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Biennale für aktuelle Fotografie

Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg — Eigentlich sollte die Biennale der aktuellen Fotografie bis am 26. April laufen. Doch die Mammutschau, die kurz nach der Eröffnung am 28. Februar infolge der Corona-Pandemie schliessen musste, ist nun zeitlich unbegrenzt geöffnet: nämlich virtuell, im Internet. Rasch hatten die Veranstalter reagiert und an allen sechs Ausstellungsstätten in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg 3D-Aufnahmen in Auftrag gegeben. Auch so kann man der Pandemie ein Schnippchen schlagen. 

Der User hat schnell raus, wie er sich in den virtuellen Ausstellungsräumen bewegt; zur Sicherheit bietet die Website ein Erklärvideo. Die meisten der Werke von rund 70 internationalen Fotokünstlerinnen und -künstlern lassen sich annähernd bildschirmfüllend, manche noch stärker vergrössern. So dass sich tatsächlich einen relevanten Eindruck von der Schau gewinnen lässt.

‹The Lives and Loves of Images›: Für David Campany, der die Schau intelligent kuratiert hat und das gesamte Spektrum zeitgenössischer Fotokunst aufbietet, führen Bilder ein Eigenleben. Sie «migrieren» und ,wandern durch die Zeiten, Kulturen und Kontexte», so der Brite. Sie kommunizieren auch miteinander – wie Aufnahmen von Walker Evans mit Werken von ihm inspirierter zeitgenössischer Fotografen in der Kunsthalle Mannheim. ‹Reconsidering Icons› im Museum Weltkulturen handelt von der fotografischen Neuformatierung ikonischer Bilder. Das Zürcher Künstlerduo Jojakim Cortis & Adrian Sonderegger baut in dem Langzeitprojekt ‹Icons› ikonische Aufnahmen dreidimensional detailgenau nach und lichtet sie anschliessend mit allen Relikten des Arbeitsprozesses ab. Frappiert steht man etwa vor einer wandfüllenden Aufnahme:  mit einem auf Zimmergrösse geschrumpften Tian’anmen-Platz mit einer Panzerkolonne ­ und einem unerschrocken davor sich aufbauenden Demonstranten.

www.biennalefotografie.de

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