Skip to main content

Market for thoughts

Mit ihren Filmen und Installationen betreibt Ann-Sofi Sidén aufwendige Recherchen, bei denen sich Psychologie und Ethnologie überkreuzen. Als archaische Queen of Mud in Schlamm gehüllt erforschte die schwedische Künstlerin, wie Alltagsrituale auf einen Aussenseiter wirken. Mit Videoüberwachungskameras nahm sie anonyme Gäste in Hotelzimmern auf. Ihre neuste Arbeit in der Wiener Secession versammelte Videointerviews und Filmmaterial über das Leben von Prostituierten an der deutsch-tschechischen Grenze: Wie richten sich Menschen ein in der Entfremdung zwischen Geld, Körper und Gewalt?

Eines Malers Metier

Dieter Hall weiss um die Herausforderung: In seiner Kunst hat er sich ausgerechnet der Vorstellung dessen verschrieben, was er das «Selbstverständliche» nennt, obwohl er sich des Künstlichen an der Kunst und des wenig Selbstverständlichen am künstlerischen Unterfangen – ein Sinnbild der Wirklichkeit zu formulieren – bewusst ist. Es sei ja eigentlich naiv, überhaupt ein Bild malen zu wollen, meint er. Über diese Widersprüchlichkeiten, die seine Vorgänger ja auch schon durch Jahrhunderte hindurch beschäftigt haben, setzt er sich mit Bravour und einer Dosis Ironie hinweg. Seine Werke sind zur Zeit in der Galerie Martin Krebs, Bern, ausgestellt.

Eine solche Welt kann es nur im Foto geben

Oft sind ihre Arbeiten das Resultat von feinsten Veränderungen an vorgefunden Fotografien oder industriell produzierten Materialien: Als Trägerin des Basler Manor-Kunstpreises 1998 wird Daniela Keiser derzeit im Museum für Gegenwartskunst mit einer Ausstellung geehrt. Im Gespräch mit der Übersetzerin Catherine Schelbert wird Kunstarbeit mit Übersetzungsarbeit verglichen und die Frage der Autorenschaft thematisiert.

radio temporaire

Réfléchissant à la nature du discours dans l’art contemporain et aux diverses formes d’engagements, Zeigam Azizov, Sylvie Desroches, Dean Inkster, Adrien Laubscher, Alejandra Riera et Caecilia Tripp travaillent collectivement sur un projet de radio temporaire, un moyen d’échange, permettant de s’écarter des médiums prédominants que sont le visuel et le textuel. Pour ce faire, ils choisissent de se concentrer, à partir de contributions spécifiques provenant du champ élargi de la culture, sur un moment historique particulier et sur des discours et phénomènes qui contribuent à la compréhension d’une période passée et présente.

Un théâtre de singes

Pour sa première exposition conséquente en France, l’artiste américain Mike Kelley montre deux pièces réalisées en 1999. Vastes «sculptures»-assemblages de matériaux hétérogènes, «Salle d’expérimentation contenant de multiples stimuli connus pour susciter la curiosité et des manipulations» montrée ici pour la première fois et «L’encadré et le cadre (réplique miniature du «Puits de Chinatown» construite par Mike Kelley d’après la réplique miniature de la «grotte des sept étoiles» construite par le professeur H.K.Lu)» sont des installations qui interrogent autant les manières de déchiffrer le dense réseau de significations qui les caractérise que leur sens devenu aujourd’hui selon l’artiste un «espace trouble encadré».

Mark Wallinger
Besprechung

Erstmals wird Mark Wallingers (*1959) Werk ausserhalb Englands in dieser Breite gezeigt. Einigen dürfte die Arbeit bereits durch seine Teilnahme an der viel diskutierten Ausstellung «Sensation» bekannt sein. In der Zeit des Thatcherismus gross geworden, geht es Wallinger vor allem um die beiden Komplexe Identität und Repräsentation, deren sensible Dekonstruktion nationale, politische und kulturelle Codes blosslegt.

Helmut Federle
Besprechung

Grosse Ankäufe durch zentrale Museen wie die Tate Gallery und Ausstellungen im Jeu de Paume in Paris, bei der Biennale Venedig und im IVAM Valencia haben in den letzten Jahren Helmut Federle als einen der wichtigsten Vertreter zeitgenössischer Abstraktion bestätigt. Im Kunsthaus Bregenz zeigt sich der Professor der Kunstakademie Düsseldorf (seit Herbst) eher privat.

Bregenz — Kunsthaus Bregenz

Charlotte Posenenske
Besprechung

Retrospektiven mit musealem Gewicht gibt es im Galeriekontext selten genug zu sehen in einer Zeit, in der eher der Trend zum zeitgenössischen Ambient boomt – diese ist eine kleine Sensation. Die Frankfurter Künstlerin Charlotte Posenenske, die Mitte der Sechziger für wenige Jahre zusammen mit Paul Roehr zu den Hauptvertretern eines deutschen Minimal zählte, um nach mehreren aufsehenerregenden Einzelausstellungen in den damals bedeutenden Avantgarde-Galerien von Konrad Fischer, Paul Maenz und René Block 1968 ihre künstlerische Produktion einzustellen, war den meisten bislang kaum bekannt.

Thomas Ruff

Der Düsseldorfer Fotokünstler Thomas Ruff arbeitet in Bilderfolgen, dabei hat er bislang systematisch unterschiedliche fotografische Verfahren erprobt. In der aktuellen Ausstellung «Porträts + Nudes» in Köln kombiniert er mit seinen neuen Monumentalbildnissen eine Reihe pornografischer Motive – diese Zusammenstellung überrascht nur auf den ersten Blick.

Jonathan Callan

Jonathan Callan (*1961) bohrte nach dem Zufallsprinzip Löcher in ein dickes Blech und siebte eine dicke Schicht Zementstaub hindurch. Der Zement sickerte durch die Löcher oder formte Berge; die Luftfeuchtigkeit tat das ihre, so dass sich der Zementstaub zu einer gespenstischen Mondlandschaft verhärtete. Mit diesen grossflächigen, etwa kniehohen Installationen wurde der englische Künstler bekannt.