Als ob sie gezögert, innegehalten oder tatsächlich stillgestanden hätte, thematisiert die vom Kunstmuseum Basel, dem Museum für Gegenwartskunst und der Kunsthalle veranstaltete Ausstellungstrilogie «Painting on the Move» die Malerei als Prozess und Figur einer Bewegung.
Erstmals zeigt das Kunstmuseum Thun die Werke der in Miami lebenden, in Deutschland geborenen Video- und Filmkünstlerin Dara Friedman in einer umfassenden Museumsausstellung. Die labyrinthische Raumfolge des Museums in Umbau führt in einen Werkkomplex, in dem sich Konstruktion, Re- und Dekonstruktion filmischer Momente in freier Folge zu einer brüchigen Gleichzeitigkeit verbinden.
Dans le cadre du nouveau cycle d’expositions inauguré par le Mamco, «Rien ne presse/Slow and
Steady/Festina lente», et de son premier épisode, «Jokes», Alain Séchas présente une installation multipartite, poétique et techniquement ambitieuse, «Tivial Pursuit». Trois grands chats blancs somnambules évoluent à travers les sept salles du quatrième étage, indifférents au public et aux œuvres qui y sont présentées, le long d’un rail qui forme sur le sol un gigantesque dessin. Si Jean-Luc Godard recommandait la visite du Louvre en cinq minutes, pour eux rien ne presse: leur musée est imaginaire.
Jusqu’au 15 septembre 2002, le Musée des Beaux-arts de Lausanne crée l’événement: un retour légitime et bienvenu vers une innovation conçue en 1963 par René Berger1 et renouvelée en 1966 et 1970. Véritable modèle d’initiative muséale qui aura motivé l’idée des foires internationales par la suite, les Salons ont redéfini la perception de l’art dans les années 60. Pour sa première exposition au musée de Lausanne, le nouveau directeur Yves Aupetitallot a déployé tous ses talents pour rendre un hommage intelligent à une époque fertile et à un homme inventif.
Im Oktober 1998 wurde Okwui Enwezor zum künstlerischen Leiter der Documenta 11 ernannt, kurze Zeit später stellte er sein sechsköpfiges Team von Co-Kuratoren vor. Von dem gebürtigen Nigerianer, dessen professionelle Biografie insbesondere in den USA beheimatet ist, erwartete man eine Weltausstellung zeitgenössischer Kunst, die – mehr als jede andere Documenta zuvor – den Anspruch der Internationalität wirklich einlösen sollte: eine globale Ausrichtung, die auch die Widersprüche der Globalisierung zu Tage fördert, Weltkunst statt Westkunst, und eine Kunst, die sich «transnational» erschliesst ohne deshalb spezifische kulturelle Hintergründe verleugnen zu müssen. Herausgekommen ist nun eine Ausstellung, die in vielerlei Hinsicht überrascht.
Nach Rotterdam, Luxemburg und Ljubljana findet die wandernde europäische Biennale «Manifesta» mit dem wechselnden Kuratorenteam diesmal in Frankfurt/M statt. Während sich vor zwei Jahren bei der Manifesta 3 die damals vier KuratorInnen am Thema «Borderline Syndrome» abgearbeitet und teilweise auch zerstritten haben, scheinen sich die diesjährigen Kuratorinnen vielmehr in etwas lahmen Kompromissen arrangiert zu haben. Für jeden ist ein bisschen was dabei.
Die expo.02 hat dem Schweizer Staat Hunderte von Millionen Franken abgeluchst und war jahrelang der vermutlich grösste Arbeitgeber der Schweizer Kulturschaffenden. Wie haben sie es der expo.02 gedankt? Qu’est-ce qu’on y voit?
Die Sammlung ist unermesslich gross, die Ausstellungsräume sind es nicht. Und doch erhält man im kürzlich eröffneten «Laboratorium für Fotografie» im Dreispitz-Areal in Basel eine Ahnung von den immensen Schätzen, die Ruth und Peter Herzog während Jahrzehnten zusammengetragen haben. Eine erste Auswahl der über dreihunderttausend Fotografien ist derzeit zu besichtigen.
Ein grünlich gleissender Lichtstrahl steht senkrecht zum weissen, horizontalen Schriftzug auf dunklem Grund: das Plakat zur Ausstellung «Iconoclash» verspricht Licht am Ende eines langen Weges; es geht um die Welt der Bilder und die Kämpfe um sie. Mit der breitgefächerten Darstellung des Ikonoklasmus, dem kulturellen Phänomen der Bilderzerstörung sowie der Bilderverehrung, wird dem Ausstellungsbesucher ein gewaltiges Potenzial an visuellen Erfahrungen geboten, die zu machen es sich in diesem Kontext auf jeden Fall lohnt.
Übersetzung ist ein Begriff, der bei der Beschäftigung mit Tobias Rehbergers Arbeiten ständig auftaucht. Man kann sogar sagen, dass es die Übersetzung selbst ist, die der Künstler in seinen Werken thematisiert. Die erste umfassende Einzelausstellung im Museum für neue Kunst macht diese Strategie in vielfältiger Weise sichtbar.
Vier Positionen junger Kunst sind für den bedeutendsten deutschen Kunstpreis nominiert: Michael Elmgreen & Ingar Dragset, Tacita Dean, Maria Eichhorn und Daniel Richter. Der Fokus der Ausstellung im Hamburger Bahnhof liegt nicht auf Nationalität oder einem bestimmten Trend, sondern vielmehr auf einer guten Durchmischung und einer sorgfältigen Auswahl.
Schon zum zweiten Mal präsentiert die Galerie Cosar neue Werke des mittlerweile in Berlin lebenden Künstlers Stefan Sehler. Dieser bleibt seinem irritierenden Spiel mit dem Medium Malerei auch weiterhin treu. Fast könnte man meinen, es handle sich bei den neuen Gemälden um Fotoarbeiten.
Elsbeth Bönigers Arbeiten sind Orte, an denen etwas passiert. Ihre Werke – ob Malerei oder Skulptur – sind Schauplätze. Die Farben und Materialien – Teer, Lack, Gummi, Marmoran oder Beton – tragen zum Schauspiel bei. Unwillkürlich – durch materiale Reaktionen – zu seiner Oberflächengestalt Gelangtes, spielt darin ebenso eine Rolle wie das behutsam Intendierte. Zufall und Perfektion fliessen ineinander. Die von der Berner Künstlerin entworfenen Szenerien werfen Fragen auf nach Materialität und Technik, nach der Gattung Malerei oder Skulptur.
Museum Chasa Jaura Valchava – ein Talmuseum im hintersten Zipfel von Graubünden. Dorothee von Rechenberg greift ein in das traditionelle Geschehen und hinterfragt Bestehendes, behutsam, respektvoll, witzig und dekorativ.
Die Kartause Ittingen ist ein ehemaliges Kloster mit schweren Gewölben und Kellern. Nicht ganz leicht, hier zeitgenössische Kunst zu inszenieren. Geschickterweise werden deshalb häufig ortsbezogen arbeitende Künstlerinnen und Künstler involviert. Den Sommer über erfüllt die kanadische Künstlerin Janet Cardiff (*1957) mit zwei umwerfenden Tonstücken die Klostermauern.
Bekannt ist Adrian Piper für ihre Installationen, Fotografien und Wand-Collagen, in denen sie provokant gegen Rassismus, Xenophobie und Ignoranz kämpft. Diese Werke sind jetzt in der grossartigen Retrospektive in der Generali Foundation, Wien, ausgestellt – zusammen mit kaum bekannten psychedelischen Gemälden und einigen konzeptuellen Werken der sechziger Jahre.
Günther Förg (*1952 in Füssen) macht nicht nur Druckgrafik, Zeichnungen, Gemälde und Skulpturen. Er hat sich auch einen Namen als Architekturfotograf gemacht. Seine neueste Arbeit mit dem Titel «Architectural Photography» ist eine Bestandesaufnahme von Bauten des Bauhausstils, die in den dreissiger Jahren zu Tausenden in Tel Aviv und Jerusalem entstanden sind. Sie ist zur Zeit in der Galerie Lelong in Zürich zu sehen.
In Videos und Fotografien beleuchtet Minnette Vari die Facetten ihrer komplexen Existenz als ungarischstämmige Südafrikanerin. Mit ihrem eigenen Körper als Erkenntnisinstrument ist sie auf einer oft riskanten Reise zu sich selbst begriffen. Sie kratzt und reisst Oberflächen auf, forscht nach ihrer Identität wie nach derjenigen von Südafrika, hinterfragt die Interpretation von Geschichte wie auch den Wahrheitsgehalt der täglichen Informationsflut.
Die Schönheit eines Körpers ohne Arme oder Beine kennen wir aus dem Antikenmuseum. Im Alltag hingegen ist der versehrte Körper tabuisiert. Wenn wir irgendwo auf der Strasse einem behinderten Menschen begegnen, dann schauen wir in der Regel weg. Unter dem Vorwand, seine Privatsphäre nicht verletzen zu wollen, tun wir so, als hätten wir nichts gesehen. Dabei ist es gerade der kurze, verstohlene Blick aus dem Augenwinkel, der uns zu Voyeuren macht. Wir schauen erst weg, nachdem wir gesehen haben, was wir vorgeben nicht zu sehen.