Voller introvertierter Dringlichkeit ist ihre Kunst und zugleich durchdrungen von explosiven Botschaften. Kara Walker hat für Basel ihren lange privat gehaltenen Fundus an Skizzen und Notaten geöffnet. Damit findet ein dunkler Zauber Anschluss an eine Sammlung, welche die Kunst afroamerikanischer Provenienz lange nicht oder kaum im Auge hatte.
Glaubenssätze werden zu Handlungen, verfestigen sich zu Mustern, die schwer zu brechen sind. Mit ortsspezifischen Installationen wirft Lisa Biedlingmaier in der Kunsthalle Winterthur ein Schlaglicht auf jene Dinge, die bewusst oder unbewusst unsere Wahrnehmung prägen. Ihre Objekte ragen in die Räume hinein, ziehen sich bis zur Oberlichtdecke hoch, während Licht- und Soundinstallationen den hinteren Raum in eine meditative Atmosphäre hüllen, die uns in die eigene Gedankenwelt eintauchen lässt.
Das Helvetia Art Foyer zeigt neue Arbeiten der Winterthurer Künstlerin Olga Titus. Die von Nathalie Loch sorgfältig kuratierte Einzelausstellung ‹Guardians of the Garden› verwandelt das gediegene Ambiente in eine blühende Kunstoase, die dem grauen urbanen Alltag eine opulent-farbige Traumwelt entgegensetzt – eine Art psychedelischen Paradiesgarten.
Es muss ein überwältigendes Gefühl sein, bei der Aufarbeitung eines Nachlasses auf einen solchen Schatz zu stossen: 2019 wurden in der Sammlung von Bruno Stefanini Farbskizzen von Antoine de Saint-Exupéry wiederentdeckt. Es handelt sich um Studien für den Weltbestseller ‹Der kleine Prinz›.
Alle sprechen von NFT – Non-Fungible Tokens, die auf Blockchain-Technologie basieren. Mit Urs Fischer und Damien Hirst führen zwei etablierte Gegenwartskünstler Ansätze eines Umgangs von Kunst mit NFT und damit verbundenen gesellschaftlichen und technologischen Bedingungen vor.
Située dans le parc du centre culturel des Arsenaux à Sion, Lemme est une sculpture de Pierre Vadi pensée comme une architecture de béton dont le volume aménage des espaces, destinés à la présentation d’œuvres d’artistes invités. Gina Proenza y a installé une variété de pièces que l’on ne découvre qu’en regardant par les vitres de la sculpture.
Marta Riniker-Radich presenta una nuova serie di disegni, colmi di un immaginario surreale e temporalmente rarefatto. L’artista affronta il tema della pressione sociale in rapporto alle condizioni di lavoro e le vulnerabilità e paure che ne derivano in una società sempre più competitiva.
150 Künstlerinnen und Künstler und über 230 Werke: Wie soll man da die Übersicht gewinnen? Genau das ist die Intention der Schau ‹Schweizer Skulptur seit 1945› im Kunsthaus Aarau. Peter Fischer, Gastkurator, und Anouchka Panchard recherchierten gründlich – auf die Gefahr hin, das Publikum zu überfordern.
Dunkle Tiefen hinter transparenten Körpern: Das zeigt Matthew Angelo Harrison in der Kunsthalle Basel. Er ergründet die Pfade seiner Identität, sucht nach persönlichen Artefakten und setzt sie in einen neuen Kontext. Dem Vorgang des Konservierens steht das Aufbrechen von veralteten Strukturen gegenüber.
Das Kunsthaus Baselland zeigt die erste institutionelle Einzelausstellung im deutschsprachigen Raum von Anna Maria Maiolino. Eine einzigartige Möglichkeit, das Werk einer der wichtigsten brasilianischen Künstlerinnen und das Leben einer selbstbestimmten Frau kennenzulernen.
Üppig und klar komponiert führen die Rauminstallationen von Laura Lamiel in undichte Welten des Erinnerns, voller Ambivalenz zwischen Verführung und Gefahr. Cahn Contemporary, bisher Projektraum auf Messen, präsentiert die Französin zur Eröffnung eines neuen Raums für Kunstbegegnung in Basel.
Den Blick ins Schlingern bringen: Der international bekannte Multimediakünstler Christoph Rütimann bespielt in diesem Sommer die Abteikirche Bellelay mit einer Intervention, die aus drei Teilen besteht. Kuratorin Marina Porobic verabschiedet sich mit dieser gelungenen Ausstellung von Bellelay.
Wird es Musik noch geben, wenn es keine Menschen mehr gibt? Ist in den Rillen einer Schallplatte Musik, auch wenn niemand sie mehr hört? Anri Sala versteht das Kunsthaus Bregenz und die Architektur Peter Zumthors als sinnlichen Resonanzkörper für seine Arbeit.
Um 1970 wird Sonys ‹Portapak›, das erste portable Videosystem, auch in Europa lanciert. Angeregt durch ein Seminar zur Ästhetik der Massenmedien, beginnt es Jean Otth sofort bildkritisch zu nutzen. Im Rückblick auf sein Lebenswerk erweist sich dies als Kernelement einer intermedialen Befragung des Sehens.
Wer heuer den Sommer sucht, findet ihn im Kunstmuseum Luzern. Wo nicht nur die farbenfrohe Ausstellung ‹I Like a Bigger Garden› wartet, sondern auch ‹I Licked the Yellow Suit of the Sun› von Lipp&Leuthold. Mit erfrischend unverkrampfter und verspielter Malerei, die nur so vor Witz und Esprit sprüht.
Zum achten Mal verwandelt sich das beschauliche Môtiers im Val-de-Travers in einen weitläufigen Ausstellungsort, an dem sich Natureindrücke und Kunst von namhaften Schweizer Kunstschaffenden mischen. Geladene sowie ungeladene Kunstschaffende sorgen für einen erlebnisreichen Parcours.
Die international gefeierte Schweizer Malerin Miriam Cahn zeigt in ihrem Wohnort Stampa im Palazzo Castelmur eine kleine Überblicksschau ihres Schaffens. Ihre ungeschönten Gestalten kontrastieren mit den elegant möblierten, jahrhundertealten Wohnräumen und dringen zur Essenz des Menschseins vor.
Fünfmal drohte ihr Ungemach, fünfmal kam sie erneuert vital aus der Krise heraus: Die Malerei ist nicht unterzukriegen. Sie vereinnahmt, was sie bedroht, und lebt munter weiter. Wer dafür noch einen Beweis braucht, erhält ihn in der von Peter Fischli kuratierten Schau in der Fondazione Prada.
Ziemlich pastellfarben und psychedelisch kommt diese Gruppenausstellung daher. Titelgebend ist ein Disco-Hit aus den 1970ern. Ist ‹Supernature› die perfekte Gelegenheit, dringend notwendige alternative Naturvorstellungen aufzuspüren – oder erweist sich das Thema doch nur als Sprung in der Platte?
Malerei ist mehr als Resultat orchestrierter Pinselstriche auf der Leinwand: Die Galerie Bromer zeigt mit Lea Krebs, Jessica Russ und Rebekka Steiger drei Künstlerinnen, in deren Werken die Malerei Experiment, Nachahmung einer anderen Gattung oder Ergebnis gestischer Intuition sein kann.
Ein abstrakter Expressionist der ruhigeren Art, so hat sich der kürzlich verstorbene US-amerikanische Künstler James Bishop einmal selbst beschrieben. Mit ‹Tribute to James Bishop› zeigt die Annemarie Verna Galerie neben einer Auswahl seiner Werke auch solche von künstlerischen Weggenossen.
Ist es Regen, der auf die Strasse trommelt? Eine Plage von Krabbeltieren, die sich über ein Feld ergiesst? Oder sind es Güter auf einem Förderband? Schliesst man vor Zimouns raumgreifender Bodeninstallation die Augen, öffnet sich eine akustisch vieldeutige Welt – rhythmisch, repetitiv, beunruhigend, aufregend.