Einfach ‹schön› heisst das Bild, auf dem Mann und Frau vor fahlem Horizont sich aneinander vergreifen. Mit Faust und erigiertem Glied gehen sie ‹am strand› aufeinander los. Unbefriedet ist die Menschheit, und mit Altersmilde – so zeigt sich rasch in der Berner Ausstellung – ist nicht zu rechnen bei Miriam Cahn. Wer hätte das auch erwartet. Empörung bleibt der Motor ihrer Kunst und Zärtlichkeit deren Grundierung.
An geschichtsträchtigem Standort neben dem Berner Münster hat sich der Kunstraum Milieu junger Schweizer Kunst verschrieben. Wo ab 1973 Lydia Megert, Norbert Klassen und Francesca Pia wirkten, zeigt seit 2015 ein Team Kunstschaffender Ende zwanzig ein ambitioniertes Programm.
Das Handwerk der Keramikerin perfektionierte Karin Lehmann in der berühmten Manufaktur von Margrit Linck. Seitdem experimentiert die Künstlerin mit unterschiedlichen Materialien und lässt aus geplanten Prozessen Zufälliges entstehen. Aktuell sind einige ihrer neuesten Arbeiten im Kunstmuseum Olten in der Ausstellung ‹Linck. Reloaded› zu sehen. Dass sie mit viel Neugier und Humor an das künstlerische Schaffen herangeht, ist nicht nur sichtbar, sondern auch spürbar. Ein Besuch in ihrem Atelier in Bern.
Seit über zehn Jahren entwickeln Halter & Marchisella neben ihren Soloarbeiten auch gemeinsame künstlerische Projekte. Diese kollaborative Autorschaft findet im Interesse an Räumlichkeit und Performativität, an der Verschränkung von Visuellem und Akustischem ihren starken Ausdruck. Aktuell ist im Kunstraum Kreuzlingen eine Ausstellung zu sehen.
Die Malerei wurde auch schon als untoter Zombie beschrieben. Bei Christine Streuli kommt noch ein Pinselstrich dazu, wie ihn fast nur King Kong malen könnte. Er ist derzeit im Kunstmuseum Winterthur zu sehen und wird im nächsten Villa Bleuler Gespräch zur Diskussion gestellt.
Cassidy Toner semble bien décidée à démystifier ses œuvres à coup de cigarettes et de mandarines. Le désordre apparent dissimule une cheffe d’orchestre à la tête d’un art vernaculaire, d’une nouvelle forme de critique institutionnelle et d’un humour inattendu.
Visibile fino al 10 giugno all’Haus der Kulturen der Welt di Berlino, ‹bauhaus imaginista› esplora l’impatto su scala globale del movimento Bauhaus e la sua eredità nel corso del XX secolo. Tra i numerosi artisti presenti, anche Kader Attia, Lygia Pape e il luganese Luca Frei.
Archive sind selbst für Institutionen der Gegenwartskunst längst nicht mehr «bloss» Forschungsfelder, sondern auch Teil ihrer Aussenwahrnehmung. Nicht zufällig wurde im Zuge des 100-Jahr-Jubiläums der Kunsthalle Bern 2018 das Archiv aufgearbeitet und dabei ein interessanter Ansatz zum Problem der Digitalisierung vorgestellt.
Diesen Juli ist es so weit: 50 Jahre Mondlandung. Das Jubiläum wird in zahlreichen Magazinen, Dokumentationen und Ausstellungen gefeiert. So widmen sowohl das Kunsthaus Zürich mit ‹Fly me to the Moon› als auch das Kunstmuseum Bern mit ‹Clair de Lune› dem Erdtrabanten eine Schau.
Von 1983 bis in die späten 1990er-Jahre waren die Furka-Passhöhe und das Hotel Furkablick ein Labor für künstlerische Arbeit mit internationaler und höchst prominenter Beteiligung. Initiant war der Neuenburger Galerist Marc Hostettler. Das Haus für Kunst Uri ruft diese Kunst des Ephemeren in Erinnerung.
Der Ausstellungstitel ‹turn around› steht programmatisch für die jüngsten Werke von Werner von Mutzenbecher. Nachdem 2018 Spiegelungen im Vordergrund standen, bringt der Maler neu Drehungen ins Spiel und lotet damit die Beziehung zwischen Format, Figur und Grund auf eine neue, spannende Weise aus.
Das Bündner Kunstmuseum zeigt das 1981 in Stuttgart entstandene Panoramabild ‹Die Umgebung der Liebe› von Martin Disler, das seit 1987 nicht mehr in der Öffentlichkeit zu sehen war. Die Präsentation ruft Erinnerungen an einen aussergewöhnlichen Schweizer Maler wach.
Feuerräder? Schlangen? Zivilisationsabfall? Die dem Schweizer Publikum noch wenig bekannte Französin Anita Molinero liebt die grosse, improvisierte Geste. Dafür nutzt sie nebst anderen synthetischen Stoffen bevorzugt Plastik, dieses allein schon begrifflich doppeldeutige Material.
Der Ausstellungsraum Benzeholz, Raum für zeitgenössische Kunst zeigt ein Gastspiel in der Villa St. Charles Hall in Meggen: Unter dem Titel ‹Corpus› präsentiert Christian Kathriner ortsspezifische Arbeiten, die subtil intervenieren in das historische Setting des ehemaligen Herrenhauses.
Augenblicke des Innehaltens, des stillen Glücks fängt die Ausstellung ‹quiet bliss› mit Arbeiten von fünf Kunstschaffenden ein. Die Techniken variieren, die Motive ähneln sich: Das stille Glück, das hier beschworen wird, wurzelt in der Erfahrung von Natur, Geheimnis, Licht.
Ruhe gibt es nicht, aber Rhythmen. Judy Millars Malerei entsteht aus der extensiven körperlichen Aktion heraus. Die Künstlerin trägt Farbe auf, um sie in grossen Gesten abzutragen. Der Gefahr der Routine begegnet sie mit immer neuen formalen und materiellen Fragestellungen.
Die eigene Erfahrung hat ihn geprägt. So stellt sich Salvatore Vitale, vor Jahren aus Italien in die Schweiz gekommen, die Frage «How to Secure a Country» und zeigt erstmals in grösserem Umfang, wie hierzulande Sicherheit hergestellt wird. Eine fordernde Ausstellung in der Fotostiftung Schweiz.
Der Zürcher Künstler Reto Boller ist bekannt dafür, dass er aus ungewohnten, sperrigen Alltagsmaterialien eindringlich verstörende Objektassemblagen kreiert. Unter dem Titel ‹Einmal täglich› zeigt er in der Galerie Mark Müller neue Werke und erprobt dabei eigenwillige Präsentationsformen.