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Der Grillplatz des Hunziker-Areals in Zürich-Leutschenbach diente im Juni 2018 als temporäre Alu-Sammelstelle. Auf den ersten Blick hatte die Installation, die eher einem Vermittlungsprojekt für den nachhaltigen Umgang mit Rohstoffen glich, wenig mit einem Kunstwerk gemein. Erst im Laufe der Ausstellung Neuer Norden Zürich gewann die dahinterliegende künstlerische Idee an Form. Die in Zürich lebenden Künstler Stefan Baltensperger (*1976, CH) und David Siepert (*1983, DE) luden die Bevölkerung ein, Altmetall aus Aluminium für den Guss einer Glocke beizusteuern und durch die Abgabe persönlicher Gegenstände an der Herstellung des Kunstwerks teilzuhaben. An dem Ort, an dem über mehrere Wochen das gespendete Material in Sammlungscontainern an Masse zulegte, wurde im August 2018 eine Glocke direkt in den Boden gegossen, um dort zu verbleiben. Lediglich der oberste Teil, bestehend aus Hals und Krone, ragt nach der Aktion wie ein hüfthoher Poller, einem archäologischen Relikt ähnlich, aus der Erde heraus.
Durch ihr Verbleiben im Erdreich des Hunziker-Areals wird der Klang der «Leutschenbacher Glocke» nicht zu hören sein, und doch klingt in ihr der vorausgegangene gemeinschaftliche Akt nach. In der genossenschaftlichen Wohn- und Gewerbeanlage «mehr als wohnen», in der Mitwirkungsprozesse eine wichtige Rolle spielen, wird das vergrabene Kunstwerk zum Erinnerungsstück einer kollektiven Erfahrung, zum Sinnbild eines gemeinsamen Neubeginns.

Sara Izzo

Unterstützt von: IGORA – Genossenschaft für Aluminium-Recycling und Baugenossenschaft mehr als wohnen, Zürich

Infos

Date
Type d'œuvre d'art
Public Art
Dimensions de l'objet
120
120
120 cm
Matériau

Aluminiumguss

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Hunziker Areal
Dialogweg 7
8050 Zürich
Suisse

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Stadt Zürich - Kunst im öffentlichen Raum
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