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Auch Andrea Wolfensbergers Werk In Gedanken versunken ist Teil des Erinnerungsquartetts, welches im Rahmen des «Mitenand»-Projektes des Schweizer Jubiläumsjahres 1991 entstand. Die vier mit der Ausgestaltung des Rigiplatzes betrauten Künstlerinnen und Künstler Andrea Wolfensberger, Anton Egloff, Flavio Paolucci und Carmen Perrin schufen durch ihre Arbeiten Objekte, welche der Vorstadtkatastrophe vom 6. Juli 1887 gedenken. Damals versanken zahlreiche Häuser der Vorstadt ohne Vorwarnung im See. Das künstlerische Gesamtkonzept entwarf Anton Egloff: Angeregt durch den «Mitenand»-Gedanken der 700-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft sollten vier Kunstwerke auf den Achsen der vier Himmelsrichtungen platziert werden. Die dem Schweizerkreuz nachempfundene Grundstruktur symbolisiert sowohl die germanische und die romanische Kultur der Schweiz als auch die vier Landessprachen. Dieser Grundidee entsprechend wurden vier Kunstschaffende, darunter je zwei Vertreterinnen der beiden Kulturregionen, gewählt. 

Die Zürcher Künstlerin Andrea Wolfensberger hat sich von der Platzanlage entfernt und die Nähe zum See gesucht. Das Werk In Gedanken versunken findet sich am Alpenquai beim Schiffsteg Bahnhof. Mit ihrer in den Abschlussquai gemeisselten Wortkette In Gedanken versunken begibt sie sich jenseits von materialisierbarer Realität ins Reich der Gedanken und der Erinnerung. Sie ruft die Vergangenheit nicht über eine plastische Erscheinung hervor, sondern über ein Denk-Mal im wahrsten Sinn des Wortes. Die Künstlerin stellt es dem Betrachter frei, die Wortkette vor dem Hintergrund der Erinnerung an die Katastrophe von 1887 zu lesen oder über das eigene Leben zu sinnieren. In Gedanken versunken ist man, wenn man sich beispielsweise am Seeufer auf eine Bank setzt und über die leicht bewegte Oberfläche des Sees hinweg den Blick zum Himmel erhebt.

Andrea Wolfensberger wurde 1961 in Zürich geboren. Sie lebt und arbeitet in Waldenburg (BL) und Zürich. Von 1980-1984 besuchte sie die École Supérieure dArt Visuel in Genf. Sie erhielt zahlreiche Stipendien und Preise, darunter das eidgenössisches Kunststipendium (1988, 1992), das Kiefer-Hablitzel-Stipendium (1988, 1989, 1990) und 2001 den Kunstpreis der Basler Zeitung. Seit 2004 ist sie Dozentin an der Hochschule der Künste in Bern. Sie führte zahlreiche Kunst-am-Bau-Aufträge aus und war an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland präsent. 

Infos

Date
Type d'œuvre d'art
Public Art
Dimensions de l'objet
15
188
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Alpenquai
Beim Schiffsteg Bahnhof
6300 Zug
Suisse

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Stadt Zug
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