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Universelle Erfahrung in Bildern

Rineke Dijkstras Fotografien und Videos sind stets einfach strukturiert und dennoch überaus vielschichtig codiert: Im Vordergrund die Abgelichteten, meist junge Menschen, dahinter ein beinahe «archetypischer», so erhabener wie banaler Hintergrund, Strände, Wald oder einfache, weisse Wände. «Porträtierte» und Raum gehen dabei eine gleichzeitig indifferente und selbstverständliche Beziehung ein. Dabei gelingt es der jungen Künstlerin, jeweils Momente der Identitätssuche freizulegen, ohne die Betroffenen je blosszustellen. Im folgenden Gespräch verrät sie mehr über die Motivation ihrer Arbeit.

Ich bin nicht das, was ich vorgebe zu sein

Bauer und Bäuerin sitzen am Tisch. Ein Dialog beginnt, über Kohldampf, über Hormonpräparate für die Tiere, über die Mistgabel. Der Schwank bricht abrupt ab, ein Artaud-ähnliches Gedicht wird rezitiert. Nachher, nachdem Molly, die Bäuerin, von ihrem Geliebten umgebracht wurde, stellt sich diese Figur als Kommissar heraus – mit Pfeife im Vakuumraum. John Bock tritt auf. Er entsteigt seinem Sarg, einem horizontalen Schrank. Der Geliebte spricht: «Ich produziere mein Quasi-Ich», Bock kontert: «Ich bin eine Isoquante». Verwirrend? Ja, denn der Berliner Künstler produziert Performances eigener Art.

Basel — Kunsthalle Basel

Fundamentgefummel

Wo andere der eingespielten Sichtweise folgen und sich des gewohnten Formenvokabulars bedienen, wirft der junge Schweizer Künstler Urs Fischer allgemein akzeptierte Ordnungsprinzipien über Bord. Formalismen interessieren ihn nur insofern, als sie ihm ermöglichen, ephemere Inhalte spürbar zu machen. Letztlich steht der Mensch undseine Befindlichkeit im Mittelpunkt.

Anne Keller

Originale dans le domaine de l’édition, Anne Keller s’exprime autant en sérigraphie que sur d’autres supports. Multiples sur verre, photographie, pliage en papier, elle révèle à travers son rapport essentiel à la couleur toute une expérimentation de la manière dont l’oeuvre s’offre au regard.

Xn, épisode 1

Depuis quelques années, la ville de Chalon-sur-Saône s’est ouverte à l’art contemporain et participe aujourd’hui à cette vague déferlante qui veut que les organisateurs s’annoncent et se confrontent autant que les artistes invités.

Lee Bul in der Kunsthalle Bern im Projektraum

Cyborgs (cybernetic organisms) sind menschliche Körperhüllen, denen technische Geräte zum Ersatz oder zur Effizienzsteigerung organischer Funktionen implantiert sind. Im Cyborg verläuft die Schnittstelle zwischen Organismus und Maschine nicht länger entlang den Grenzen der integralen Gestalt, sondern mitten durch sie hindurch. Die Hybriden aus organischer Plattform und Maschine sind zu Ikonen einer nachmenschlichen Welt geworden, in der die Grenzen des Biologischen durch Technologie gesprengt werden.

Sonja Alhäuser in der Galerie Sies + Hoeke

Das Thema und Medium der künstlerischen Arbeit der in Düsseldorf lebenden Sonja Alhäuser schien bislang die Zubereitung wohlschmeckender Speisen gewesen zu sein, für die sie Rezepte erprobt und aquarellierend ins Bild setzt, zu ihren Ausstellungen richtete sie auch schon mal meterlange Backwerke selbst an. In ihrer aktuellen Präsentation «männliches + weibliches» in Düsseldorf zeigt sie eine neue Gruppe von Arbeiten, die eine weitere Form des menschlichen Wohlergehens aufgreift: die Liebeslust.

Düsseldorf — Sies + Höke Galerie

Andreas Exner im G-Werk Ost und in der Galerie ak
Besprechung

«http://www.sozi@l.de». Nicht zu verwechseln mit der ähnlich lautenden Web-Adresse, die im Internet auf einschlägige Bildungsangebote und Beratungsservice verweist, handelt es sich bei Andreas Exners gleichnamiger Installation um einen virtuellen Raum, der zunächst einmal im Realen aufgesucht und in der physischen Präsenz vor Ort erfahren werden will.

Steve McQueen im ICA

Steve McQueen ist ein junger englischer Film-Künstler, doch er hat wenig mit den Young British Artists gemeinsam. Er vermeidet den beissenden Humor, den die englische Kunstszene so häufig auszeichnet. Nicht ein bestimmtes Milieu dient als Inspirationsquelle, sondern typische Motive des europäischen Spielfilms bilden den Ausgangspunkt. Er tritt selber als Darsteller in seinen Filmen auf und verleiht so als schwarzer Schauspieler seinen Filmen einen rassenpolitischen Unterton.

Rita McBride im Kunstverein München
Besprechung

Den Raumarbeiten von Rita McBride haftet nichts Mondänes, nichts Flirrendes an. So beiläufig sie erscheinen, so präzise sind sie konstruiert und im Raum plaziert. Egal, ob sie einen Raum mit einem am Boden liegenden Metallrohr teilt, ein Loch in eine Mauer bohrt, die Öffnung so täuschend auskleidet, dass man glaubt, Zeuge des Geschehens im Nebenzimmer zu sein, oder eine typische Theaterbestuhlung mit einem dazugestellten Stuhl relativiert, immer wird das transitorische Moment sichtbar. Im Münchner Kunstverein zeigt sie «Arena», weitere Arbeiten in einer Doppelausstellung der Galerie Mai 36 und der Galerie Annemarie Verna in Zürich.