Franticek Klossner und Victorine Müller

Franticek Klossner, Katharina und Tom, 2008, Cut out-Fotografie, 100 x 132 cm. © ProLitteris, Zürich

Franticek Klossner, Katharina und Tom, 2008, Cut out-Fotografie, 100 x 132 cm. © ProLitteris, Zürich

Hinweis

Franticek Klossner und Victorine Müller

Die emotionale und motivische Basis im künstlerischen Schaffen von Franticek Klossner (*1960) und Victorine Müller (*1961) ist immer die Performance. So bildet denn auch die sinnliche Präsenz des Körperlichen die innere Verwandtschaft der getrennt angelegten Doppelausstellung der beiden befreundeten Kunstschaffenden. Während jedoch der Berner den Menschen in Dialog zu seiner Umwelt stellt und vor politischen Implikationen nicht zurückschreckt, sucht die Zürcherin der Osmose zwischen luziden Fühl-Körpern und Raumatmosphäre Gestalt zu verleihen. Klossners Medien sind Videoinstallation, Fotografie und Scherenschnitt, entsprechend wächst die Spannung aus dem Narrativen. In der zentralen Videoinstallation «Brot» begegnen sich in abendmahl-ähnlich angelegter Doppel-Projektion zweimal zwölf nackte Figuren:Die Männer verschlingen gierig Brote, die Frauen hantieren verführerisch mit Weingläsern. Dazu sind aus den realen Broten auf dem Tisch im Saal Reden von Politikern rund um den Globus zu hören. Dem Symbolischen bei Klossner steht das Fantastische und das Surreale bei Victorine Müller gegenüber. Transparent, lichterfüllt und doch ganz bei sich, geben sich ihre ausfächernden Traum-Wesen der Welt preis. Die mit Luftpumpen beatmeten PVC-Skulpturen, die um zeichnerische Formen erweiterten genähten Figuren setzen dabei auf die Kräfte des Behutsamen. In beiden Ausstellungen geht es um existentielle Fragen der Wahrnehmung; von innen nach aussen gerichtete bei Klossner, von aussen nach innen projizierte bei Müller. Denselben Bogen spannen auch die Fotografien Klossners, die sich aus tausend Körperansichten derselben Person(en) zusammensetzen, und Müllers Aquarell-Wesen, die zwischen Mensch, Tier und Pflanzen oszillieren

Until 
16.08.2008

Franticek Klossner, Verlag für ModerneKunst, Victorine Müller, Verlag für Moderne Kunst,Nürnberg

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