Seit einem Jahr ist Juri Steiner Direktor des Zentrums Paul Klee (ZPK) in Bern. Mit der aktuell laufenden Ausstellung «Genesis - Die Kunst der Schöpfung» zeigt er, in welche Richtung er das in Bern immer noch viel diskutierte Zentrum lenken will. Im Gespräch skizziert er Zukunftspläne,
neue Ausstellungsformen - und spricht über die Kooperation mit dem Kunstmuseum Bern.
«ganz woanders» ist der Titel der Ausstellung der Künstlerin Beate Gütschow, mit der das Haus am Waldsee in Berlin zu den ersten Institutionen gehört, die diese Künstlerin in einem umfangreicheren Rahmen vorstellen. Und man könnte meinen, der Titel bezöge sich auf das fernab von Berlin Mitte am westlichen Rand von Berlin in Zehlendorf liegende Ausstellungshaus. Doch tatsächlich ist mit «ganz woanders» ein erster Hinweis darauf gegeben, wohin Beate Gütschow uns mit ihren Werken führt: Ihre grossformatigen Bilder öffnen einen Raum, in den der Betrachter eintreten kann - um sich dort in einer anderen Zeit wiederzufinden: in den Landschaften der Romantik oder aber in den Stadträumen der Moderne.
«Ça prend» comme une invitation, voire carrément une injonction à observer un processus qui relèverait autant de la physique éphémère des particules culinaires (la mayonnaise) que de transformations géologiques millénaires (le métamorphisme des roches compressées).
Die multimedialen Arbeiten des Lausanner Künstlers Denis Savary zeichnen sich durch eine grosse Ökonomie der Mittel aus. Mit Vorliebe taucht er in die Welt und ins Schaffen seiner Kollegen ein, kollaboriert mit
diesen und appropriiert einzelne Werke. Nach einer grösseren Präsentation im Musée Jenisch in Vevey ist er nun im Musée du Jeu de Paume in Paris zu Gast.
Er praktiziert interaktive, handlungsoffene Werkformen und nutzt dafür ganz unterschiedliche Medien.Oft verknüpft der kanadische Künstler Luis Jacob seine Arbeiten mit Aktionen und Veranstaltungen, macht sie zum Setting für Vorträge oder Brotback-Workshops, realisiert Sandwich-Partys im öffentlichen Nahverkehr oder Installationen auf städtischen Kinderspielplätzen. Der documenta-12-Teilnehmer entwickelt Kunst in Verbindung zum sozialen Umfeld. Der Kunstverein in Hamburg widmet ihm jetzt die erste institutionelle Einzelschau in Deutschland.
Aus diesem Raum geht, nach etwa 45 Minuten, kaum jemand ungerührt heraus: Vom Krieg wird erzählt, von Schuld und der Möglichkeit, das Ich im Anderen zu finden - oder zu verlieren. «Where is Where?», die bislang grösste Filmproduktion der 49-jährigen Finnin, verlässt endgültig die Kaurismäki-Welt ihrer Heimat und konfrontiert mit Frankreichs Tabuthema Algerienkrieg.
Mit «Land of Crystal» gibt die fiktive Frauenkommune aus «The Crystal Frontiers» der Aussenwelt einen weiteren Einblick in ihre Aktualisierung utopischer Lebensentwürfe. Die narrative Rahmenhandlung wird allerdings zunehmend unwichtig. Umso mehr beanspruchen die Werke von Mai-Thu Perret Kunstimmanenz.
Die Zürcher Künstlerin Clarina Bezzola setzt sich schonungslos mit sich selbst auseinander. Nun zeigt sie bei Nicola von Senger mit einer performativen Installation, wozu Affekte und unterdrückte Gefühle eine perfekte «Swiss Lady» treiben können.
Die Galerie Tschudi in Zuoz bietet mit
ihren besonderen historischen Räumen
einen perfekten Rahmen für die Präsentation
der meist neuen Arbeiten von Not
Vital und Richard Long.
Ein monumentaler, verwaister Schreibtisch empfängt die BesucherInnen. Dunkle Erde quillt aus einer der Laden auf den Boden, auf Regalbrettern an der Wand hocken zahlreiche vogelartige Skulpturen aus angesengten Holzstücken. In diesem eher nüchternen Ambiente nimmt die Ausstellung von Anders Lutz und Andres Guggisberg ihren Anfang; von hier aus lässt sich deren labyrinthischer, humorvoller Kosmos, der durch die Räume sprudelnde Fluss von Arbeiten auf verschiedenen Wegen erkunden.
Drei Fotos zeigen Annemarie von Matt (1905-1967) auf dem Brünig, andere zeigen Sonja Sekula (1918-1963) im Haus von André Breton oder mit Frida Kahlo in New York. Beide Künstlerinnen sind Innerschweizerinnen, doch ihre Laufbahnen sind völlig verschieden.
Hinter der Fassade weiblicher Traulichkeit lauert das Unheimliche und Perverse. In rätselhaften Erzählungen überzeichnet die Ausstellung «Family Viewing» die widersprüchlichen Gefühle in familiären Beziehungen.
Eigentlich in der heutigen Zeit nichts Neues, dass ein Ausstellungsraum eine Party annonciert? In diesem Fall durchaus: Denn es ist die Kunst selbst, der Paola Pivi ein Fest für alle Sinne ausrichtet, wenn sie zum Cocktail in den Frankfurter Portikus lädt.