Aus alltäglichen Materialien erschafft Latefa Wiersch Objekte und Puppen, die wie seltsame Mischwesen aus Mensch, Tier, Pflanze wirken. Die Künstlerin reflektiert mit ihren Installationen und Performances, was es in unserer Gesellschaft bedeutet, Mensch zu sein. Das Kunsthaus Langenthal zeigt ihre erste institutionelle Einzelausstellung.
Das Kunsthaus Zürich befindet sich in einer Zeit der Veränderung. Der Erweiterungsbau von David Chipperfield wurde Ende 2021 eröffnet. Nach einer hitzigen medialen Debatte um Bührle ist das Haus nun dabei, sich die räumlichen Verhältnisse anzueignen und seine Rolle unter neuer Leitung zu definieren: Ann Demeester, ehemalige Direktorin des Frans Hals Museums in Haarlem, hat per Oktober die Leitung übernommen. Worin liegt für die Belgierin der Reiz des Kunsthauses, wie will sie es in die Zukunft führen? Im Gespräch mit der Kunstbulletin-Redaktion spricht sie von den vier Museumsmodellen am Heimplatz, vom nötigen Muskeltraining, um mit der historischen Aufarbeitung sowie mit einer superschnellen Gegenwart Schritt zu halten, und von der Bedeutung des «CQ».
Mit der Ausstellung ‹Copain› haben Steiner & Lenzlinger im Mühlerama in Zürich eine Hommage an das Brot – eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel weltweit – geschaffen. In der Schweiz verzehren wir pro Person jährlich über 30 kg davon. Doch was hat Brot mit dem Klima zu tun?
Der widerspenstige Körper, der rebellierende Körper, der unangepasste Körper – in Grace Schwindts Kunst ist Körperlichkeit eine Metapher für Seinszustände. Ihre Werke balancieren zwischen zärtlich und fragil auf der einen Seite und stark und beständig auf der anderen. In Zeichnungen, Plastiken, Installationen und Performances arbeitet die Künstlerin die Kraft und Schönheit des verletzten Körpers heraus. Jetzt sind ihre aktuellen Arbeiten im Kunstmuseum St. Gallen zu sehen und werden punktuell performativ belebt.
Le CAN, Centre d’art de Neuchâtel, a conçu le projet ‹Parallels›, une exposition collective structurée en trois chapitres qui entremêle quinze présentations individuelles se succédant ou se côtoyant durant l’année 2022. Le duo Barbezat-Villetard a été invité à accompagner les métamorphoses de ‹Parallels› avec leur intervention évolutive, ‹L’Humeur›.
La rassegna ‹Giardini in Arte› del Monte Verità ad Ascona, dedicata al tema della sostenibilità e riutilizzo, invita in questa edizione Enrica Borghi con le sue elaborazioni scultoree di bottiglie di plastica. ‹Molecole d’acqua› si presenta come opera individuale, risultato di un workshop didattico e collettivo.
Anhand von Werken von rund vierzig Künstlerinnen nähert sich die Gastkuratorin Elisabeth Bronfen im Aargauer Kunsthaus der Kunstgeschichte der weiblichen Kreativität in formal-ästhetischer Hinsicht. Befragt wird ihr Einfluss auf die Kunstströmungen wie auch die Erinnerungskultur.
Sie hat zeitlebens auf Holz gemalt. Ihr Markenzeichen: Frauenfiguren in geometrisch gemusterten Kleidern, die im ähnlich gerasterten Hintergrund verschwinden. Dass die Holztafeln oft wörtlich zwei Seiten aufweisen, zeigt eine Hommage an die vor einem Jahr verstorbene Künstlerin Gabi Fuhrimann.
Das Museum Langmatt zeigt erstmals in der Schweiz die aktuelle Malerei Mark Wallingers und setzt so den Dialog zwischen heutigen Positionen und dem Bestand französischer Impressionisten fort. Gleichzeitig hat es sich einen cleveren Denker ins Haus geholt, der mit den Mythen der Malerei an sich spielt.
In ‹Earthbound – im Dialog mit der Natur› präsentiert das Haus für Elektronische Künste internationale Kunstschaffende, die mit Kunst und Wissenschaft an einer nachhaltigen Beziehung zu unserem Planeten arbeiten. Technologien helfen, doch Wunder vollbringen können auch sie nicht.
Ein Boden aus Sand, eine Tischplatte aus Schiefer, Buchstaben aus Holz, Gefässe aus Ton und Pflanzen. Maude Léonard-Contant entwirft in der Ausstellung ‹Digs› im Kunsthaus Baselland einen gleichsam mineralischen wie organischen Raum, in dem Sprache lagert, sich formt und wieder verhallt.
Werner von Mutzenbecher ist Künstler. Und er ist ein Mensch, der durch die Kunst das Menschsein zu vermitteln vermag. Der ursprünglich aus Deutschland stammende Maler bringt eine authentische Leichtigkeit wie auch eine Schwere – beide dem Leben zu gleichen Teilen eigen – in seinen Werken zum Ausdruck.
Viele kennen die «Japanlampen», aber kaum den Designer und noch weniger den Künstler hinter den sogenannten Akari-Leuchten: Das Zentrum Paul Klee präsentiert erstmals in der Schweiz den bedeutenden japanisch-US-amerikanischen Bildhauer und Designer Isamu Noguchi in einer breit angelegten Retrospektive.
Bestickte historische Textilien treffen auf moderne und zeitgenössische Kunst. Die Ausstellung in Chur zeigt die weit gereisten Motive des traditionellen, aber global inspirierten Bündner Kreuzstichs und erzählt im Zeitgenössischen, wie gestickte Kunst zu Gesellschaftskritik werden kann.
Ambitioniert verkündet die 16. Lyon-Biennale für zeitgenössische Kunst ein ‹Manifest der Zerbrechlichkeit›. Vor Ort geht es eher um den Ruin des ästhetischen Spätkapitalismus. Vom Unbehagen der Scheinheiligkeit begleitet, gibt es bei dieser Biennale dennoch gute Kunst zu entdecken.
Mit Afghanistan verbinden die meisten Menschen im Westen die seit Jahrzehnten andauernden Kriege und Konflikte. Eine Ausstellung mit Werken von afghanischen und nicht-afghanischen Kunstschaffenden im Kunstmuseum Thun will die verborgene Schönheit des Landes sichtbar machen.
Eva Hesse, die deutsch-amerikanische Künstlerin mit jüdischen Wurzeln, hat der Nachwelt trotz traumatischer Erlebnisse in der Kindheit grossartige Werke hinterlassen. Fragile Objekte und Ölgemälde bei Hauser & Wirth in Zürich zeugen von ihrer Zerrissenheit, aber ebenso von ihrer Verspieltheit.
Mit einer explosiven, bewegten und bewegenden Schau verabschiedet sich Christoph Becker nach 22 Jahren vom Zürcher Kunsthaus. ‹Niki de Saint Phalle› zeigt, wie frisch und zeitgemäss das Schaffen dieser schönen, verletzlichen, vielseitig engagierten Powerfrau ist. Und wie viel komplexer, als man dachte.