Weltkrieg im Hochgebirge
Weltkrieg im Hochgebirge
Mit drei Ausstellungen gedenkt das Historische und Völkerkundemuseum des grossen Weltenbrands zwischen 1914 und 1918, dieses donnernden Endes der Belle Epoque. Für den Grenzkanton St.Gallen gab es einschneidende Veränderungen, die in vielen, teils sehr persönlichen Exponaten eindringlich dargestellt werden. Auch Künstler leisteten Militärdienst, so August Meinrad Bächtiger (1888-1971), der auf dem Umbrail stationiert war. Dort zischten die Granaten der Österreicher und Italiener durch den Luftraum; im Hotel Dreisprachenspitze lag der höchste Schweizer Wachtposten. Zeichnungen, Fotografien und Auszüge aus Soldatenzeitschriften bieten Einblick in eine Welt, in der die Truppen «mit gut genagelten Schuhen» einzurücken hatten. Das lange verschollene Tagebuch von Pio Rossi öffnet ein Fenster in die blutigen Isonzo-Schlachten und den Rückzug der italienischen Armee aus dem Friaul. Im Foyer komplettiert die Arbeit ‹Grenze von 2008› des Tirolers Othmar Eder (*1955) die Schau. Die Ausstellungen sind gut gemacht, viel Detailtreue, inklusive Ratte in der Suppenküche und einer abgepackten Tagesration Haferflocken à 75 g - Der Beschluss zum Museumsbau fiel übrigens am 28. Juni 1914, dem Tag des Attentats in Sarajevo. Und wer für kalte Soldatenfüsse Socken stricken möchte, kann das tun - es liegt alles bereit.
Institutionen | Country | City |
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Historisches und Völkerkundemuseum | Switzerland | St. Gallen |
Exhibitions/Newsticker | Date | Type | City | Country | |
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Erster Weltkrieg. Drei Ausstellungen | 09.05.2015 to 28.02.2016 | Exhibition | St. Gallen |
Switzerland CH |
Thomas Schlup |