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Mission Statement als Kurator
Dinge mitverhandeln
Das «Medium Ausstellung» ist nicht das Grab der Wirklichkeit, sondern ein Ort, durch den Wirklichkeit hindurchschimmert. Die Fähigkeit, den ausgestellten Gegenstand «sein zu lassen» und ihn als Phänomen zu denken, lädt dazu ein, die Bedeutung der Dinge mitzuverhandeln.

Im Dialog
Eine Ausstellung zeigt, dass die Bedeutung der Dinge immer an eine Materialität gebunden ist und eine Sache immer selbst in Augenschein genommen werden muss, um sie deuten und auslegen zu können. Die Bedeutung der Dinge ist nicht in den Objekten angelegt, sondern erschliesst sich erst im «Dialog» zwischen Zeigendem, Betrachter und Gezeigtem. Wer die Ausstellung als «Dialograum» begreift, sieht nach deren Durchquerung den Alltag und dessen Bedeutungsgeflecht kritisch und in einem anderen Licht.

Das Überraschungsmoment
Aus den blossen Dingen werden im «Neuen Ausstellen» Komplizen und Mitakteure. Es wird ihnen ein Eigenleben zugestanden. In der Ausstellungswelt gibt es nichts Selbstverständliches. Die Dinge und Werke rücken gleichzeitig in befremdliche Nähe und in aufdeckende Ferne. Sie werden widerborstig, anklagend und ziehen lange Geschichten und Denkschlaufen nach sich. Hier begründet sich das Überraschungsmoment, wenn im Ausstellen die Deutungsabsichten von Ausstellungsmachern und Bedeutungen des Ausgestellten mit den Bedeutungsvermutungen von Besuchern zusammenfallen.

Hälfte Hälfte
Was in Ausstellungen in Erscheinung tritt, gehört zur Hälfte dem, der zeigt, und zur Hälfte dem, der es erlebt. Dieser muss sich darauf gefasst machen, es in der Bewegung aufzufangen, in der es auf ihn zukommt.

Mit den Augen des Künstlers
Die Zusammenarbeit zwischen Künstler und Kurator bietet Lernstoff für beide Seiten. Wenn der Künstler die Welt mit den Augen des Kurators und der Kurator die Welt mit den Augen des Künstlers sieht, werden beide etwas erkennen, was sie allein so niemals entdeckt hätten. Der Dialog bringt Neues hervor. Die geniale Idee eines Einzelnen wird aufgegeben zugunsten eines gemeinsamen Weges.

Affektive Dinge
Mein Ziel als Kurator und Vermittler ist es, immer wieder aufs Neue zu versuchen, dass die gezeigten Artefakte und Kunstwerke (aus den Bereichen Malerei, Zeichnung, Fotografie, Plastik, Performance, Video, Tanz u.a.m.) als «affektive Dinge» wahrgenommen werden, die sich unseren Gefühlen als Verkörperungen anbieten. Auf diese Art und Weise wird Kunst zu einem wichtigen Bestandteil unserer Selbstbeschreibung und Selbstdarstellung.

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