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Im Hof hinter der Liegenschaften Bahnhofstrasse 15 und 17 steht der Brunnen Ohne Titel von Josef Maria Odermatt. Das Becken aus Jurakalk hat die Form einer runden Scheibe. Diese wird durch drei symmetrisch angeordnete Stahlfüsse vom Boden angehoben. Diese Füsse bestehen aus einer raffinierten Stützkonstruktion mit senkrechten und waagrechten Elementen, sowie neben dem Beckenrand hochstrebenden Pfeilern, die den schlichten Steintrog optisch akzentuieren. Der korrodierte Stahl ist von dunkelbrauner Farbe. Auf der Oberfläche des grau-ockerfarbenen Steins des Beckens sind die Spuren der handwerklichen Bearbeitung sichtbar. Der zentral im Hinterhof auf der Pflästerung platzierte Brunnen nimmt materiell, formal und farblich die Architektur und den Untergrund auf. Dies erzeugt ein harmonisches Erscheinungsbild und verwandelt den Hof in eine stimmige Oase im Stadtraum. Im Brunnen Ohne Titel wird das schmiedehandwerkliche Können des Künstlers sichtbar. Zudem werden verschiedene Grundprinzipien der Plastik erfahrbar, so das Tragen von Lasten und die Abstraktion von Stand- und Spielbein.

Der Stanser Eisenplastiker und Zeichner Josef Maria Odermatt (1934-2011) besuchte nach einer Schlosserlehre zunächst Kurse an der Kunstgewerbeschule Luzern und danach in Basel die Gewerbeschule, wo er 1960 den Abschluss als diplomierter Schlossermeister macht. Bein anschliessenden Aufenthalt in Paris kommt er erstmals in Kontakt mit der Kunst. Ab 1962 betrieb er eine Schmiede-Werkstatt in Stans und baute 1965 ein Atelierhaus oberhalb der Nidwaldner Kantonshauptstadt. Odermatt erhielt danach zahlreiche Aufträge für Kunst am Bau sowie im öffentlichen Raum. Josef Maria Odermatt vetrat – neben dem etwas älteren Oscar Wiggli (*1927) – am konsequentesten das Schmiedehandwerk seiner Generation. Nach Experimenten mit Industrieabfällen findet Odermatt mit turmartigen Gebilden ab 1965 zu einer eigenständigen künstlerischen Ausdrucksweise. Seine Plastiken schafft der Stanser ohne vorbereitende Zeichnungen aus bis zu zehn Zentimeter dicken Vierkanteisen sowie Eisenplatten. Odermatts Werke übertreffen nur ausnahmsweise die Spannweite von ausgebreiteten Armen; ihre geringe Höhe ist auf die niedrige Arbeitshöhe auf einem Tisch zurückzuführen. Ursprünglich verzichtet Odermatt auf die Technik des Schweissens. Erst seit den frühen 1990er-Jahren nahm er diese Technik in sein Schaffen auf. Seit derselben Zeit schuf er auch situationsbezogene Installationen mit rechteckigen Stelen, die an Konzepte der «Minimal Art» erinnern.

Infos

Date
Type d'œuvre d'art
Public Art
Dimensions de l'objet
152
289
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Innenhof Zugang Bahnhofstrasse
Bahnhofstrasse 15/17
6300 Zug
Suisse

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Stadt Zug
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