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Meine aktuellen Bilder sind oft gleichsam abstrakte Porträts von vorgestellten Persönlichkeiten. Als seit acht Jahren in der Schweiz lebende Britin bewege ich mich zwischen zwei Welten. Meine Sehnsüchte nach einem harmonischen und idealen Zuhause projiziere ich meist auf die Alltagskultur der 1970er Jahre. Die 1970er Jahre und die beginnenden 1980er, in denen ich Kind war, waren in Grossbritannien eine sozial gesehen schwierige und doch auch in vielerlei Hinsicht (so etwa im Bereich des Designs und der Einrichtungen) positive Zeit. In der Gegenüberstellung und Auseinandersetzung mit einer erträumten Vergangenheit möchte ich mit meinen «abstrakten Porträts» ansetzen. Ausgehend von einem grossen Fundus an textilen Mustern, Stoffen, alten Tapeten, Brockenhaus-Fundstücken, illustrierten Magazinen und verschiedenen Ratgebern für Einrichtung, Haus und Garten sowie schliesslich Fernsehserien entwickle ich geometrische, oft auch an Küchen-Ensembles erinnernde Kompositio-nen, welche, ohne nur «retro» zu sein, einen Widerklang von Personen der 1970er evozieren sollen. Als typische Lebensform interessiert mich das verheiratete bürgerliche «Paar» bzw. das geschiedene Paar, weil sie für mich am besten das Eingerichtetsein im bürgerlichen Alltag mit seinen Hoffnungen, Sehnsüchten und der Verzweiflung repräsentieren. Die verschieden hohe Hängung der Bilder beruht auf der Küchenarbeitshöhe von 90 cm, die sich als Linie durch beide Bilder zieht.

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Clare Goodwin