In unserer überinformierten Gesellschaft sind Wissen und Erfahrung zweierlei. Information hat nicht zwingend Anteilnahme zur Folge. Die Unfähigkeit, gegenüber dem Leiden anderer tatsächlich Betroffenheit zu empfinden, politische und historische Prozesse wirklich zu begreifen, hinterlässt ein beklemmendes Gefühl. Seit Jahren bemüht sich die niederländische Künstlerin Mathilde ter Heijne darum, für dieses Unbehagen eine Sprache zu finden. In ihren neusten Arbeiten verknüpft sie das paradoxe Verhältnis von Ratlosigkeit und Idealismus mit der Frage nach ihrer eigenen künstlerischen Identität.
4/2002
Editorial
Éditorial