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Paranoia TV steirischer herbst, 2020

Coronabedingt haben dieses Jahr die meisten Veranstaltungen des österreichischen Herbstfestivals in Graz, des „steirischen herbst“, im Internet stattgefunden. Mit Paranoia TV hat die Festivalleitung unter Ekaterina Degot eine zeitgemässe Antwort auf die Frage gefunden, wie ein Festival, das üblicherweise aus dutzenden Events und Realbegegnungen besteht, in Distanz abgehalten werden kann. Das Format eines eigenen TV Senders mit Live-Events, Talks und vorproduzierten Programmen bildet die überaus smarte Erweiterung des Mehrspartenfestivals. Das Angebot wurde über die Festivaldauer verlängert und kann bis Ende 2020 genutzt werden.

Beispielsweise das Gespräch zwischen dem Südafrikanischen Philosophen Achille Mbembe und dem Schweizer Theatermacher Milo Rau, das sich u.a. mit der schwierigen Frage der „Vergleichbarkeit“ kolonialer Gewalt mit Mechanismen des Holocaust beschäftigt. Auch neue Filme der Künstler Josef Dabernig, Clemens von Wedemeier oder Pauline Curnier Jardin finden ihre Premiere auf Paranoia TV. Ahmet Öğüt begab sich auf eine Recherche in die Künstler*innenateliers vor Corona und zeigt in seinem essayistischen Film „Artworks Made at Home“, wie der häusliche Bereich bereits vor der Pandemie von zu Hause aus bearbeitet wurde. Mit dabei sind Kunstschaffende von Martha Rosler bis Anri Sala. Eigens produzierte Shows, Onlinspiele, Soap-Operas und Postcasts ergänzen das empfehlenswerte Angebot, mit dem man locker einen zweiten Lockdown übersteht.   

Paranoia-TV-App und Website www.paranioa-tv.at    

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