Die künstlerische Arbeit von Peter Roesch ist das Werk eines Suchenden in eigenen und fremden Bildwelten. Immer wieder befragt er das Bild und treibt damit einen steten Wandel von Weiterentwicklung und Formfindung an. Die meist grossformatigen Malereien scheinen spontan entstanden zu sein. Dieser Eindruck täuscht, denn die Kompositionen werden in einem langen Prozess entwickelt. In der Galerie Marlene Frei in Zürich zeigt der Künstler nun eine konzentrierte Auswahl seines Schaffens, welche die innere Kohärenz der Werke deutlich werden lässt.
Ich sitze in meinem Atelier, die Tür zu unserem struppigen Gärtchen geöffnet. Die Erde bebt. Hinter dem Gärtchen tut sich eine riesige Baustelle auf. Auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände werden zwei Schulen für 2000 Schüler/innen gebaut. Das ist ein gutes Sinnbild für die Umbrüche in dieser Stadt.
‹IRWIN, How to Read a Map› au centre d'art Pasquart est le dernier volet d'une série de quatre expositions retraçant les activités du collectif slovène IRWIN de sa fondation en 1983 jusqu'à nos jours. C'est la première présentation d'envergure du collectif en Suisse et se concentre plus particulièrement sur l'influence de la géopolitique dans leur travail.
A Locarno la rada presenta un’esposizione di Sophie Jung e Elodie Pong curata da Riccardo Lisi e parte del programma annuale ‹As a trend, as a friend, as a known enemy›. Le due artiste collaborano in un lavoro osmotico e creano un continuum che interroga le funzioni del linguaggio.
Quinn Latimer, Herausgeberin der documenta-Publikationen, bewegt sich schreibend ebenso in der Kunstkritik wie in der Poesie. Ihre Kunst, die kritische Stellungnahme mit einer hohen Sensibilität für den Eigensinn der Wörter zu verbinden, war Anlass eines Gesprächs - über die Macht von Sprache und über Subjektivität in der Kunstkritik.
Thematisiert man heute Natur, denkt man nicht nur an Idyllen, sondern auch an Umweltverschmutzung, Klimaerwärmung oder Artensterben. Die Gegenüberstellung von Robert Zünds Landschaftsmalerei und Tobias Madörins Fotografie bietet daher mehr als neue Einblicke in deren Schaffen. Sie regt zur Reflexion unseres Naturverständnisses an.
Nicht dass Roland Roos' Arbeiten nicht bildmächtig wären! Doch eigentlich entfalten seine eher unkonventionellen künstlerischen Unternehmungen ihr Potenzial in der konkreten Realisierung und der Teilnahme der darin Involvierten. Daher erscheint auch die Erzählung, die sprachliche Schilderung von Idee und Umsetzung, Umständen und Zusammenhängen ein probates Mittel, um sich den Projekten von Roos anzunähern. Vielleicht gerade weil diese oft eine Art visuellen Entzug praktizieren.
David Claerbout ist in der Schweiz kein Unbekannter. Die animierte Videoinstallation ‹Oil Workers› wurde in ‹Future Present› im Schaulager gezeigt. In diesem Sommer waren zwei Grossprojekte zeitgleich in Basel zu sehen: eine Neuinterpretation von Disneys Verfilmung des Kinderbuchklassikers ‹Dschungelbuch› und die Echtzeit-Installation ‹Olympia›. Die Präsenz von ‹Olympia› dauert im Schaulager in Echtzeit an.
Nach einer mehrmonatigen Schaffenszäsur präsentiert Christian Vetter in seiner aktuellen Schau neue Malereien, die im Gewand prototypischer Abstraktion von Freiheit, der Konstituierung handlungsfähiger Subjekte und vom politischen Potenzial einer reduzierten Malerei erzählen.
Anlässlich des 10-Jahr-Jubiläums von Häusler Contemporary richtete Giovanni Carmine eine Schau mit Positionen von Künstlern aus den Sechziger- und Siebzigerjahren im Dialog mit Werken jüngerer Kunstschaffender ein. Ihre Werke kreisen um Licht, Energie, Natur, Abstraktion und Prozess.
Es sind (sub-)urbane Zonen, landschaftliche Randbezirke und verlassene Innenräume, auf die Susanne Hofer ihre Aufmerksamkeit richtet. Und obwohl die Künstlerin das Material vieler Arbeiten auf Reisen aufnimmt, kommt den konkreten Schauplätzen letztlich ein untergeordneter Stellenwert zu.
Aus angenehm ziehenden Linien, die von links unten nach rechts oben und von links oben nach rechts unten verlaufen, ergibt sich ein symmetrisches Kreuz, das beliebig vergrösser- und verkleinerbar ist. Kommen Farbe und weitere Bezugsorte hinzu, schafft Maja Rieder aus Einfachheit bestechende Komplexität.
Kurz nach 2000 realisierte der dänische Künstler Jakob Kolding militante Werke zum Schicksal des utopistischen Städtebaus der 68er-Generation im Centre d’édition contemporaine in Genf. Jetzt gastiert er am selben Ort mit einer theatralischen Installation, in der das Raumthema erweitert und vertieft erscheint.
Anna Amadio ist eine Plastikerin mit einer Vorliebe für Farben. Im Kunsthaus Grenchen zeigt sie eine Serie neuer Arbeiten zwischen Objekt und Malerei, die ihre intensive Auseinandersetzung mit den Klassikern der Moderne dokumentiert und gleichzeitig die Grenzen dieser Annäherung fassbar macht.
Die Ausstellung ‹Finding Brutalism› bietet Anlass, in die Luzerner Agglomeration zu reisen. Simon Phipps zeigt dort seine Fotografien, die der Architektur des britischen Brutalismus gewidmet sind. Ein vielversprechendes Rahmenprogramm schlägt parallel den Bogen bis nach Jugoslawien und Afrika.
Die vierte Ausgabe der Walliser Triennale für zeitgenössische Kunst findet auf der Autobahnraststätte Saint-Bernard bei Martigny statt. Die Werke von rund dreissig Künstlerinnen und Künstlern sind zum grössten Teil unter freiem Himmel in einem kleinen Park mit Teich inszeniert.
Zwei Jurassier infiltrieren die Innerschweiz: Augustin Rebetez und Laurent Güdel präsentieren mit ihrer Ausstellung ‹Loudspeakers Convention› im Nidwaldner Museum ein multimediales Beschallungserlebnis, dessen Höhepunkt exklusiv am Eröffnungsabend erfahrbar war.
Ist Schönheit von Funktion abhängig? Oder an Material und Form gebunden? Magali Reus inszeniert ihre Objekte an der Schnittstelle von funktionaler Ästhetik und Dekorlust. Das Kunstmuseum St. Gallen zeigt mit ‹Night Plants› aktuelle Arbeiten der in London lebenden Künstlerin.
«Hollywood is not just a place, it is also a word – you can hollywood anything.» Was er damit meint, führt uns der französische Künstler Pierre Bismuth in seiner passgenau in die Lokremise eingebauten Videoinstallation und in einem abendfüllenden Actionthriller vor Augen.
Die Fotostiftung zeigt mit Dominic Nahr einen jungen Fotografen, der hingeht, wo andere wegschauen. Er dokumentiert, was sich im Grossteil der medialen Landschaft als blinde Flecken festgesetzt hat: Krisenherde in Afrika, darunter der Südsudan, Mali, Somalia und die Demokratische Republik Kongo.
Die Kuratorin Karine Tissot lässt den gefeierten Künstler Céleste Boursier-Mougenot in diesem Sommer gerade zwei Schauplätze in situ bespielen. Seine Interventionen im Centre d'art contemporain in Yverdon und in den Gondeln von Vercorin versetzen Räume, Töne, Farben und Publikum in poetische Schwingungen.
Betörende bis trashige Schmuckstücke werfen ein Licht auf das urmenschliche Bedürfnis, sich zu schmücken, und die damit verbundenen Veränderungen im Lauf historischer, sozialer und technologischer Veränderungen. Seit der Moderne spiegelt Schmuck vornehmlich individuelle Weltvorstellungen.