Vuillard et l’art du Japon
Vuillard et l’art du Japon
Lausanne — Édouard Vuillard (1868–1940) wäre begeistert: Das dichte Blattwerk der Kastanienbäume wirft ein ornamentales Schattenmuster auf den Rasen der Fondation de l’Hermitage. Die Bilder des Franzosen beinhalten häufig just solche dekorativen Flächen. Sie erinnern nicht zufällig an japanische Ukiyo-e-Drucke, die sich durch Negation der Tiefe, Einfachheit der Formen, flächige Ornamente und kräftige Farben auszeichnen. Für Vuillard, der viele solche Farbholzschnitte besass (selbst aber nie nach Japan reiste), war die japanische Kunst Anstoss, um neu über das Bilder-Machen nachzudenken. In Lausanne werden Vuillards Gemälde und Druckgrafiken nun Seite an Seite mit japanischen Werken, etwa von Utagawa Kunisada (1786–1864) und Utagawa Hiroshige (1797–1858), ausgestellt. Letztere eröffnen ein frisches Verständnis für den Avantgardisten und seine Handhabung von Flächigkeit. Die gezeigten Arbeiten von Vuillard geben seinen tastenden Blick gut wieder. In ‹Die blauen Hügel›, 1890, findet er die formale Einfachheit in einer Schweizer Landschaft und setzt die Bildebenen «à la japonaise» als akzentuierte Komposition in subtilen Grün- und Blautönen um. Das Resultat ist eine bemerkenswerte Synthese aus europäischen und fernöstlichen Gestaltungsprinzipien. So zeigt die Schau eindrücklich, was es heisst, wenn sich ein tiefer Eindruck in Ausdruck verwandelt.
Institutionen | Pays | Ville |
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Fondation de l'Hermitage | Suisse | Lausanne |
expositions/newsticker | Date | Type | Ville | Pays | |
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Vuillard et l’art du Japon | 23.06.2023 - 29.10.2023 | exposition | Lausanne |
Schweiz CH |
Rebecka Domig |
Édouard Vuillard |