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Julian Charrière stellt in seiner künstlerischen Arbeit die Ziele, Praktiken und die Gültigkeit von institutionalisiertem Forscherdrang und empirisch abgesicherter Neugier auf den Kopf. Er schliesst die endlosen Bahnen der Selbstreferentialität, auf denen Künstler und Forscher gleichermassen unterwegs sind, miteinander kurz und macht alles genau so, wie man es weder in der Wissenschaft noch in der Kunst machen sollte, wenn man es ernst meint.
Er spielt mit unserer Sehnsucht nach Erkenntnis und Wissen; nach dem, «was die Welt im Innersten zusammenhält», wie es Goethes Faust sagte.
In diesem Spannungsfeld bewegen sich die archäologischen, biologischen und paläontologischen Recherchen von Julian Charrière. Er simuliert wissenschaftliche Handlungen und fabriziert daraus künstlerische Aussagen. Nur humorlose Geister würden ihm dabei die Absurdität des eigenen Tuns vorwerfen. Denn beruht nicht jede Annahme über die Welt zunächst auf Modellen, auf schematischen Vorstellungen, auf Simulationen?
Extrakt von: «Bis am Ende der Welt: die Forschungen des Julian Charrière»
Magdalena Kröner

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