Skip to main content

Die Swiss Art Awards sind zu einer der wichtigsten Veranstaltungen in der Schweizer Kunstszene geworden. Sie sind nicht nur eine Bühne für die von der Eidgenössischen Kunstkommission ausgezeichneten Preisträgerinnen und Preisträger, sondern auch ein einmaliger Ort der Begegnung. Solche Momente des Austauschs und der gemeinsamen Reflexion scheinen in der Tat immer seltener zu werden im künstlerischen Jahreskalender - obwohl die Agenda gleichzeitig immer dichter wird mit Tagungen, Einweihungen, Workshops und Biennalen. Die Folge dieser Anhäufung von Terminen ist eine Art Zerstückelung der Szene, die sich in unzählige Untergruppen mit den verschiedensten Interessen aufsplittert.

In Anbetracht dessen gehören die Swiss Art Awards zu den wenigen Anlässen, die vielfältige Synergien schaffen und genau aus diesem Grund unerlässlich sind. Diese bedeutende Rolle ist nicht zuletzt auf die lange Tradition des Schweizer Kunstwettbewerbs für Kunst zurückzuführen, der im Jahr 1899 gegründet wurde und zum Ziel hatte, das nationale Kunstschaffen zu unterstützen und dessen Qualität zu verbessern. Abgesehen vom Traditionsreichtum ist aber auch ein anderes Wesensmerkmal des Wettbewerbs von Bedeutung: Die Swiss Art Awards sind in der Tat in der
Lage, sich stets neu zu erfinden und die fortlaufenden Entwicklungen in der Kunstsparte mit viel Engagement aufzugreifen und umzusetzen. 2017 war ein Jahr der grossen Veränderungen, in dem unter anderem auch die Eidgenössischen Kunstkommission teilweise neu besetzt wurde: Mit den neuen Mitgliedern Laura Arici, Victoria Easton und Valentin Carron wurde die Kommission mit drei anerkannten und respektierten Persönlichkeiten bereichert. Sie bringen eine ganz neue Dynamik mit sich und tragen somit nachhaltig zur zentralen Rolle der Swiss Art Awards bei.

Die Werke der 50 Kandidatinnen und Kandidaten wurden dieses Jahr in einer neuen Halle des Messegeländes ausgestellt, die zwar ein bisschen weniger zentral gelegen ist, jedoch eine geeignetere Architektur für die Präsentation der Arbeiten aufweist. Die mit dieser Neuorientierung verbundenen Befürchtungen haben sich nicht bewahrheitet; auch dieses Jahr erschien das Publikum sehr zahlreich. Dieser Erfolg gebührt vor allem den Kunstschaffenden, deren Arbeiten Interesse und Neugier hervorgerufen haben. Sie verdienen unseren grössten Respekt und Dank. Der Erfolg gebührt jedoch auch den Swiss Art Awards selbst, da sie von Jahr zu Jahr nicht nur an Attraktivität, sondern auch an Profil gewinnen.

Die Publikation, die Sie in Ihren Händen halten, hat im Laufe der letzten Jahre wesentlich dazu beigetragen, dieses Profil zu definieren. Sie ist auch eine Zusammenfassung der Ausstellung 2017 und hoffentlich ein schönes Andenken. Aus meiner Sicht nimmt die Ausführung von 2017 einen ganz besonderen Platz ein, da ich in diesem Jahr mit dem Vorsitz der Eidgenössischen Kunstkommission betraut wurde.
Mit grosser Vorfreude sehe ich jedoch bereits jetzt der nächsten Ausführung entgegen und erwarte mit Spannung all die neuen Künstlerinnen und Künstler, die am Wettbewerb teilnehmen werden, die Diskussionen mit den anderen Jurymitgliedern und die scharfe Kritik, die üblicherweise auf die Bekanntgabe der Preisträgerinnen und Preisträger folgt. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Schweizer Kunstszene voller Lebendigkeit steckt und dass sich viele Menschen damit verbunden fühlen. Auf diese Lebendigkeit sollten wir stolz sein und sie auch weiterhin hegen und pflegen.

Giovanni Carmine, Präsident der Eidgenössischen Kunstkommission

Infos

Type
Artikel
Partner Issue
Share