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Editorial
Éditorial

Die Welt im Zwischenraum

Mit seiner Videoinstallation Electric Earth hat Doug Aitken im vergangenen Jahr den internationalen Preis auf der Biennale Venedig gewonnen. Mit seinen Projektionen in den Kunst-Werken in Berlin und im Kunstmuseum Wolfsburg lässt er zur Zeit die Grenzen zwischen sich und dem Publikum fliessend werden, mit einem Sog von Bildern, der jede distanzierte Betrachtungsweise unterspült.

Wolfsburg — Kunstmuseum Wolfsburg

Bedürfnis nach Bedürfnis?

Bekannt geworden ist der studierte Literaturwissenschaftler Olaf Nicolai mit seinen ästhetischen Untersuchungen zum Verhältnis von Natur und Künstlichkeit. Jetzt knüpft der in der ehemaligen DDR aufgewachsene Nicolai an diese Recherchen an, indem er Künstlichkeit als Leitmotiv auch der scheinbar authentischsten Gefühle präsentiert. Bedürfnisse werden da zum Ergebnis von gesellschaftlichen Konstruktionen – von sozialen Regelsystemen vor allem, die den Menschen als Mischwesen zwischen selbstentscheidendem und fremdbestimmtem Subjekt verorten.

Be-Zeichnungsprozesse

Annelise Costes Zeichnungen befragen in ihrer Verbindung von Bild und Text die Fragilität von Bedeutung und spannen damit abgrundtiefe Räume auf. Neben den Zeichnungen, die in ihrem Werk zurzeit das Hauptgewicht ausbilden, sind in der Einzelausstellung in Kriens aber auch Videoarbeiten, Fotografien und skulpturale Formationen zu sehen.

Kriens — Museum im Bellpark

INDOORSWIMCOM

Ein gemeinsames Projekt mit Texten und Zeichnungen des Künstlers Mario Sala und des Autors Tom Combo. Mario Sala ist bis zum 20.5. im Kunstmuseum Winterthur mit einer Ausstellung zu Gast.

Philippe Thomas

Aujourd’hui, son nom apparaît sur les cartons d’invitation et sur les catalogues. Mais tout son travail l’avait dissimulé sous d’autres noms: Marc Blondeau, Laura Carpenter, Alain Clairet, Simone de Cosi, Michel Tournereau, Jacques Salomon et d’autres... C’était là, dans les paradoxes d’une fiction agencée, que se situait le cœur du projet artistique de Philippe Thomas: la question de l’identité.

Pascal Pinaud

Cherchant toutes les dérobades à l’égard de la peinture dans le temps même où il en convoque l’idée, traçant obstinément les fragiles frontières de celles-ci comme on égrène un chapelet («Moulin à prières», 1996), Pascal Pinaud, par sa propension à multiplier les scénarios, brouille les pistes en affirmant son indépendance: peintre, non-peintre, praticien de l’objet, il est aussi scénographe de ses expositions.

Genève — MAMCO Genève

Kultur zwischen Begehrlichkeit und Bürokratie

Das Bundesamt für Kultur (BAK) hat einen Entwurf für ein Bundesgesetz über den internationalen Kulturgütertransfer (E KGTG) in die Vernehmlassung geschickt. Dieses soll dazu beitragen, Raubgrabungen, Diebstähle und Missbräuche im Handel mit Kulturgütern zu bekämpfen. Nach Ansicht der Konferenz Schweizer Kunstmuseen, der Schweizer Sammlervereinigung und der Verbände des Kunsthandels stellt der vorliegende Entwurf einen ersten Schritt in die richtige Richtung dar. Er weise jedoch erhebliche Mängel auf und lasse wesentliche Fragen offen. Im Folgenden zwei Stellungnahmen.

Lori Hersberger im Museum für Gegenwartskunst
Besprechung

Lori Hersberger (*1964), der mit Bodeninstallationen aus farbigen Teppichen bekannt geworden ist und an der letzten Biennale von Venedig gar ein ganzes Teppichfloss im Lagunenwasser schaukeln liess, zeigt in seiner aktuellen Ausstellung im Basler Museum für Gegenwartskunst (Manor-Kunstpreis) vor allem Malerei.

Stefan Ettlinger bei Harry Zellweger

Stefan Ettlinger malt Bilder mit und nach Bildern. Der 1958 geborene Künstler nutzt neben privaten Schnappschüssen und Illustriertenfotos vor allem Stills aus dem Fernsehen als Rohstoff für seine Malerei.

Jo Achermann in der Galerie Marianne Grob
Besprechung

Dachlatten haben Konjunktur. Sie sind zweckmässig und billig und lassen sich mit geringem Aufwand zu architektonischen Skulpturen schichten. Zwischen Pfeiler gespannt ergeben sich interessante Durchblicke, raumprägende Rasterungen. Der Auftritt von Jo Achermann in der Galerie von Marianne Grob ist konsequent dem rechten Winkel verpflichtet.

Berlin — Marianne Grob