Am 27. Mai 1806 wurde der Schweizerische Kunstverein SKV als «Gesellschaft Schweizerischer Künstler und Kunstfreunde» in Zofingen gegründet. In seiner wechselhaften Geschichte hat er sich immer erfolgreich für die visuellen Künste - in den Zentren und vor allem auch in der Peripherie - eingesetzt und so einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Vielfalt der Schweiz geleistet.
Der Bundesplatz würde nicht reichen, sie alle aufzunehmen, meine neu entdeckten Freunde, kein Schweizer Stadion wäre gross genug für sie. Über 45.000! Wesentlich mehr als die Bevölkerung des Kantons Glarus,
zweimal so viel, wie die Stadt Zug Einwohner zählt. 45.000!
Worte leben länger. Da sind die Dinge schon nicht mehr, die sie erzählen wollen, und noch immer stehen die Worte auf dem Blatt: «Pflege des Kunstverständnisses». Daran will er sich messen lassen, der Schweizerische Kunstverein (SKV), «die Dachorganisation regionaler Organisationen, welche sich für die ?Pflege des Kunstverständnisses? einsetzen».
Anlässlich des 200-Jahr-Jubiläums des Schweizerischen Kunstvereins, das unter dem Motto «L´Art et ses Amants» gefeiert wird, hat der Autor einen Text verfasst, der nach der geheimnisvollen Liebhaberin der Kunst fragt. Wir bringen den ersten Teil in zwei Sprachen und den zweiten - wie vom Autor vorgeschlagen - als deutsch-französischen Dialog.
Kunstverein ist nicht gleich Kunstverein, das gilt nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Deutschland. Stolze 240 von ihnen sind in der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine (ADKV) vereint, die als Dachverband die gemeinsamen Interessen vertritt. Und das ist mitunter keine leichte Aufgabe - auch wenn diese klar abgesteckt erscheint.
Wenn der Schweizerische Kunstverein Frank und Patrik Riklin den Auftrag erteilt, anlässlich seines 200-Jahr-Jubiläums einen Film über den Schweizerischen Kunstverein zu machen, darf man sich auf einiges gefasst machen. Als «Atelier für Sonderaufgaben» sehen die beiden in jedem Projekt eine Sonderaufgabe - deren Realisierung einer entsprechend unüblichen Vorgehensweise bedarf: Kunst als Forschungsreise in die Abgründe des Alltags.
Die Kunst benötigt, wie jeder Mensch, ein liebendes Gegenüber, das sie betrachtet und nährt. Um diesen geistigen und materiellen Austausch geht es dem Schweizerischen Kunstverein, der sich seit 200 Jahren der
Förderung und Vermittlung von Schweizer Kunst widmet.
Die in Basel lebende Künstlerin Hildegard Spielhofer nimmt diesen Herbst an mehreren Ausstellungen in der Schweiz teil: Zeit, sich dem komplexen Œuvre anzunähern. Mit unterschiedlichen Medien erforscht sie verborgene Ebenen der Gesellschaft und entwickelt neue Sichtweisen auf kulturelle Symbole und Zeichen des kollektiven und individuellen Gedächtnisses.
L´esposizione «Wilson. Lavori in corso» curata da Andrea Lissoni e Marina Pugliese per il PAC di Milano e promossa dall´AMACI (Associazione Musei d´Arte Contemporanea Italiani) nell´ambito della giornata del contemporaneo (14 ottobre 2006) è stata cancellata dal nuovo assessore alla cultura della Città di Milano Vittorio Sgarbi. Le esternazioni del nuovo assessore in merito a tale decisione sono sconfortanti. Le reazioni da parte dei media, forse anche a causa della pausa estiva, sono state molto blande, tant´è vero che molti professionisti dell´arte contemporanea si sono detti scandalizzati, ma anche molto preoccupati per le conseguenze cui un tale tipo di politica culturale può portare.
Seit 1996 findet die Manifesta als Biennale für europäische Kunst in wechselnden Städten statt - zuletzt in Ljubljana und San Sebastián. Für 2006 hatte man Nicosia auf dem 2004 in die Europäische Union aufgenommenen Zypern ausgewählt
In seiner ersten Einzelausstellung in der Schweiz konfrontiert Andres Fischer Muñoz (*1965) den Betrachter mit grossformatigen Doppelporträts, die ihn aus dem Nichts heraus zu betrachten und zu befragen scheinen.
Im Rahmen der Bieler Fototage zum Thema «Physiognomie» zeigt die Galerie an der Quellgasse 3 zwei neue Videoinstallationen der in Genf lebenden Solothurnerin Luzia Hürzeler.
In einem indischen Studio liess Julian Rosefeldt die Grossherzogin Mathilde von Hessen-Darmstadt auf ein Filmplakat malen und sie damit zur fiktiven Titelheldin werden. Das grossformatige Plakat hängt nun über dem Ausstellungsgebäude und verwandelt dieses scheinbar - wie vormals Peter Friedls documenta-X-Arbeit - in ein Kino.
Erinnerungen bewahrt man im Herzen, wie es so schön heisst. Gleichwohl heften sie sich bekanntlich gern an Dinge. Manche Menschen erstehen Souvenirs in Andenkenläden, andere bevorzugen liebevolle Bastelarbeiten oder erwählen Zufallsfunde zum Träger ihrer Erinnerungen. Und dann gibt es noch diejenigen, die gar nicht anders können als etwas «mitgehen zu lassen», wie man euphemistisch den Gelegenheitsdiebstahl nennt. Eine Patina aus Adrenalin und der Reiz des Verbotenen tragen den betreffenden Gegenstand offenbar umso nachhaltiger in ihre Herzen ein.
Sie sind beide keine Unbekannten und doch ist das Werk der beiden US-Amerikanerinnen bisher nur wenig beachtet worden: Lee Lozano, die 1999 zurückgezogen in Dallas, Texas, 69-jährig starb, und Dorothy Ianone, die als heute 73-Jährige seit 1976 in Berlin lebt. Jetzt werden beide erstmals gemeinsam ausgestellt - unter dem passenden Titel «Seek the extremes...».
Die Sicht auf die Zukunft ist ein Spiegel der Gegenwart. Ob als utopischer Entwurf einer besseren Welt oder als Blick aus Distanz auf die eigene Zeit, die Zukunft spielt im Schaffen zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler eine wichtige Rolle. Oliver Kielmayer hat mit «Downloads from Future» eine Handvoll Positionen zusammengestellt
Die Ausstellung führt anhand von 120 kinetischen Objekten, Gemälden, Raum- und Videoinstallationen von den 1940er Jahren bis heute vor, wie sehr sich unser Wahrnehmungsvermögen und Realitätsverständnis seit der Nachkriegszeit gewandelt haben.
Mit Witz und Ironie bezieht sich Stephan Balkenhol auf die Tradition. Rodins «Der Kuss? werden bei ihm zur flüchtigen Kritzelzeichnung, die altehrwürdige Pietá zur Partyszene mit grazilen Holzfigürchen auf hohem Sockel. Und wirklich fröhliche Urständ feiert bei ihm der mittelalterliche Totentanz. Selbst seine bemalten Tierfiguren stattet der 49-Jährige stets mit einer Prise Humor aus, wie die aktuelle Werkschau mit 150 Skulpturen, Reliefs, Siebdrucken und Zeichnungen verdeutlicht.
Das Museum für Gegenwartskunst zeigt einen Querschnitt durch das malerische Schaffen Daniel Richters der letzten sechs Jahre - also seit der viel zitierten «Wende» im Jahr 2000, als aus vormals rein ornamental-abstrakter Malerei plötzlich surreale Landschaften wurden, die mit Menschen, Tieren und Architektur bevölkert sind. Geblieben ist der visuelle Overkill seiner halluzinogenen Bildoberflächen.
«The City never ends» heisst es in Catherine Gfellers «Versions d´elle», einer von kurzen Texten begleiteten fotografischen Bildergeschichte, die in New York entstand, wo die heute 39-jährige Fotokünstlerin nach einem geisteswissenschaftlichen Studium in ihrer Heimatstadt Neuchâtel und in Lausanne einige Jahre lebte. Die moderne Stadt ist Catherine Gfellers Thema geblieben, wie jetzt ihre in der Galerie Carzaniga ausgestellte Fotoserie «She wanders through Basel» zeigt.
Im übergrossen Schatten der prominenten Pelztasse blieb das Gesamtwerk Meret Oppenheims (1913-1985) weitgehend unbekannt. Die umfassende Retrospektive im Kunstmuseum Bern ermöglicht nun die Begegnung mit einem ?uvre von ungewöhnlicher thematischer Kohärenz.