Winterlicht

Sutz/Lattrigen — Ein Licht im Dunkeln kann anheimelnd und verlockend sein, so wie es die vielen illuminierten Dekorationen in der Vorweihnachtszeit zeigen. Lichter in dunkler Landschaft können aber auch irritieren und beunruhigen. Die Ausstellung ‹Winterlicht› spielt mit den vielen Facetten des Lichts in abendlich dunkler Natur. Im historischen Park des Von Rütte-Guts am Bielersee haben Christine Hurni und Christoph Rihs eine winterliche Freilichtausstellung eingerichtet, die Licht in verschiedenen Variationen thematisiert. Neun Kunstschaffende haben für den Park am Seeufer Objekte und Installationen geschaffen, die warm leuchten oder geheimnisvoll schimmern und bei abnehmendem Tageslicht unterschiedliche Wirkungen entfalten. Francine Eggs und Andreas Bitschin haben ein Floss mit einer Art überdimensionierten bunten Laterne auf einen kleinen Ententeich gesetzt. Im kahlen Geäst einer einer Buche hängt eine Eisbüste von Franticek Klossner, kühl beleuchtet und langsam abschmelzend. Direkt am Seeufer hat Res Ingold eine Apparatur aufgestellt, die an Vermessungstechnik erinnert, ohne wirklich etwas zu messen. Und das Duo Haus am Gern lässt per Leuchtfarbe Tausend Augen auf den dunklen Baumstämmen aufflackern. Stärker noch als in sommerlichen Freilichtausstellung modelliert auch die Witterung die Gesamtwirkung der Schau mit, hüllt sie in weiche Nebel, umgibt sie mit blassem Zwielicht oder frostig klarer Nacht.