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Christian Ratti sucht Orte und Kontexte auf, die marginalisiert, dezentriert, sekundär oder sonst wie unterdeterminiert sind, wobei ihre bedeu- tungsmässige Vagheit zur Bedingung der Möglichkeit ambivalenter Eingriffe wird. Seine Methode ist eher an situationistischen Techniken der «dérive» und des «détournement» orientiert, die er nützt, um sowohl innerhalb der Institution als auch im Aussenraum unklare, auf interessante Weise abwegige Zonen zu identifizieren. Abwegig sind sie allerdings keinesfalls deshalb, weil der Künstler sie subjektiv als solche empfinden würde, sondern weil sie durch Routine und Automatismen oder durch räumliche Ferne abgewertet sind. Obwohl er die Räume meist kaum merk- lich verändert und seine Eingriffe letztlich minimal sind, entstehen produktive Zweifel an den Handlungsorten beziehungsweise an der Art und Weise, wie sie definiert sind, was in ihnen geschieht, welche Rituale und Codes sie durchziehen. Daniel Kurjakovic: Partizipation als rhetorischer Effekt. (Essay, gekürzter Ausschnitt). Das Magazin des Instituts für Theorie: Paradoxien der Partizipation, Nr. 10/11, Dezember, 2007

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Christian Ratti