Der hinter der Kunstfigur SIS.TM stehende Künstler Sis Taggman setzt sich schon lange mit Internetplattformen und der Blogsphäre auseinander. Sein Thema sind die Spannungsbögen, welche gesellschaftliche Entwicklungen und Phänomene im Internet verbinden
Vielleicht ist es jener flügellose Engel, der den Leitplanken entlang über die nächtliche Fahrbahn schwebt, vielleicht ist es die stark querformatige Nachtszenerie, diese Flucht hell erleuchteter Kammern unter dem Bahndamm mit ziellos zwischen den Graffitis umherhuschenden Schattenfiguren, die sich von Annaïk Pitteloud im Gedächtnis festgesetzt haben. Jedenfalls hat sie mit ihren Fotografien auf Anhieb zweimal das Eidgenössische Kunststipendium gewonnen. Nun richtet sie in der Galerie Mackintosh in Lausanne ihre erste Einzelausstellung aus.
Was im ersten Annähern an die neokonzeptionelle Kunst von Kirsten Pieroth als hintersinnige Sprachkritik erscheint, erweist sich bald als ein intelligentes
Hinterfragen der Möglichkeit von Identität am Anfang des neuen Millenniums - stehen bei der jungen Berlinerin doch die prinzipiellen Bedingungen von Subjektivität auf dem Spiel.
Une petite maison dans la prairie qui s´encanaille, le plus long tunnel ferroviaire au monde en voie d´achèvement, un hommage à un Suisse hors du commun et une perspective romaine: autant d´étapes à ajouter à votre carnet d´adepte du Grand Tour.
Als Michel Ritter 2002 als Direktor des Centre Culturel Suisse Paris (CCSP) berufen wurde, veröffentlichte das Kunst-Bulletin einen Fokus zur Rolle der Kulturzentren in Paris mit Ausblick auf einen Wandel von der Repräsentation zur Intervention. Ein Wandel, den vor allem Ritter aktiv und einflussreich vollzogen hat. Nach dem überraschenden Tod des Fribourger Ausstellungsmachers stellt sich die Frage nach der Rolle des CCSP neu
Seit einiger Zeit beteiligt sich die Chelsea-Galerie Laufen am Programm des H95 Raum für Kultur in Basel. Dazu gehören Ausstellungen, die Projektcharakter haben, beispielsweise «Rotationen» der Schweizer Künstlerin Nesa Gschwend
Die Arbeiten in der Ausstellung «Poor Thing» bespielen das Untergeschoss der Kunsthalle Basel mit einer für Skulptur atypischen Beiläufigkeit, die sich dem Monumentalen oder Fertigen verwehrt. Zugleich interagieren die Werke subtil mit der Architektur der ehrwürdigen Hallen
Mit üppigen Waldstücken und feenzarten Frauenbildnissen betreibt Barbara Ellmerer (*1956) Wahrnehmungsstudien. Mit ihren Sujets folgt sie traditionellen Motiven der Kunstgeschichte, ihr eigentliches Thema ist das Auge des Betrachters.
What will come (Has already come) - rätselhafte Gebilde huschen über das Rund des kreisenden Tischs. Hin und wieder verdichtet sich das Liniengewirr, scheinen sich Gestalten herauszuschälen - doch noch bevor man ihre verzerrten Konturen greifen kann, sind sie schon wieder im Strudel der Projektion verschwunden. Wer diesen Film von William Kentridge sehen will, muss auf den spiegelnden Zylinder blicken, der im Zentrum der Tischplatte steht und mit ihr dreht.
Mit Spannung erwartete das an Kunstorten nicht eben arme Düsseldorf die Eröffnung eines neuen spektakulären Ausstellungsraumes. Julia Stoschek, 31-jährige Industriellentochter und Gesellschafterin der Brose Unternehmengruppe, die in Düsseldorf bereits mit einem Künstlerstipendium für die Förderung junger Kunst eingetreten war, hat ein ehemaliges denkmalgeschütztes Fabrikgebäude zu einem Wohn- und Ausstellungshaus umbauen lassen. 2500 Quadratmeter stehen nun zur Verfügung, um ihre mittlerweile etwa 400 Werke umfassende Sammlung von hauptsächlich Videoarbeiten zu zeigen.
Paint it Black? Als die Rolling Stones das 1966 sangen, haben sie wohl kaum an Ad Reinhardt und seine «Black Paintings» gedacht. Wenn Gardar Eide Einarsson schwarz malt, schliessen Bezüge zur Kunstgeschichte der Nachkriegsmoderne solche zu Sub- und Popkulturen einander keineswegs aus. Vielmehr schichtet der norwegische Künstler verschiedenste Referenzen - und kondensiert sie zu Bildern, hinter deren schlichter Form sich meist eine spannungsvolle Konfrontation scheinbar widersprechender Bezugssysteme verbirgt.
Kleine gestickte Figuren bei häuslichen Tätigkeiten überlagern die gemalten Gesichter von anonymen Ehepaaren. Die Fäden hängen vor der Leinwand und verwandeln die Oberfläche in ein abstraktes Bild. Diese Kombination der Techniken wandte Ghada Amer anfangs für Bilder arbeitender Frauen oder auch für Schnittmuster an, denen später pornografische Szenen folgten. Immer sind es Themen aus Frauenleben, akzentuiert durch die weibliche Tätigkeit des Nähens und gebrochen in der brachialen Kombination mit der Malerei.
Mit der Werkgruppe «Time as Activity» von David Lamelas stellt die Kunst Halle St. Gallen einen Künstler vor, der als Pionier der Konzeptkunst bekannt geworden ist. In der 1969 begonnenen Filmreihe wird Zeit als Teil von Leben auf der Strasse des Alltags beobachtet. Der vorläufig letzte Part spielt in St. Gallen
Das Kunstmuseum Wolfsburg legt in zwei Auflagen Positionen der Schweizer Kunst vor. Von Anker bis Zünd oder von Hodler bis Hirschhorn: Während die historischen Exponate bis im Oktober vor Ort bleiben, gesellt sich in der zweiten Fassung derselben Ausstellung jeweils eine jüngere Position dazu. Bildvergleiche vermessen die Weiten und Engen der schweizerischen Kunstproduktion.
Seit 125 Jahren verbindet die Gotthardbahn die Nord- und Südschweiz, die Kantone Uri und Tessin miteinander. Das Haus für Kunst Uri nimmt das Verkehrsjubiläum zum Anlass einer Ausstellung, die auf verschiedene Deutungsmöglichkeiten des Begriffes Untergrund anspielt.
Die in Hamburg lebenden Künstlerinnen Sonja Vordermaier und Geelke Gaycken planen in der Kunsthalle Arbon die experimentelle Kollaboration. Dabei machen sie die besondere Architektur, den hohen, lang gestreckten Oberlichtsaal der Kunsthalle im Sinne eines plastischen Volumens zum Ausgangspunkt einer Verschränkung ihrer künstlerischen Strategien. Mit «L?etat rochade», so der Titel der Schau, etablieren sie ein raumbezogen skulpturales Spiel von Wechselseitigkeit, das zwar gewissen Regeln folgt, aber strikt ergebnisoffen ist.
«Die Langeweile ist der Traumvogel, der das Ei der Erfahrung ausbrütet.» Der Satz von Walter Benjamin beschreibt ziemlich genau das Erlebnis der umfassenden Robert Gober-Ausstellung mit Arbeiten von 1979-2007 im Schaulager in Basel.