote sprengen den Rahmen konventioneller Ausstellungstätigkeiten. So lässt die Musikerin Vera Kappeler derzeit den Bündner Künstler Andreas Walser mit einem berührenden und spartenübergreifenden Programm neu aufleben.
Die Retrospektive im MASILugano enthüllt Meret Oppenheims Werk als Teil eines mehrschichtigen Dialogs mit ihren Künstlerfreunden und als Inspirationsquelle nachfolgender Generationen. Mit akkuraten Gegenüberstellungen untermalt die Schau Oppenheims Bedeutung als Motor in der jüngeren Kunstgeschichte.
Schon die Idee ist grössenwahnsinnig und genial: Der Architekt und filmische Autodidakt Julian Rosefeldt frass sich durch 54 Kunst-, Film- und Architektur-Manifeste von Dada bis Dogma und kompilierte die poetisch funkelnden, revolutionär und pathetisch donnernden Zitate zum gewaltigen Meta-Manifest.
Welchen Einfluss üben Computer auf uns aus? Die erste Ausstellung von Yoann Gourmel, geschichstfester neuer Kurator am Palais de Tokyo, erfreut mit Positionen, welche die beschworene Metaphysik des Digitalen als genuin modernes Projekt erkennen lassen.