Gianni Motti ist bekannt für seine subversiven Strategien, mit denen er kritisch das Kunstsystem befragt. Ob seine Arbeiten und Aktionen mit einer Institution wie dem Zürcher Migros Museum für Gegenwartskunst kompatibel sind, darf aber bezweifelt werden.
Au CAN, Natacha Lesueur présente de très grands portraits masculins, qui s’apparentent matériellement à des bannières ou à des étendards. L’«artiste femme qui travaille sur la femme avec des procédés féminins» s’est ainsi ouverte à un nouveau jeu référentiel. Le visage de ses modèles, tous très différents les uns des autres, émerge de l’obscurité comme pour mieux dissimuler ce qui en fait l’irréductibilité:
le regard.
Il y a dix ans trois artistes, Alexandre Bianchini, Fabrice Gygi et Nicolas Rieben, fondaient Forde, une association et un espace d’art contemporain. Un carré parfait, 100 m2 au sein de l’Usine, le «temple de l’alternatif» à Genève. À l’heure actuelle, six équipes programmatrices se sont succédé. Chaque commissaire d’exposition, élu par le comité, a carte blanche, ce qui garantit une injection régulière de sang neuf tous les 18 mois.
Günther Förg hat 1995 in Moskau
rund fünfzig Gebäude der russischen Avantgarde-Architektur aus den zwanziger und dreissiger Jahren fotografiert. Nachdem diese Aufnahmen bereits in unterschiedlichen Ausstellungen und in wechselnden Anordnungen präsentiert wurden, werden sie jetzt erstmals in ganzer Fülle vorgestellt.
Ein langer weisser Gang, an den Wänden kurze Texte, die, einer nach dem anderen, Teile einer Geschichte erzählen. Versatzstücke, im Mittelpunkt steht immer dieselbe Person: Sophie Calle. Überlebensgross sieht sie uns am Ende des Ganges an, zwinkert uns zu mit ernster Miene und Verschwörerblick. Was wird zu sehen sein, wenn wir um die Ecke gebogen sind? Wer ist Sophie Calle?
Die Kunstszene Schweiz hat in den vergangenen Jahren internationale Aufmerksamkeit erreicht durch die Aktivität vieler Künstlerinnen und Künstler, Museen und Galerien, Privatsammlungen und Kunstzeitschriften. Die Ausbildung junger Künstlerinnen und Künstler ist daneben kaum ein Thema. Dabei stehen in der Kunstausbildung grössere Veränderungen an: der Zusammenschluss von Musik-, Theater- und Kunstdepartementen zu Hochschulen der Künste sowie der Übergang und Ausbau der einzelnen Studiengänge gemäss den europäischen Bologna-Vorgaben von Bachelor und Master. Beide Strukturreformen haben auch ein inhaltliches Potenzial, zum Beispiel durch die Klärung der Zeitgeistvokablen «Interdisziplinarität», «Transdisziplinarität» oder «Medienkunst».
Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, seit den Zeiten de Gaulles und André Malraux' deklariert Frankreich für die Kultur den Ausnahmezustand. Mythos, schöne Traditionen, die inzwischen von der Wirklichkeit eingeholt worden sind. Jedenfalls zeigt sich, dass um die Verbindung zwischen Kultur und Politik immer wieder hart gerungen worden ist.
Er reist und schaut, mal zu seinen Füssen, mal zu den Dingen, mal in die Welt. Und malt, was er sieht oder mit dem Kameraauge festgehalten hat. Sinnlich.
Die Region Bern hat eine lebendigere Kunstszene
als dies national/international wahrgenommen wird. Mit der Ausstellung BE.CH richtet die dem Museum Franz Gertsch angegliederte Galerie im Park in Burgdorf den Fokus darauf – im Bewusstsein, dass die Globalisierung in der lokalen Bindung ihren Ursprung und Widerpart habe.
Lustvoll lächelt der Tod aus ihren Zeichnungen, ihre Videos begleiten verwirrende Geräusche zwischen Schreien und Lachen. Chloe Pienes Arbeiten gehen unter die Haut, ihr Blick gräbt sich ins Innere
des Körpers, sucht dort nach Veränderlichkeit, nach Substanz. Die erste Einzelausstellung Pienes in der Schweiz gewährt faszinierend-verstörende Einblicke in ein sehr vielschichtiges Werk.
1992 ist sie ausgezogen, um nach einem Studium der Psychologie und mehrjähriger Tätigkeit als Erziehungsberaterin in England Kunstluft zu schnuppern. Dass die Bernerin Christina Niederberger (*1961) einmal als Doktorandin ein Atelier an der renommierten Kunstakademie der Goldsmith’s University beziehen würde, hatte sie sich damals kaum erträumt. Im Mai 2003 war sie mit einer Ausstellung im «Kabinett» in Bern vertreten, nun gibt Silvia
Steiner in Biel einen Einblick in das komplexe Werk der Wahllondonerin.
Vor gut fünfzehn Jahren begann der steile Aufstieg des britischen Künstlers Gary Hume – mit einem seiner «door paintings». Ausgehend von diesen Türbildern zeigt das Kunsthaus Bregenz nun eine umfassende Übersichtsschau, die neben den bekanntesten Malereien Humes auch vierzig Zeichnungen umfasst.
Die Themen des britischen Malers Paul Winstanley (*1954) könnten klassischer kaum sein: Interieur und Landschaft. In seinen oft grossformatigen, in Öl auf Leinwand frappierend realistisch ausgeführten Bildern knüpft er ans subtile Spiel mit Genres und Motiven auch eine Reflexion von Bildmedien. Mit der Ausstellung «Interiours» ist er zurzeit erstmals in Hamburg präsent.
Man findet ihn in Einzelausstellungen von London über Turin bis Oslo oder New York. Mit seinem Label «Elektro Musik Department» beschallt er die Lounges in Berlin. Er ist einer der neuen Künstler-Aktivisten, kritisiert die globalisierte Warenwelt. Und vermarktet sich dabei erfolgreich selber. Jetzt wird eine grosse Auswahl neuerer Werke von Daniel Pflumm erstmals in einer Einzelausstellung in Paris gezeigt.
Im neuen, wunderbaren Film «Spring, Summer, Fall, Winter and Spring» des koreanischen Filmemachers Kim Ki-duk kennzeichnen Pforten und Türen die Schwelle zu einem erweiterten Bewusstsein. Auch der Winterthurer Künstler Mario Sala erkundet in seiner neuen Bildserie Schwellensituationen, allerdings solche ganz alltäglicher Natur, in der für ihn charakteristischen komplexen Art und Weise.
Eva Rothschild konsumiert Kunst, macht Konzeptkunst mit Objekten, die bereits mit Konzepten aufgeladen sind. Sie spielt mit Elementen des Minimalismus, webt aus Vorlagen Wandbilder, bezieht esoterische Symbole der New Age Bewegung mit ein. Was Wunder, dass da die Objekte, Skulpturen und Wandbilder hybrid daherkommen.
In Europa bekannt geworden ist Julie Mehretu durch ihren Auftritt bei der Istanbul Biennale 2003. Dieses Jahr wird die junge Malerin und Zeichnerin in New York an der Whitney Biennale teilnehmen. Ihre erste Einzelausstellung in Deutschland findet jetzt in der Berliner Galerie carlier | gebauer statt. Dort zeigt sie die für sie typische subjektive Kartografie – erstmals allerdings in einem spannenden Dialog von Zeichnung, Malerei und Wandmalerei in einem Raum.