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Zweiteilige Wandgestaltung von Hans Jörg Glattfelder (*1939) ist eine in die Architektur integrierte Wandarbeit an der nördlichen Fassade des Einkaufszentrums «Metalli». Die wandfüllende Installation besteht aus 48 hellbauen, mit weiss, gelb, ultramarin oder schwarz eingefärbten Ecken versehenen Emailplatten, die so farbige, ungleichseitige Vierecke bilden. Glattfelder nimmt bei der Materialwahl Bezug auf auf die historische «Metalli», die 1880 erbaute Metallwarenfabrik Zug, an deren Stelle sich heute die von Hafner + Wiederkehr + Partner Architekten geplanter Überbauung mit der 1987 eröffneten Einkaufsallee «Metalli» befindet. 

Glattfelder ist es ein Anliegen, sinnlich erfahrbare Bilder für undarstellbare physikalische Erkenntnisse zu erschaffen. Im 20. Jahrhundert hat sich in einzigartiger Weise offenbart, dass unsere sinnliche Erfahrung nicht der mathematisch-physikalischen Wirklichkeit entspricht. Seit 1977 spricht er von «nicht-euklidischen Metaphern», um der Tatsache gerecht zu werden, dass es kein visuelles Modell für die jüngsten Formeln einer nach-euklidischen Mathematik geben kann. Wie lässt sich Einsteins komplexe Relativitätstheorie ins Bild übersetzen? Was bedeutet es, wenn es Einstein gelingt, die Raum-Zeit-Einheit zu definieren, die jedoch unserer täglichen Erfahrung eines linearen Zeitverlaufs widerspricht? Zweiteilige Wandgestaltung bringt die von Hans Jörg Glattfelder entwickelte Darstellungsform der «nicht-euklidischen Metaphern» zum Ausdruck: Jeweils vier farbige Dreiecke, die zusammen ungleichseitige Vierecke bilden, suggerieren Räumlichkeit.  

Hans Jörg Glattfelder wurde in Zürich geboren und belegte an der Universität Jura, Kunstgeschichte und Archäologie und besuchte gleichzeitig den Vorkurs an der Kunstgewerbeschule. Glattfelder hat jahrzehntelang in Italien gelebt. ln Florenz und später in Mailand traf er immer wieder auf die grosse Errungenschaft aus der Renaissance: die Zentralperspektive, die für den malerischen lllusionismus die notwendige Voraussetzung darstellt. 1987 erhielt er den Camille-Graeser-Preis und 1990 einen Aufenthalt im Atelier der Stadt Zürich in New York. Seit 1998 lebt und arbeitet er in Paris. Als einer der wichtigen Vertreter der konstruktiven und konkreten Kunst, in der Nachfolge von Max Bill, Richard Paul Lohse oder Camille Graeser, interessierte sich Glattfelder für rationale Fragestellungen und suchte stets nach einer klaren Formensprache. Seine Werke sind geprägt durch sein fundiertes Wissen über mathematische und naturwissenschaftliche Phänomene. 2016 hat Glattfelder den Ruppert Preis für Konkrete Kunst erhalten.

Infos

Date
Type d'œuvre d'art
Public Art
Dimensions de l'objet
727
778
Matériau

Stahl und Email

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Metalli
Metallstrasse
6300 Zug
Suisse

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