Interactions fictives im Musée cantonal des Beaux Arts
Interactions fictives im Musée cantonal des Beaux Arts
Als «Musketiere des Unsichtbaren» bezeichnete der ehemalige Direktor des Kunstmuseums Lausanne, René Berger, jene Westschweizer Pioniere der Videokunst, die 1978 in der Ausstellung «Swiss video repères: Bauermeister, Minkoff, Olesen, Otth, Urban» vorgestellt wurden. Eine Rekonstruktion jener Videoschau bildet Angelpunkt und Auftakt der von Nicole Schweizer eingerichteten «Interactions fictives». In den Videoarbeiten der siebziger Jahre dominieren medienkritische Gedanken und experimentelle Herangehensweisen, das Ausloten technischer und visueller Möglichkeiten: Spiele mit Unschärfen bei Jean Otth, das Neben- und Übereinandersetzen verschiedener Bilder oder Bildebenen wie bei Janos Urban. Ein lohnender Blick in die überwiegend schwarz-weisse Frühzeit der Videokunst, ergänzt durch einige zeitgenössischere Positionen, die sich inhaltlich mit dem Thema Interaktion beschäftigen. Dies auf sehr unterschiedlichen Ebenen. Die gefilmte Live-Performance «Breathing In - Breathing Out» zeigt Marina Abramovic und Ulay in einer Art Atemsymbiose. Bill Violas Video «The Passing» setzt sich mit dem Tod als Ende aller Interaktion auseinander. Gillian Wearing zeigt in «Sacha and Mum» eine aggressive Mutter-Tochter-Beziehung, das gleiche Thema gerät bei der jungen Emmanuelle Antille aus Lausanne märchenhaft verspielt und räumlich gestaltet als konzertierte Projektion auf drei Grossleinwände. Nebenbei entrollt sich so eine kurze Geschichte der Videokunst.
Marina Abramovic |
Emmanuelle Antille |
Jean Otth |
Ulay |
Janos Urban |
Bill Viola |
Gillian Wearing |
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