«Madonna» im Kunsthaus
«Madonna» im Kunsthaus
Man hört «Madonna» und assoziiert eine provokative und schillernde Popmusikerin. Dabei ist die Madonna eigentlich die Gottesmutter und sie wurde und wird als solche seit Jahrhunderten verehrt. 1984 aber hat Louise Veronica Ciccone, Nacktmodel und Studiosängerin, den Namen Madonna mit «Like A Virgin» okkupiert und seitdem gewinnträchtig genutzt. Die Ausstellung in Dresden geht solchen Über- und Verlagerungen nach. Sie thematisiert, dass unser Alltag von Jahrhunderte alten wie auch ganz aktuellen Bildern gleichermassen durchdrungen ist. Künstlerinnen modeln bestehende Bilder häufig um und verschieben sie zu zeitgemässeren Bedeutungsfeldern. Die Ausstellung versammelt 16 internationale Künstlerinnen, darunter Emmanuelle Antille, Anna Baumgart, Alicia Framis, Andrea Fraser, Mathilde ter Heijne, Charlotte Schleiffert. Gemeinsam ist allen, dass sie Weiblichkeitsdarstellungen früherer Epochen einer Untersuchung unterziehen und das Augenmerk auf Fragen von Feminismus und Gender richten. Thematisiert wird dabei auch das Multi-Tasking von Frauen zwischen Beruf und Mutterrolle, der Alltag von Sex-Arbeiterinnen oder der Tatbestand, dass die Übernahme der Hausarbeit in den westlichen Industrienationen durch migrantische Frauen etwas mit der Emanzipation der Geschlechter in den Industrienationen zu tun hat. Auch das Altern und Gewalt gegen Frauen wird zur Sprache gebracht. Besonders spannend könnte der Beitrag von Elsa von Freytag-Loringhoven sein. Die Baroness spielte in den 1910er Jahren in der Dada-Bewegung in New York entscheidend mit. Kuratorin: Christiane Mennicke u.a. Am 31.3. um 19 Uhr Diskussionsrunde zu «Frauen und Macht» mit Dresdner Frauen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Kultur.
Institutionen | Paese | Località |
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Kunsthaus Dresden | Germania | Dresden |