In seiner bisher grössten Soloschau zeigt Georg Aerni in der Fotostiftung Schweiz einen Überblick über gut zehn Schaffensjahre. Der einstige Architekt fotografiert «anonyme Architekturen»: Talsperren in der Schweiz, turmartige Landwirtschaftsgebäude in Apulien oder Neubauten in Ägypten. Vermehrt gilt seine Aufmerksamkeit auch naturhaften Gebilden.
Zögerlich nur sagte der im Burgund lebende Maler Marc-Antoine Fehr zu, im saisonal als Kunsthalle genutzten Schloss Greyerz auszustellen. Würden die Räume seine klassisch anmutenden Setzungen nicht schlucken? Mit Gastkurator Jean-Paul Felley ist eine Schau entstanden, die gerade im historischen Kontext die Aktualität von Fehrs Werk enthüllt.
Ihr Schaffen trotzt jeder eindimensional visuellen Erwartung. Es plätschert und raschelt. Es denkt den Raum instrumental. Angela Anzi ist Bildhauerin und Tonmeisterin in einem, Choreografin und Handlangerin ihrer teils selbst geformten, teils aus dem Alltag herangezogenen Gegenständlichkeit. In Brugg zeigt sie eine neue, ortsspezifische Installation.
Avec la récente nomination de sa directrice, Sarah Cosulich, la Pinacoteca Agnelli à Turin vient de lancer sa nouvelle programmation d’expositions temporaires. Sylvie Fleury a été invitée à inaugurer ce projet qui relie l’art du vingtième siècle aux pratiques contemporaines. ‹Turn me on› est un parcours qui se développe du passé au présent.
Alle Rencontres de la photographies di Arles, la mostra personale del fotografo svizzero Lukas Hoffmann presenta un centinaio di immagini appartenenti a serie diverse. Tra schiene anonime e luoghi dall’aria sospesa, l’artista affronta tematiche legate al tempo e riflette sul senso del medium fotografico.
Das «Nein» aus Baumstämmen der !Mediengruppe Bitnik, das über dem Bündner Safiental thront, und die zugehörige Website «areweclimateneutralyet.fail» sprechen eine selten klare Botschaft aus: Nein, wir sind (noch längst) nicht klimaneutral. Wie kommen wir rechtzeitig dahin?
Die Projektion ‹Place de Cubes› von Boris Rebetez, die aktuell bei von Bartha zu sehen ist, besteht aus achtzig Fotografien. Sie ist betitelt nach dem Übernamen eines Platzes in Belfort in Frankreich. Dessen architektonische Gestaltung aus farbigen Würfeln, auf die der Übername anspielt, wurde 2019 demoliert.
In all seinen Schaffensphasen gebe es Verweise auf den griechisch-spanischen Altmeister. Nun begegnen sich die Individualisten El Greco und Picasso in einer anspruchsvoll-anregenden Ausstellung, die zeigt, wie viel Moderne in El Greco steckt und wie fruchtbar die Auseinandersetzung mit ihm für Picasso war.
Mit Rot, Blau und Gelb sowie Schwarz- und Weisstönen, Pinseln und Papier-Tapes hat Piet Mondrian skizziert, komponiert und improvisiert. Die Fondation Beyeler präsentiert ihn nach dem dreijährigen ‹Mondrian Research Project› zu Werken aus der eigenen Sammlung als transatlantische Ausnahmeerscheinung.
Schon mal von «crip sensibility» gehört? Berenice Olmedo beleuchtet den gesellschaftlichen Rückraum des marginalisierten, nicht ins kapitalistische Leistungsdispositiv passenden «Anderen» – und lässt stumme Stümpfe von einer Welt erzählen, die Stigmatisierung hinter sich lässt und Achtsamkeit begrüsst.
Mit der Ausstellung ‹Fatigue› zeigt der Kunstraum Dornbirn vier Arbeiten der polnischen Künstlerin Monika Sosnowska. Der programmatische Widerspruch zwischen Leichtigkeit und Monumentalität kommt in der ehemaligen Montagehalle der Maschinenfabrik Rüsch-Werke besonders gut zur Geltung.
In den letzten Jahren hat sich Isabelle Krieg weit weg von ihrer Heimatstadt bewegt. Nun kehrt sie nach Fribourg zurück ins Museum für Kunst und Geschichte, wo sie alte und neue Werke miteinander verbindet. Eine Wiedergeburt? ‹Ruinaissance›, aus «Ruine» und «Naissance», heisst die Schau.
Endlich eine Ausstellung, die ein sehr aktuelles Thema aufgreift und gleichzeitig ethische Kohärenz verspricht. Im neuen Gebäude des Musée cantonal de design et d’art contemporain auf der zunehmend belebten Plateforme 10 sollten Sie die kleine Nebenausstellung nicht verpassen!
Heisser Sommer, kühles Nass, mondänes Leben – wie kein anderer fing David Hockney dieses Daseinsgefühl ein. Das Kunstmuseum Luzern führt zusammen mit der Tate die erste Retrospektive in der Schweiz des einflussreichsten britischen Künstlers durch. Und zeigt auch Aspekte jenseits des Ikonischen.
Im Löwenbräu hat sich eine neue Plattform für den bewussten Umgang von Natur und Mensch in der Kunst eingemietet. Der Offspace ist in kurzer Zeit fast zum Geheimtipp geworden. ‹Back to the roots› nennt sich die aktuelle Schau, in der es um orakelnde Spinnen, indigene Völker und Tiffany-Design geht.
«Repair» heisst das Konzept, das Kader Attia als Künstler wie auch hier als Kurator der 12. Berlin Biennale verfolgt. Dabei nimmt er das Fortbestehen kolonialer Verhältnisse in den Blick, um diese zu überwinden. Dass bei diesem Heilungsprozess Narben bleiben, kann nicht ausgeschlossen werden.