Christoph Büchel, Gianni Motti im Kunstmuseum

Alter Brunnen mit Inschrift «Merry Christmas and Happy New Year» Geschenk des Saudischen Ölministers Sheikh Yamani

Alter Brunnen mit Inschrift «Merry Christmas and Happy New Year» Geschenk des Saudischen Ölministers Sheikh Yamani

Hinweis

Christoph Büchel, Gianni Motti im Kunstmuseum

Christoph Büchel (*1966, lebt in Basel) und Ganni Motti (*1958, lebt in Genf) haben soeben ein einjähriges, vom BAK finanziertes Atelier-Stipendium in New York und Berlin hinter sich. Wie es seit 1997 Usus ist, wurden die beiden nun gehalten, ihre Fortschritte in einer Ausstellung kundzutun. Da beide aber vor allem orts- und situationsspezifisch arbeiten, zudem von Beginn an vorhatten, ein gemeinsames Projekt statt je eine eigene Werkschau auf die Beine zu stellen, entschieden sie sich sehr schnell für das Thema der Cadeaux diplomatiques. Auch (Atelier-)Stipendien sind in ein Netz von Geschenk und erwarteter Gegengabe verstrickt, lassen sich also durchaus mit den Präsenten internationaler Botschafter vergleichen. In der Ausstellung werden Werke wie ein «Teppich mit dem Bild von Adolf Ogi», überreicht anlässlich eines Besuchs des Bundesrats in Zentralasien, gezeigt oder eine Krippe von Bethlehem von Yassir Arafat. Im Kunstkontext plötzlich mit dieser delikaten Geschenkpackung konfrontiert, wozu es übrigens der Genehmigung durch Bundesrätin Ruth Dreifuss bedurfte, beginnt man eine Reihe von Fragen zu stellen. Was braucht es, dass ein internationaler Austausch funktioniert, wozu verpflichten Geschenke und was geschieht mit diesen repräsentativen Gaben, die häufig ziemlich kitschig sind? Arbeiten von Christoph Büchel sind aktuell noch an zwei weiteren Orten zu sehen. In der Galerie Susanna Kulli in St. Gallen (bis 2.3.) und im Haus der Kunst in München (bis 7.3.) baute der Künstler seine wuchernden, metastasenartigen Räume, Kammern, Zellen, Hütten, Schächte und Röhren auf, welche die menschliche Existenz am Rand der Gesellschaft thematisieren. Mit Katalog.
Bis 1.4.

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