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1967: Geboren in Klagenfurt/Österreich Lebt und arbeitet in Basel
1996: Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Assistenzkuratorin 6. Triennale der Kleinplastik, Stuttgart; Assistenzkuratorin «Abstrakt/Real», Museum Moderner Kunst, Wien
1998: Nationalkommissarin Österreichs, 3. Biennale Cetinje, Montenegro
1999-2001: Direktorin und Kuratorin Shed im Eisenwerk, Frauenfeld
2001: Kuratorin «Je pense donc je suisse», Frac Paca, Marseille
Seit 11/2001: Direktorin und Kuratorin, Kunsthaus Baselland, Muttenz
2003: Kuratorin «Urban Diaries: Young Swiss Art», Madrid (mit M. Schwander)

STATEMENT Eine der häufigsten Fragen, mit der ich im Zusammenhang mit meiner beruflichen Tätigkeit als Leiterin und Kuratorin eines Ausstellungshauses konfrontiert bin, ist jene nach der Vorgehensweise: Wie werden künstlerische Positionen ausgewählt? Wie werden die Themen der Ausstellungen festgelegt? Wie werden Aktualität und Zeitgenossenschaft definiert und umgesetzt? Der vorliegende Text versteht sich als Fallbeispiel meiner kuratorischen Praxis im Kunsthaus Baselland, Muttenz/Basel. Die Leitung und Programmierung einer Institution kann im erfolgreichen Falle Überlegungen hinsichtlich der örtlichen, historischen, gesellschaftspolitischen und budgetären Hintergründe und Kontexte nicht ausblenden. Nicht jedes Thema oder jede künstlerische Position kann an jedem Ort und in jeder Institution präsentiert und vermittelt werden. Die Geschichte einer Institution, das Publikum und der Bedarf nach aktuellen Kunstdiskussionen an ihrem jeweiligen Standort spielen eine grosse Rolle, nebst pragmatischen Überlegungen wie Umsetzbarkeit eines Vorhabens bei gegebener Infrastruktur und vordefiniertem Budget. Das Kunsthaus Baselland, eine Initiative des Kunstvereins Baselland, hat sich die Präsentation und Vermittlung zeitgenössischer, aktueller Kunst unter Berücksichtigung des regionalen Schaffens als Ziel seines Aufgabenprofils gesetzt. Der über 60-jährige Kunstverein, der über die meiste Zeit seines Bestehens als Nomade agierte und die Ausstellungstätigkeit an verschiedensten Orten in Baselland durchführte, beschloss im Jahre 1997 die Akquisition eines eigenen Hauses. In Muttenz, ca. 50 m nach der Kantonsgrenze zu Basel-Stadt gelegen, war vor allem in den ersten Jahren nach der Eröffnung des Hauses eine indirekte Daseinsberechtigungs- und Konkurrenzdiskussion hauptsächlich seitens des städtischen Publikums spürbar, welche dem Landkanton das Selbständigwerden in Sachen zeitgenössischer Kunst verübelte. Im traditionellen Denken galten Kunst und die Auseinandersetzung mit ihr als Aufgabe der Stadtpolitik. Dem sich neu als Institution präsentierenden Kunsthaus Baselland schlugen anfänglich viel Skepsis, Neid- und Konkurrenzdenken entgegen. Dieser Stimmungslage galt es in den Anfängen gegenüberzutreten und programmatisch jenes aufzugreifen, was die vorhandenen Institutionen im städtischen Kanton nicht zu erfüllen vermochten. Das inhärente Entwicklungspotential einer geografischen Randzone, wie das Gebiet um das Kunsthaus Baselland, unterstützte die programmatische Orientierung hin zum Experimentellen, zum Aufgreifen umstrittener, gewagter Themen und Thesen. Vor diesem Hintergrund erklärt sich das Verständnis, jene Randzone als vorteilhaft zu definieren für das Aufgreifen soziopolitischer Themen, ebenso wie aktueller, kunstimmanenter Fragestellungen, die Präsentation junger, aufstrebender Einzel- wie auch die Rekontextualisierung älterer Positionen und ihre Neuverortung im aktuellen Kunstdiskurs. AUSZUG AUS «TAKE ME DOWN TO THE PARADISE CITY WHERE THE GRASS IS GREEN AND THE GIRLS ARE PRETTY», IM ZÜRCHER JAHRBUCH DER KÜNSTE, IS IT NOW? - GEGENWART IN DEN KÜNSTEN, HG. VON SIGRID ADORF, S. 33

PUBLIKATIONEN
2004: «Strategies of desire», (Hg.), Revolver Verlag, Frankfurt/Main
2005: «Space invaders: a Discussion about painting, space and its hybrids», (Hg.), und «The need to document», (Hg.), JRP|Ringier, Zürich 2007: Martin Walde «Humming», (Hg.), Verlag der Buchhandlung Walter König; «Take me down to the paradise city?», in: Is it now? - Gegenwart in den Künsten, Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich, Hg.: Hans-Peter Schwarz, S. 32-45

AUSZEICHNUNGEN/PREISE
1994: Forschungsstipendium für kurzfristige wissenschaftliche Arbeiten, Columbia University New York, Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung, Österreich 1998: Kulturmanagementstipendium, Bundeskanzleramt Österreich

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Type
Artikel
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Sabine Schaschl