Ruth Maria Obrist im Rathaus und bei Staffelbach

Ruth Maria Obrist: Carnet de Voyage, A3-Blatt aus dem 2003 in Paris entstandenen, 140-teiligen Tagebuch, Bild: zvg

Ruth Maria Obrist: Carnet de Voyage, A3-Blatt aus dem 2003 in Paris entstandenen, 140-teiligen Tagebuch, Bild: zvg

Hinweis

Ruth Maria Obrist im Rathaus und bei Staffelbach

Ruth Maria Obrist (*1955) gehört zu den markanten im Aargau lebenden Künstlerinnen. Wenn die Städtische Kunstkommission Aarau nun in einem erstmaligen Zusammengehen mit der Galerie Elisabeth Staffelbach die Badenerin doppelt zeigt, so entspricht das einer Wertschätzung, die sich auch an zahlreichen öffentlichen Kunst-am-Bau-Realisationen ablesen lässt. Das Schaffen der Künstlerin durchzieht ein formal analytisches Moment, das gesteigert wird von einer immer wieder verblüffenden handwerklichen Präzision. So sind zum Beispiel die Wandinstallationen mit genähten, geometrischen Körpern aus semitransparenter, selten farbiger Hartfolie Rhythmisierungen aus mathematisch exakten Inhalts- und Umraumvolumen. Dass es sich dabei um «Verdichtungen», um «Verpackungen» handelt, zeigen sowohl schmale in die «Körperhaut» integrierte (unleserliche) Schriftstreifen als auch das vorliegende Pariser-Tagebuch, das eine Fülle an Erzählerischem und Formalem in Wort und Bild ausbreitet. Überraschend und neu ist in den Arbeiten von 2004 auch die über wellenförmige Nähte provozierte, bauchige Verformung der geometrischen Körper in eine Art Kissen. Aus diesen Werken und dem als Druck und als Bildschirmarbeit präsentierten Tagebuch ergibt sich der Titel der Doppelausstellung: «Kissen, Körper, Erinnerung».

Until 
25.06.2004

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