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Der bereits in der Wettbewerbsausschreibung festgelegte Ort des Kunstwerks befindet sich im Patio, dem offenen Innenhof im Eingangsbereich des neuen Gebäudes, der zum Ofenraum führt. Hier wählte Dillier den Boden und die Klinkermauer der Westwand für ihren zweiteiligen Eingriff. Das Kunstwerk nimmt auf seine Weise die zurückhaltende Baustruktur und -ästhetik auf. Während die Ostwand durch Perforationen Aussenbezüge schafft, scheint Dilliers Band aus goldenen Glasbausteinen, das auf Augenhöhe ins gegenüberliegende Mauerwerk eingebettet wurde, aus der Tiefe zu schimmern. Hinter das Glas gelegte Spiegel-schichten reflektieren das einfallende Sonnenlicht und trennen die Wand in eine obere und untere Zone. Assoziiert man damit eine Horizontlinie, so verschränken sich darin Elemente des Sonnenaufgangs und des Sonnenuntergangs.

Auf dem hellen Kalksteinboden im Innenhof fügen sich elf unterschiedlich farbige Glasstreifen in die geometrische Ordnung aus Steinplatten. In ihrer blauen, rosafarbenen, grünen und orangen Transparenz bilden sie einen Kontrast zum leichten, sandigen Charakter des Muschelkalks. Sie wirken mit ihren Reflektionen wie Streckenmarkierungen auf dem dramatischen Weg des Abschieds. In ihrer Konzentration und Reduktion, dem präzisem Einsatz von Materialien und Symbolen schafft Monika Dillier einen Ort der Intimität, der einlädt, darüber nachzudenken, was die Zeit überdauern wird, wenn diese stillzustehen scheint.

Informationen zur Entstehung

Das alte Krematorium im Friedhof am Hörnli entsprach 2012 nicht mehr den technischen Anforderungen, weshalb das Bau- und Verkehrsdepartement einen Architekturwettbewerb für einen Ersatzneubau mit drei neuen Kremationsöfen ausschrieb. Als Sieger ging das Projekt «Passaggio» von Bernhard Maurer Architekten und Frederic Garrigues-Cortina hervor. In der Folge initiierte der Kunstkredit Basel-Stadt gemeinsam mit dem Hochbauamt im Jahr 2013 einen offenen Kunst-und-Bau-Wettbewerb. Aus 45 Einsendungen wählte die Jury in einem zweistufigen Verfahren das Projekt «Vier Himmelsrichtungen und der goldene Horizont» von Monika Dillier aus und empfahl es zur Ausführung.

Informationen zur Künstlerin Monika Dillier

Monika Dillier (geb. 1947 in Sarnen, lebt und arbeitet in Basel und Athen) studierte 1971 bis 1974 an der Schule für Gestaltung Luzern und von 1974 bis 1977 an der Hochschule für bildende Künste Berlin. Sie ist Mitinitiantin zahlreicher feministischer Projekte, Aktionen und Manifeste. 1986 erhielt sie das Eidgenössische Kunststipendium. 2012 erschien anlässlich einer Einzelausstellung im Kunstmuseum Olten die umfassende Monografie „Knabenmorgenblüthenträume" (hrsg. von Isabel Zürcher, Vexner Verlag). Monika Dilliers Zeichnungen und Malereien sind geprägt von ihrer Auseinandersetzung mit Körperlichkeit und ihrem feministischen Engagement. Ihre Werke befinden sich in zahlreichen öffentlichen Sammlungen.

Infos

Artists
Date
Work type
Public Art
Object dimensions
Länge des goldenen Horizonts: 10.26 m
Material

- Glasbausteine

- Bodengläser in esmerald-grün C4502 (800 x 100 x 30 mm); orange 6506 (800 x 100 x 30 mm); kupferblau extrahell C3500 (600 x 100 x 30 mm); kupferblau extrahell C3500 und rosa C6500 (300 x 100 x 30 mm)

- 45 Ziegel 228 x 108 x 54 mm

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Map

Hörnliallee 70
4125 Riehen
Switzerland

Artist(s)

Details Name Portrait
Monika Dillier

Institutions

Title Country City Details
Kunstkredit Basel-Stadt
Switzerland
Basel
Basel