Am Anfang war ihr die Fotografie vor allem ein Tool der visuellen Recherche. Inzwischen macht die Bachelor-Absolventin der Hochschule Luzern den grossen Fundus ihrer dokumentierten Gegenstände, Gesten und Situationen zur Basis von assoziativen Bild-Erzählungen im Raum, in Zeitungen oder Magazinen. Ihre Installation im Aargauer Kunsthaus wird zudem auch von ihrer Aktivität als junge Performancekünstlerin geprägt. Beiläufige Überraschungen des Alltags erweisen sich als produktive Störungen. Oder sie führt umgekehrt dem Alltag beiläufige Überraschungen zu.
«Ich habe mir Verfahren verordnet, um Bilder zu malen, die ich sonst nicht malen könnte. Ich bin nicht intuitiv vorgegangen, sondern habe mir ein Programm ausgedacht und zum Schluss gestaunt.» Albert Oehlen malt nach eigenen Regeln, malt Werke nochmals, mit unangepasster Geste und unbeeindruckt von akademischen Weisheiten oder Marktdiktaten.
Als einziger Offspace in Freiburg entwickelte sich ‹WallRiss› zu einer wichtigen Plattform der lokalen Szene im Austausch mit auswärtigen Positionen. Das junge Kuratorenteam treibt Strategien der Kunstwelt auf die Spitze und hinterfragt damit zugleich die Konventionen eines alternativen Kunstraums.
Pour son vingtième anniversaire, le Centre d’art contemporain Circuit à Lausanne consacre une exposition collective à des questions de retrait, d’effacement, de silences, de positions particulières d’artistes face au milieu de l’art, de manière concrète ou plus imagée, avec en filigrane la question de la pérennité de l’artist-run space.
In occasione della terza edizione della Giornata Digitale Svizzera, Alex Dorici e Luca Maria Gambardella inaugurano un’opera urbana nel tunnel di Lugano-Besso, rivelando ai passanti il mondo dei neuroni in silicio con un’installazione interattiva permanente. Elisa Rusca
«Be an Outsider! Be a Hero! Be Robert Walser!» 86 Tage, von Juni bis September, war Thomas Hirschhorns ‹Robert Walser-Sculpture› auf dem Bahnhofplatz Biel präsent. Das Grossprojekt sorgte für Begeisterung, aber auch für Kritik. Jetzt wird die Skulptur abgebaut. Ein rückblickendes Gespräch.
Hans Arps organische Plastiken und die geschwungenen Konturen seiner Reliefs sind ideale Partner für die gerade, gebaute Linie. Seine Werke rhythmisieren die strengen Gebäudeformen und sind in ihrem Anspruch, Kunst und Architektur zu verbinden, noch immer wegweisend für Kunst-am-Bau-Projekte.
Rafael Mensch wanderte einst aus Polen aus und fand in Argentinien eine geografische und im Kommunismus seine geistige Heimat. Wie die Hingabe des späteren Druckereiarbeiters an die sozialistische Idee seine Enkelin Julia Mensch prägte, zeigt Letztere in einer packenden Recherche im Kunstraum Baden.
Provokationen müssen nicht unappetitlich sein, um zu wirken. Manon versteht sich hervorragend auf die Kunst, mit der Kunst für Aufsehen zu sorgen, ohne die Ästhetik aus den Augen zu verlieren. Eleganz und Kühnheit mischen sich in ihren älteren Arbeiten ebenso selbstverständlich wie in neueren Werken.
Intelligent präsentiert sich der Frac Nouvelle-Aquitaine in frischen Räumen im nagelneuen Kulturzentrum MÉCA. Zugänglich werden die Besonderheit dieser regionalen Kunstsammlung, deren beachtliche künstlerische Qualität und ein hohes Reflexionsniveau in Bezug auf die Aufgabe der Ausstellung.
Kunst ohne Beipackzettel sei das, sagt Thomas Schütte, eigentlich einfach. Wer zu diesem Faszinosum schreibt, hat also nachzudenken, wie die Figuren und Architekturen in neuen Konstellationen je anders zu verstehen sind. Zum Beispiel die Gesichter des ‹Blues Men› mit den ‹Männern› in Watt und Wind.
Im Zuge der 68er-Bewegung wurde das Kind als gesellschaftlicher Akteur entdeckt: Das zeigen gegenwärtig 500, oft experimentell gestaltete Bilderbücher und Tonträger in Langenthal. Die Kombination mit aktuellen Videoarbeiten wirft dabei die Frage nach dem Potenzial auf, das wir Kindern heute zutrauen.
Drei Ausstellungshäuser im Jura haben sich zusammengefunden, um den 100. Geburtstag «ihres» Malers Jean François Comment zu feiern. Die drei Präsentationen beleuchten ein Werk, das von der Landschaft des Jura ebenso geprägt ist wie von Farbe und Licht.
Während seines Umbaus nutzt das Kunsthaus Glarus andere Ausstellungsorte. Aktuell zeigt die Zürcher Künstlerin Bea Schlingelhoff eine Schau im Museum des Landes Glarus und befragt in einer zweiteiligen Intervention die Präsentationsformen im historisch aufgeladenen Gebäude.
Er ist ein Ausnahme-Holzbildhauer, vielfach ausgezeichnet, international renommiert: der skulpturale Gestalter Ernst Gamperl. Das Gewerbemuseum Winterthur stellt zum ersten Mal sein ‹Lebensbaum-Projekt› vor, ein ästhetisch überraschendes Ensemble mit Formen wie aus der Tiefe der Zeit.
Konkrete Kunst ist mehr als ein Kapitel in der Kunstgeschichte, die Langzeitausstellung im Kunstmuseum Winterthur zeigt es. Und veranschaulicht, was Max Bill vor siebzig Jahren in seinem Manifest zur konkreten Kunst sagte: «sie ordnet systeme und gibt mit künstlerischen mitteln diesen ordnungen das leben.»
Nach vielen Jahren, die er in Rom, Brüssel und Berlin verbrachte, lebt Albrecht Schnider seit kurzem wieder in der Schweiz. In der Galerie Mai 36 in Zürich gibt er – erstmals seit dem Umzug an den Thunersee – Einblick in sein neues Schaffen. Er öffnet auch, überraschend, ein Fenster zu den mittleren Achtzigern.
Hans Witschi, der Schweizer Maler mit Lebensmittelpunkt in New York, kommt mit satten achtzig neuen Leinwänden im Gepäck nach Zürich. Allerdings liegen allen Arbeiten nicht mehr als zwei unterschiedliche Motive zugrunde, in jeweils vierzigfacher Variation. Und diese Variationen haben es in sich.