Auch am Karlsruher Zentrum für Kunst- und Medientechnologie muss es nicht immer nur das Internet sein, um das sich alles dreht. Mit der von Christoph Keller als Gastkurator konzipierten Reihe «Circles» widmet sich das Haus derzeit dem Spannungsfeld zwischen «Individueller Sozialisation und Netzwerkarbeit in der zeitgenössischen Kunst»
In seinen meist prozesshaften Arbeiten verknüpft Simon Starling diverse Zeit- und Raumstellen miteinander, um dabei kunsthistorische Referenzen, alltägliche Verhaltensmuster und aktuelle Ästhetikpräsentationen gegeneinander auszuspielen. Spielerisch wird hier umcodiert und schliesslich in einem respektlosen Gelächter jedes genutzte Element einer eindeutigen Bewertung entzogen. Dabei erweist sich der junge Brite als so konsequenter wie undogmatischer Nachfolger der Avantgardekunst des letzten Jahrhunderts.
«Die Welt ist doch kleiner geworden.» Immer wieder hört man heute diesen Satz und man weiss eigentlich nicht so recht, was mit ihm genau gemeint sein könnte. Zunehmender technologischer Fortschritt und internationaler Warentransfer, mehr Reisefreiheiten oder -möglichkeiten legen nahe, diesem etwas melancholisch klingenden Satz Glauben zu schenken. Allerdings geht die Wahrnehmung der uns umgebenden Wirklichkeit einher mit der immer grösser und umfassender werdenden Zumutung, abstrakte Prozesse in unser Weltbild einzubinden. Doch wie die Welt nun wirklich aussieht, ist ziemlich kompliziert zu beschreiben. Dies machen die Malereien von Anna Meyer deutlich.
In Ausstellungskatalogen gehören Angaben über die Eigentumsverhältnisse eines Kunstwerkes gemeinhin in den Bereich des Kleingedruckten und diesen Hinweisen wird meist wenig Gewicht beigemessen. Mehr noch, die Abbildungen in einem Katalog suggerieren ein vollständig vorhandenes, verfügbares Gesamtwerk. Tatsächlich aber sind die einzelnen Werke in alle Winde zerstreut, hängen bei Sammlerinnen und Sammlern, deren Lebenskontext sie prägen. An eben diesem Nachleben, das auf den künstlerischen Schöpfungsakt und eine Ausstellung folgt, orientiert sich Caro Niederers Bildserie der «Interieurs».
Quelque part entre la galerie et le centre d’art, ouvert dès ses débuts à ce que la création contemporaine offre de plus exigeant en Europe (et aux États-Unis), attitudes déménage. L’exposition inaugurale de ce nouveau et vaste lieu s’intitulera «Mégahertz». Réalisée par et autour du travail d’Hugues Reip, elle sera festive et multimédia.
Le travail de Marc Bauer, d’une maturité étonnante pour un artiste aussi jeune (25 ans), consiste à ajouter des traces aux traces, à s’approprier une rencontre photographique avec ses ancêtres ou un souvenir d’enfance très vif par un dessin-écriture, une vidéo ou un moulage.
Seit Dolores Denaro das Kunsthaus in Grenchen führt, weht im kleinen Museum am Jurasüdfuss frischer Wind. Klassisches wechselt mit Multimedialem. Victorine Müller hat vor einem Jahr den Startschuss gegeben. Jetzt sorgt ihr ehemaliger Lehrer für Aufsehen: Franticek Klossner (*1960).
Unter dem Titel «Take Part» zeigt Urs Meile in seiner Luzerner Galerie Werke von 19 zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern aus China – ein recht persönliches Résumé seiner Arbeit der letzten Jahre.
Die ästhetisch und formal exakt geplanten und durchkomponierten Fotografien von Andreas Gursky wirken wie Verweise auf die inneren Strukturen exemplarisch getroffener Weltausschnitte. Im Rahmen seiner ersten grossen Einzelausstellung in den Vereinigten Staaten zeigt der Düsseldorfer Künstler im New Yorker Museum of Modern Art 45 gross- und mittelformatige Bilder, die seit 1984 entstanden sind.
Iwan Wirth, der Rastlose, hat im Zürcher Löwenbräu-Areal einen weiteren Galerieraum eröffnet. Und wer könnte für seine Einweihung besser geeignet sein, als Pipilotti Rist, welche die Galerie vor ein paar Jahren als erste in die Medien gebracht, darin bisher aber noch nicht ausgestellt hat.
Vierzehn mit Blumen arbeitende Künstler und Künstlerinnen waren vor einem Jahr in einer Ausstellung in Schaffhausen zu sehen. Lange Zeit als Motiv und Thema ganz vergessen, wird die Schönheit und Sinnlichkeit von Blumen im Augenblick wieder entdeckt. Auch Lisa Hoever malt – allerdings schon zwölf Jahre lang – in Öl- und Aquarellfarben verschiedenste Pflanzen ab.
Ich suche die Telefonnummer und staune ein wenig: Heute noch einem Menschen zu begegnen, der sich ganz schlicht und einfach «Steinbildhauer» nennt, ist selten in der gegenwärtigen verwirrenden Vielfalt künstlerischer Ausdrucksweisen. Markus Casanova zeigt, was er damit meint.
Es heisst, Galerien seien in der Regel kaum geeignet für Überblicksschauen. Doch im Fall der aktuellen Ausstellung von Martin Brüger (*1965) sind Arbeiten aus drei grossen Werkblöcken versammelt, so dass der Eindruck einer Art Mini-Retrospektive entsteht. Manipulierte Fotografien werden mit Möbelfarbkörpern konfrontiert und eine Rauminstallation rundet die theoretische Kreisbewegung ab, ohne dass ein Zirkelschluss entsteht.
«Dead Set» heisst die Ende 1999 in Syrien und im Libanon entstandene Fotoreihe, welche die französische Künstlerin Sophie Ristelhueber (*1949 in Paris) in Genf zum ersten Mal dem Publikum vorstellt.