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Angesichts der zunehmenden Ökonomisierung der Kultur und der Kulturalisierung der Ökonomie lässt sich ein Szenario ausrechnen, welcher Art von Kunstbetrieb man entgegenblickt. Und wie es darin um die Freiheit der Kunst bestellt sein wird. Nein, ich rede nicht von Zensur, denn es ist viel perfider. Es geht um Anbiederung, die Unterwanderung des Intellekts zugunsten der Geldbörse. Die bewährte Gleichung: Kunst ist geile Ware, die sich instrumentalisieren lässt. Sie darf in der Wettbewerbsauslage der Global Cities und nationaler Kulturagenturen liegen, um den kleingeistigen Futterneid anzuheizen. Sie soll die Celebrity-Kultur füttern und den russischen Oligarchen schmeicheln. Auch die Fashionindustrie grabscht nach ihr. - Mit Verlaub, das ist geschmacklos und wahnsinnig öde! In diesem Flachwasser-Einerlei muss über mehr Mut, Formate der Kunst und deren Orte nachgedacht werden. Rebellion? Warum nicht, auch wenn sie ausgelutscht ist. Kritik ja, aber nur, wenn sie sich nicht mit der Kunstmagazin-Galerien-Sammler-Triade verbindet. Widerstand - unbedingt! Es gibt dabei kein richtig oder falsch. Veränderung ist die Hoffnung, Solidarität, mehr geistvoller Widerspruch und schäumende Wagnisse.

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Stefan Wagner