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Editorial
Éditorial

dOCUMENTA (13) - Inspirierend, mitreissend und rätselhaft
Fokus

Seit 1955 findet das Grossereignis in Kassel statt. Als Rehabilitation der Moderne und als Bollwerk gegen den Osten eingeführt, waren die Ausstellungen zunächst auf europäische und amerikanische Kunstschaffende beschränkt. Diesmal sind es rund 200 Künstler und Künstlerinnen aus 55 Nationen.

Kris Martin - Dem Leben ins linke Auge schauen

Für die Arbeit des jungen Belgiers Kris Martin müsste man vielleicht den Begriff des existenzialistischen Surrealismus lancieren. Existenzialistisch ist sein Werk ganz buchstäblich, weil es sich immer sehr direkt mit der menschlichen Existenz, ihren Tücken und Freuden, auseinandersetzt. Surrealistisch ist es, weil Martin dafür meist ganz ungewöhnliche, installative Bilder findet.

Zarina Bhimji - Nah an der Quelle, fern vom Nachweis

Zarina Bhimji befasst sich mit den Themen Migration, Identität und Postkolonialismus. Die intensiven Recherchen in Archiven und an spezifischen Schauplätzen manifestieren sich in den Arbeiten aber nicht in dokumentarischen Zeugnissen, im Gegenteil: Die Werke bilden Resonanzräume, in denen die Schönheit als stiller Machthaber regiert. Das Kunstmuseum Bern zeigt einen Überblick über das fotografische, filmische und installative Schaffen der Künstlerin.

Laurent Kropf - L'écriture dans les formes

Huber: Au Musée des beaux-arts de La Chaux-de-Fonds, vous participez à une exposition sur le dessin contemporain avec une oeuvre en trois dimensions. Est-ce une vue de l'esprit ou le dessin est-il une dimension constitutive de votre approche artistique ?

Petrit Halilaj - Gimme Shelter

Nel mese di luglio la Neue Kunst Halle di San Gallo ospita la prima personale in territorio elvetico di Petrit Halilaj, artista balcanico che si è distinto negli ultimi anni per un lavoro intelligente imperniato sul concetto di identità culturale e storia personale e collettiva.

‹Säen, ernten, glücklich sein›
Besprechung

Es ist keine der üblichen Skulpturenausstellungen, die das Stadtbild prägen. Elf Künstler/innen haben sich auf einen Park eingelassen, sich intensiv mit Ort und Geschichte des barocken Gartens auseinandergesetzt und mit subtilen Eingriffen eine sehenswerte Attraktion geschaffen.

A House Full of Music
Besprechung

Das Verbindende zwischen Musik und Bildender Kunst sind Handlungsstrategien. Was diese im Einzelnen bedeuten und welcher der 110 präsentierten Künstler damit welches Werk hervorgebracht hat, das zeigt die Mathildenhöhe in Darmstadt mit einer dichten und exzellent recherchierten Ausstellung.

TRACK. A Contemporary City Conversation
Besprechung

Ein Bahnhofshotel hat jede Stadt. Doch wohl kaum eins wie das ‹Hotel Gent›: Tazu Rous hat es wie einen Adlerhorst direkt um die Bahnhofsuhr von Gent Sint-Pieter gebaut, die nun monumental im Zimmer tickt. Innen und Aussen tauschen die Rollen, Raum wird Zeit und Zeit wird Raum.

Seh- und Gedankenfluchten Der Sockel des Bildes. Eine installative Bilderschau von Pietro Mattioli in Kriens
Besprechung

Immer wieder von reiner Schaulust verführt, dann wieder von einem Konzept zum nächsten verlockt, so zieht uns eine spezielle Form der Retrospektive mit Werken von Pietro Mattioli aus den letzten Jahren immer weiter, als wäre es eine Prospektive. Ja, die Ausstellung eröffnet immer wieder neue Aussichten, denn der Zürcher Künstler hat mit seinen räumlichen Eingriffen das Museum in eine durchdachte Sehflucht verwandelt.
Unten im Keller steht man vor einer Wand mit Buchumschlägen, darunter sticht ins Auge: "Teorema" von Pier Paolo Pasolini. Das antike "theorein" meinte das Schauen mit zwei Augen, die die Welt nach und nach den Gesetzen der Geometrie unterwarfen, den Linien der reinen Vernunft unterzogen. Mehr und mehr wurde das Staunen und Schauen jener Augen vergessen. Was passiert also, wenn zwei Wörter, die Vernunft und das Schauen, um jenes "theorein" buhlen? Die ganze Ausstellung steht in dieser dialektischen Spannung.

Simon Starling, ‹350 kilogrammes par mètre carré›
Besprechung

Umdenken ist angesagt, wenn Simon Starling Transportmittel wie Fahrräder, Autos, Boote sowie Energie erzeugende Apparate wie Motoren, Gasflaschen, Solarzellen in veränderter Form präsentiert und damit historische, soziologische und naturwissenschaftliche Umformungsprozesse thematisiert.