Sonia Kacem verstand sich von Anfang an auf die Kunst der grossen Geste. Mit Textilien und Materialien aus dem baulichen Kontext kreiert die zwischen Amsterdam und Genf lebende Künstlerin räumliche Inszenierungen, in denen Dimensionen verschoben werden und Ungegenständliches Erzählung andeutet. Für ihren Beitrag zum zeitgenössischen Umgang mit dem konkret konstruktiven Erbe hat sie dieses Jahr den Zurich Art Prize erhalten. Im Museum Haus Konstruktiv präsentiert sie ihre Spurensuche rund um die abstrakte Formensprache zwischen westlicher und arabischer Welt.
Sophie Bouvier Ausländer bearbeitet ihr Material obsessiv und oft beidhändig, biegt, löst auf, flicht, zeichnet, malt. In diesem Spannungsfeld entstanden in der Pandemie Arbeiten, in denen sie der Welt auf den hautfarbenen Zeitungsseiten der ‹Financial Times› ihre eigenen Visionen gegenüberstellte und so zu ergreifenden Metaphern von Koexistenz fand.
Goya ist einer der letzten bedeutenden Hofmaler und ein Erfinder ungeahnter Welten, der sich schwarzselig und mutig in die Abgründe des Menschseins wagt: Er, der «glücklich Verzweifelte», hat mit hellen und dunklen Bildern einen beeindruckenden Auftritt in Riehen.
Ferdinand Hodler sah dem Tod ins Gesicht. Oft. Zu oft. Jedenfalls oft genug, um ergreifende Gemälde zu schaffen. Sein Blick in die Abgründe menschlicher Existenz geht tief. Dass Lust nach Unendlichkeit strebt, ist bekannt. Und die Liebe, wohin führt sie – geht sie nicht noch weiter?
Zwei Ausstellungen in der Schweiz und in Deutschland präsentieren das vielfältige Schaffen von Nicolas Party. Im MASI Lugano werden Pastelle, Skulpturen und ortsspezifische Wandbilder in eine aufwendige Szenografie eingebettet. In der Kestner Gesellschaft dominiert das Raumerlebnis einer monumentalen Grotte neben einem Kabinett mit neueren Porträts.
Le souvenir laissé par Michel Ritter est avant tout celui d’un passeur d’art au sein de Fri Art association créée en 1979, puis du Centre culturel suisse à Paris qu’il dirigea de 2002 à sa mort en 2007. Célébrant 40 ans de projets et 30 ans passés dans son bâtiment actuel, le centre d’art fribourgeois revient sur l’activité d’artiste de son fondateur.
A Villa Ciani, l’associazione Arte Contemporanea per la Svizzera italiana e la Città di Lugano presentano la prima edizione de ‹La Regionale›, una mostra che riunisce 20 artisti della Svizzera italiana. L’iniziativa desidera promuovere la scena artistica italofona oltre i confini regionali.
Die Vorbereitung der Ausstellung ‹The Other Kabul – Remains of the Garden› für das Kunstmuseum Thun war von Beginn von den globalen Ereignissen abhängig. Zuerst stoppte uns die Pandemie. Dann zog die Weltgemeinschaft aus Afghanistan ab. Dies veränderte das Leben der Kunstschaffenden und das Wesen der kuratorischen Arbeit radikal. Ein Erfahrungsbericht.
Wie Kunstschaffende auf die Irritationen und Zumutungen in den vergangenen Pandemie-Monaten reagierten, zeigt eine offen angelegte, experimentelle Schau im Aargauer Kunsthaus. Deutlich wird: Gemeinsame künstlerische Aktivitäten haben geholfen, «in Verbindung» zu bleiben.
Tacita Dean arbeitet mit 16- und 35-mm-Film, einem lichtempfindlichen Material, das ebenso gefährdet ist wie die Stätten seiner Produktion, Projektion und seines Vertriebs. Die Präsentation von ‹Antigone›, ihrer jüngsten Arbeit, in Basel ist eine kluge Antwort auf Blindheit im Umgang mit audiovisuellem Erbe.
Pissarro im Kontext seiner Zeit: ein Riesenprojekt, verwirklicht vom Kunstmuseum Basel in neun Kapiteln, die einem die Augen öffnen für die Grösse dieser prägenden Figur des Impressionismus. Nach dieser Schau hat man einen neuen Freund gewonnen und ist eingetaucht in die «Geburtsstunde der Moderne».
Eine Art Labor und kaltes Licht empfangen die Besucherin. Auf einem riesigen Tisch werden in Serie zarte Gemüsesetzlinge kultiviert. Schläuche versorgen die jetzt noch kleinen Pflanzenkinder mit den nötigen Nährstoffen. Was hat diese Intensivstation mit Landliebe zu tun?
Für den Neubau im Kunsthaus Grenchen hat das Bieler Kunst-Duo M.S. Bastian und Isabelle L. eine labyrinthische Installation geschaffen. Das begehbare Wimmelbild lädt uns zu einer Tour durch die Populärkultur ein. Zugleich werden wir aufgefordert, unseren Umgang mit Bildern zu hinterfragen.
Wie sich mit dem vermeintlich objektiven Medium der Fotografie Unsichtbares sichtbar machen und Sichtbares infrage stellen lässt – das zeigt das Musée des Beaux-Arts in La Chaux-de-Fonds in einer Reihe locker miteinander verknüpfter Ausstellungen.
Das Gehen ist für Francis Alÿs ein künstlerischer Akt. Die Streifzüge, allein oder in Begleitung, bilden den performativen Rahmen seines Nachdenkens über die Paradoxien der Produktivität. Mitgedacht werden soziale, ökonomische und politische Zwänge: ergebnisoffen und nonchalant, doch stets subversiv.
Die Ausstellung ‹Amalgamate› von Mathis Altmann führt die Besucherinnen und Besucher im Kunstmuseum Winterthur in eine Welt hinter den Spiegeln. Die innere Alice in uns steigt allerdings nicht in eine Wunderwelt, sondern findet sich in einer Simulation auf Speed wieder.
Im Migros Museum für Gegenwartskunst in Zürich tritt Laura Limas Installation ‹Bar Restaurant› in einen Dialog mit Werken der Minimal Art, der Konzeptkunst und der abstrakten Malerei. Verbindendes Element: die geometrische Form. Es ist ein gleichermassen überraschendes wie anregendes Nebeneinander.
Wenn man derzeit vom hektischen Treiben der Strassen ins Kunsthaus gespült wird und dort den Bührlesaal betritt, begegnet man 2000 weissen Gipsbarren, die in geometrischem Raster ausgelegt sind. Der Raum ist voll und doch leer. Die Wirkung ist faszinierend und beruhigend, ja hypnotisierend.
Als «coole Retrospektive» bezeichnete ein Kritiker die Zusammenschau der Arbeiten des Kollektivs Art Club2000, als diese Ende letzten Jahres im Artist Space in New York eröffnet wurde. Die Stadt New York bzw. ihre Veränderung ist Hauptthema der Ausstellung, die nun in der Kunsthalle Zürich zu sehen ist.
Die Ausstellung ‹Earth Beats – Naturbild im Wandel› im Kunsthaus Zürich stellt sich den grossen Fragen der Gegenwart auf kleinem Raum mit den Mitteln der Kunstgeschichte. In dichten Konstellationen treffen Werke aus ganz unterschiedlichen Epochen und Kulturen aufeinander. Kann das funktionieren?