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Seit Januar 2018 hat Katharina Hohmann Osnabrück regelmäßig besucht. Bei ihren Recherchen zur Geschichte des ehemaligen Dominikanerklosters, das die Kunsthalle Osnabrück heute beherbergt, hat sie ein Konzept für die Ausstellung „Inventur“ entwickelt, das die Geschichte dieses Gebäudes auf zeitgenössische Weise erlebbar macht.

Katharina Hohmanns Entdeckungen stützen sich auf alte Schriften, Recherchen in Archiven, Inventarlisten und Gesprächen mit Wissenschaftlern, die die historischen Quellen – verfasst in Latein, in verschiedenen Sprachstufen des Deutschen von alt- bis mittelhochdeutsch sowie im Französisch des 18. und 19. Jahrhunderts – zu entziffern wissen. Die zugänglich gemachten historischen Schätze und vergessenen Geschichten formen das, was wir Geschichte nennen und sind hoch aktuell: Es geht um den Verfolgten, der Unterschlupf im Kloster findet und dessen Auslieferung die städtische Judikative fordert, um die Gewalt an einer Frau, um Nahrungsvorräte und deren Verteilung, um Todesfälle und Geburten sowie die Nutzungsrechte von Grund und Boden.

Das Prinzip der Umnutzung, der Transformation, der Veränderung der ehemaligen Klosteranlage ist das Leitmotiv der Ausstellung „Inventur“. Katharina Hohmann untersucht dabei sowohl die religiösen Funktionen des Dominikanerklosters mit zugehöriger Kirche als auch die Entwicklungen nach dessen Auflösung durch napoleonische Truppen im Jahre 1803. Die Veränderungen des Ortes dienen der Künstlerin dabei als Inspirationsquelle für ihre Umsetzungen mit unterschiedlichen Medien, z.B. den Tonaufnahmen, die als Audio-Guides zur Verfügung stehen sowie den Schriftzügen, die in den Raum projiziert oder als Neonzeichen wieder gegeben werden. Zwei Künstlerbücher im handlichen Format machen die Quellenstudien in Schrift und Bild greifbar.

Bei der Recherchearbeit zum Ausstellungsprojekt „Inventur“ arbeitete Katharina Hohmann mit dem Archiv der Neuen Osnabrücker Zeitung, dem Diözesanmuseum und Domschatzkammer des Bistums Osnabrück, dem Fachbereich Geodaten und Verkehrsanlagen, sowie dem Fachdienst Bauordnung und Denkmalpflege der Stadt Osnabrück und dem Niedersächsische Landesarchiv - Standort Osnabrück zusammen.

Die Künstlerin Katharina Hohmann wurde in der Schweiz geboren und wuchs in Italien auf. Ihr Kunststudium absolvierte sie an der UDK Berlin. Seit ihrem Studium beschäftigt sie sich mit den Übergängen zwischen Bildenden Kunst, Phänomenen des Alltags und der „Dingkultur“.  Mit der Malerei im Sinn wendet sie sich  Objekten und Installationen zu und bezieht verschiedenste Medien wie Fotografie, Buchkunst, Video und Ton in ihre Arbeiten ein. - Sie unterrichtete an verschiedenen deutschen und europäischen Kunstschulen und war an der Gründung zweier internationaler Master-Programmen beteiligt: dem Programm „Kunst im öffentlichen Raum und neue künstlerische Strategien“ (Bauhaus- Universität Weimar, 2001) und dem Programm „Work.Master“ (HEAD-Geneve, 2008). Katharina Hohmann lebt heute in Berlin und Genf, wo sie seit 2007 den Studiengang Skulptur , Installation und Kunst im öffentlichen Raum an der Haute école d'art et design HEAD - Genève leitet. Ihre Arbeiten wurden national und international in Museen, Galerien, Kunstinstitutionen und im öffentlichen Raum ausgestellt.

Die Ausstellung wird gefördert durch die Fromm Stiftung – Institut für Kulturelle Leitformen, das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und die Schweizer Kulturstiftung ProHelvetia. Das Ausstellungsprogramm der Kunsthalle Osnabrück wird unterstützt durch die Freunde der Kunsthalle Osnabrück e.V.

 

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Katharina Hohmann

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Kunsthalle Osnabrück
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