Mit 42 ist Edit Oderbolz als Künstlerin in ihrer Karriere an einem wichtigen Punkt angelangt. Sie hat viele Erfahrungen gesammelt und sich eine gute, unverwechselbare Position erarbeitet. Gleichzeitig ist sie neugierig und energiegeladen genug, um es mit der ganzen Welt aufzunehmen. Nun, vorerst muss sie sich mit Langenthal begnügen. Das ist ein Ort irgendwo mittendrin, der jedoch, seit Fanni Fetzer die Leitung des Kunsthauses übernommen hat, als Hotspot einer jüngeren Schweizer Szene gilt.
In der Kunst von Ján Mancuska geht es um das Verhältnis von Raum und Körper, Sprache und Wirklichkeit. Ein konzeptueller Ansatz wird mit intimen persönlichen Erfahrungen konfrontiert, die gleich filmischen Sequenzen gerahmt und neu geschnitten werden. Nun wird der Künstler in seiner ersten institutionellen Einzelausstellung in der Kunsthalle Basel vorgestellt.
Die Arbeiten von Markus Schinwald verströmen ein latentes Gefühl des Verstörenden und Unheimlichen, trotz oder gerade auf Grund ihrer Perfektion und technischen Kühle. Sie evozieren ein dichtes Netz an Assoziationen, das in sich durchaus divergiert und seine eigenen Referenzen subtil unterwandert. Die aktuelle Ausstellung im migros museum in Zürich bietet diesbezüglich faszinierendes «Anschauungsmaterial» und einen guten Einstieg in den Schinwaldschen Kosmos.
À l'Espace de l'art concret de Mouans-Sartoux, l'exposition «Abstraction étendue» raconte l'irrésistible ascension de la scène suisse romande. Commissaire de cet accrochage avec Christian Besson, Julien Fronsacq revient sur la genèse d'un projet qui brosse le portrait d'une génération «abstraite».
Das war der Anfang: In die neu geschriebene Bundesverfassung 2000 schmuggelten kluge Menschen einen Kulturartikel, den das Volk schon zweimal als Separatum zurückgewiesen hatte (1986, 1994). Artikel 69 bestätigt, für den Kulturbereich seien «die Kantone zuständig»; der Bund k ö n n e aber kulturelle Bestrebungen von gesamtschweizerischem Interesse unterstützen. Diese Architektur gründet in den realen Verhältnissen: Bundesamt für Kultur und Pro Helvetia geben jährlich etwa 200 Millionen Franken für Kultur aus; die Kantone etwa 800 Millionen, die Gemeinden 900 Millionen. Nach mehreren Anläufen legte der Bundesrat im Sommer 2007 drei Gesetzesentwürfe vor, die jetzt auf dem langen Weg durch das Parlament sind.
Der St. Galler Künstler Alex Hanimann umkreist in der Galerie Sima das Thema Objekt mit dem Mittel der Zeichnung. Begriffe aus der Dingwelt stellt er Begriffen aus der Denkwelt gegenüber. Die vielfältigen Bezüge in «AUTO, SKELETT UND KANONE», «BERUF, BEFEHL ODER BETRUG» verunmöglichen Sachlichkeit.
Okkultes, Obsessives, Rituelles sind wiederkehrende Motive im Programm der maison rouge. Dem Marsyas mehr denn dem Apoll zugeneigt, arbeitet Antoine de Galbert auch an der abgründigen Seite des Sammelns. Kohärent dazu inszeniert Gregor Schneider nun die maison rouge als «haunted house».
Die dritte Station des Programmjahres «Kurator» greift zum «Grossen Nichts». Christian Frosi, Thilo Heinzmann und Martin Heldstab sind eingeladen, rund um das Thema und im Dialog mit Bruno Tauts letztem Kapitel in «Alpine Architektur» Arbeiten zu präsentieren.
Nele Stecher fiel in den letzten Jahren mit eigenwilligen «Family Stories» auf, die Text und Fotografie in Wechselwirkung setzen. Jetzt ist mit dem Manor- Preis ausgezeichnet worden. Für ihre aktuelle Ausstellung ist nun die Serie «Report from Home» dazugekommen.
Im MUMOK in Wien wird das «Jahr der Mathematik» zelebriert. Während die Sammlungsausstellung unter dem Aspekt «Genau und Anders. Mathematik in der Kunst von Dürer bis Sol LeWitt» steht, zeigt die junge Wiener Künstlerin Esther Stocker in der Factory im Untergeschoss eine streng gerasterte Rauminstallation.
Wer glaubt, dass die Universalmaschine Computer mittlerweile auch in der Kunst regieren würde, irrt - denn selbst dort, wo Automaten ins Spiel kommen, muss keineswegs neuste Technologie im Hintergrund stehen. Vielmehr laden gerade im Zeitalter digital generierter Bilder zahlreiche Künstlerinnen und Künstler dazu ein, den Reiz analoger und mechanischer Apparate zu entdecken.
Seit rund dreissig Jahren provoziert und verführt die Zürcher Szenekünstlerin Manon durch Bilder ihrer selbst.Widerspiegelte ihr Spiel mit weiblichen Stereotypen in den Anfangszeiten gängige Muster einer patriarchalen Welt, so führt sie uns in den neueren Arbeiten die Fiktionalität von Geschlechterkonstruktionen vor Augen.
Die Zürcher Künstlerin Ruth Erdt hat in den vergangenen Jahren wiederholt im messsage salon von Esther Eppstein ausgestellt. In ihrer neusten Arbeit, die speziell für die Einzelausstellung in der Perla-Mode entstanden ist, nähert sie sich der fragilen Schönheit der Adoleszenz.
Mit der Werkschau von Avner Ben-Gal zeigt das Museum für Gegenwartskunst die letzte von Philipp Kaiser kuratierte Ausstellung. Der israelische Künstler schliesst nach Michael Raedecker und Daniel Richter eine lose präsentierte Folge zeitgenössischer Malerei.
Das Motiv ist in Markus Gadients jüngster Ausstellung bei Tony Wüthrich dasselbe geblieben: Der Baum. Und doch entfalten sich in der langjährigen Konzentration auf dieses eine Thema immer wieder ungeahnte Möglichkeiten.
Totale Reduktion als gelungenes Wagnis: Die erste institutionelle Einzelausstellung von Stefan Brüggemann (*1975) aus Mexiko zeigt sich als neokonzeptuelle Versuchsanordnung, in welcher der Künstler zum intelligenten Stichwortgeber wird.