Skip to main content

Haute collaboration (2012)
Haute collaboration - Wenn man bei Google nach diesem Begriff sucht, verweisen die Ergebnisse zumeist auf die Modewelt, etwa auf eine Zusammenarbeit zwischen zwei grossen Häusern oder Designern. Ich habe den Begriff allerdings Ernst Jüngers «Pariser Tagebüchern» entlehnt, wo er sich eher auf den Kollaborationismus bezieht. An genau diese Verwendung muss ich irgendwie denken, wenn ich im künstlerischen Diskurs das Wort ‹collaboration› höre - nichts gegen Zusammenarbeit, aber für mich eines der zwei hässlichsten Wörter überhaupt. Das zweite Wort: ‹Projekt›. Allein der Klang ist schon furchtbar genug. Es ist nicht auszuhalten.
In einem sehr schönen Video aus den späten 80er Jahren führt Helmut Berger mit sich selbst ein Interview, auf Französisch. Dort fragt der eine Helmut Berger, in der Rolle des Interviewers, den anderen: «Tu as des projets?» - worauf dieser einigermassen entsetzt antwortet: «Des projets, non. Je n'ai jamais de projets. (...)
En tout cas, je ne suis pas un industriel. Je suis un artiste.»
Ein anderer Referenzpunkt wäre Gossip Girl - im Sinne der school-yard politics (wer steht mit wem usw.).
Zur Hängung der Arbeit: Es gibt offensichtlich eine gewisse Neigung dazu, kleine Brüche und Verspieltheiten zu integrieren; es gehört beinahe zum ‹bon ton›. Manchmal wird es so auch zum Selbstzweck. Ich hatte wiederum entschieden, dass diese Arbeit eher ‹hardline› sein sollte - all solche Neigungen zu Öffnungen und zu visuellen Ergänzungen mussten entsprechend unterdrückt werden. Alles, was aus der Reihe tanzte, musste niedergestreckt werden: ein ‹rappel à l'ordre›. Eine kleine Übung in Selbstbeherrschung.
P.S. Situation - ein Freistoss. Die Fussballspieler bilden eine Schutzwand. Das Publikum klatscht rhythmisch, in seinem Takt macht die Wand jeweils einen Schritt zurück.

Infos

Type
Artikel
Partner Issue
Share

Artisti

Details Name Portrait
Edgars Gluhovs