Forciert durch Erfahrungen existenzieller Gefährdung von Mensch und Natur, multiplen Begehrens und intellektueller Verve setzen sich Kunstschaffende ab den 1960ern vermehrt mit dem Körper auseinander – auch Hannah Villiger. Eine gastkuratierte Ausstellung im Muzeum Susch zeigt, wie ihre künstlerische Haltung bis in die Kunst der Gegenwart wirkt.
Die digitale Fotografie bietet Thomas Julier weit mehr Möglichkeiten als realitätsnahe Aufnahmen. Der Künstler arbeitet mit der medialen Transformation des digitalen Bildes und thematisiert diese in subtilen Installationen, in denen er Fragen der Bildproduktion grosse Aufmerksamkeit schenkt. «Camera arts» ist ein Ausdruck, den er mag.
Mit ihren Theaterprojekten und Installationen verlassen sie traditionelle Kulturräume und laden das Publikum ein, ökonomische und politische Netzwerke zu erkunden: Helgard Haug, Stefan Kaegi und Daniel Wetzel alias Rimini Protokoll. Das Kunstmuseum Solothurn macht erstmals mehrere Arbeiten über längere Zeit in einer Ausstellung zugänglich.
Am Dreispitz in Basel, inmitten kulturell umgenutzter Industriegebäude, erhebt sich der 47 Meter hohe würfelartige Bau der Hochschule für Gestaltung und Kunst. Zu dessen Füssen locken gut ausgerüstete Werkstätten, im 8. Stockwerk die Bibliothek. Arbeitsfreundliche Umgebung, toller Blick, so studiert sich’s hier: weitblickend, luftig, praxisnah.
Il y a une méthode Baudevin. Celle-ci est née en 1987, date à laquelle l’artiste met en place un procédé d’appropriation de formes trouvées dans son environnement qu’il traduit en peinture. L’exposition au centre d’art Pasquart à Bienne est l’occasion de survoler ces trois décennies de travail et, aussi, de découvrir ses récentes créations.
Andrea Gabutti, artista di origine ticinese, espone a Villa Pia. Un’esposizione densa, curata da Marco Franciolli che abbiamo incontrato con Tiziana Lotti, direttrice dei luoghi, per una visita in questa dimora di Porza affacciata su Lugano e sede della Fondazione Lindenberg.
Die konzentrierte und reichhaltige Ausstellung ‹Riverhood› im Kunstforum Baloise Park, von Josiane Imhasly kuratiert, erschafft mit Videos, Skulpturen, Zeichnungen, Texten, Hörstücken und Fotogrammen von neun Kunstschaffenden ein vielstimmiges Cluster zur globalen Bedeutung von Flüssen.
Natur, Mensch und Technik: Wie funktioniert das alles zusammen, ohne sich gegenseitig zu zerstören? Anne Duk Hee Jordans Ausstellung im HEK verlässt man mit einer besonderen Faszination für Würmer und einem ambivalenten Blick auf den Einsatz von Technologie.
Nach der Gruppenausstellung von 2019 stellt das Museum im Bellpark Kriens Gabriele Garavaglia seine Räume für dessen erste institutionelle Einzelausstellung in der Schweiz zur Verfügung. Eine «Hauntologie» des Raums, die am Paradigma des Lifts das Unheimliche als Wesenskern des Alltäglichen entlarvt.
Er lässt gut aussehen, was ökologische Sorgen bereitet: Julian Charrière zeigt in Neuss verkohltes Teakholz und verstrahlte Kokosnüsse. Eine Solarkraftanlage darf als ortsspezifische Installation die Schau mit Energie versorgen, und auch zwei Roboter bemühen sich redlich, dass der Funke überspringt.
Das Museum zu Allerheiligen Schaffhausen und das Kunstmuseum Singen zeigen ‹Junge Malerei aus Süddeutschland und der Deutschschweiz›. Bekannte und unbekannte Maler:innen, Professor:innen und Studienabgänger:innen führen im Nebeneinander die Dringlichkeit malerischer Präsenz vor.
Den deutschen Künstler Julian Rosefeldt kennt man für seine aufwendig produzierten und raumgreifenden Film- und Videoinstallationen. Jetzt dient die gigantische Gebläsehalle des Weltkulturerbes Völklinger Hütte im südwestdeutschen Saarland als Ort einer grandiosen Werkschau.
Der tschechisch-schweizerische Künstler Jan Jedlička war viele Jahrzehnte lang als Wanderer in der kargen Landschaft der italienischen Maremma unterwegs. Eine grosse Retrospektive im Kunsthaus Zug zeigt, wie sich in seiner Kunst Raum und Zeit der Natur neu erfahren lassen.
Von der Malerei herkommend, fokussiert die international tätige Künstlerin Kimsooja unterdessen auf elementare Stoffe: Licht und Luft sind es derzeit in Zürich. Derweil steht im Hauptsitz der Galerie Tschudi in Zuoz wiedergewonnenes Holz, transformiert zu skulpturalen Werken von Augustas Serapinas.
Eine grossartige Werkauswahl zu Yves Kleins Beziehung zum nach wie vor aktuellen Schamanismus der Aborigines in Australien verleitet in der Fondation Opale in Lens immer wieder zum Jubeln. Die Schau schreibt aber auch brillant und poetisch interkulturelle Kunstgeschichte.